BlackRock – mehr Macht als gewählte Regierungen

BlackRock ist der größte Vermögensverwalter der Welt. Er legt über zehn Bill. Dollar an Kundengeldern an. Das ist etwa das 2,6-fache des BIP der Bundesrepublik Deutschland. BlackRock ist institutioneller Investor, Vermögensverwalter, Private-Equity-Firma und globaler Regierungspartner in einem.

1988 durch Larry Fink gegründet, überwacht das Unternehmen mittels einer eigenen Finanzsoftware, dem Aladdin-Portfolio- und Risikomanagementsystem, mehr als 18 Bill. Dollar an Vermögenswerten für 200 Finanzunternehmen. Darunter ist auch die Federal Reserve und die europäische Zentralbank.

Der Börsengang des Unternehmens erfolgte 1999 zum Ausgabepreis von 14 Dollar, aktuell steht der Kurs bei 735 Dollar, das Allzeithoch war im November 2021 bei 959 Dollar.

Technisch gesehen ist BlackRock keine Bank, damit entzieht sich das Unternehmen der Regulierung durch die Fed. De facto macht BlackRock aber genau das, was die meisten Megabanken wie HSBC oder JP MorganChase tun – Wertpapiere handeln. BlackRock zählt zu den „Schattenbanken“, die im Unterschied zu Geschäftsbanken kein Geld durch Kreditvergabe schöpfen können.

Das Unternehmen ist der weltweit größte Eigner von Unternehmensbesitz. Duch Beteiligungen kontrolliert es auch die meisten Mega-Banken der Wall Street, einschließlich Goldman Sachs. Es hat einen bestimmenden Einfluss auf das Weltwirtschaftsforum. Und es hat eigenes Personal in der Biden-Administration untergebracht.

Somit diktiert eine nicht gewählte Unternehmenselite das Geschehen. Bei BlackRock laufen die Fäden der UN-Agenda 2030, der Great Reset des Weltwirtschaftsforums und die Wirtschaftspolitik der Biden-Regierung zusammen. BlackRock ist in wichtigen Funktionen bei der Fed und bei der EZB engagiert. Das Unternehmen scheut auch nicht vor der Zusammenarbeit mit korrupten Persönlichkeiten zurück.

BlackRock und die Wirtschaftspolitik der USA
Der 78-jährige Joe Biden fungiert als US-Präsident, aber die Politik wird hinter den Kulissen von anderen gemacht. So wie Goldman Sachs unter Obama und auch noch unter Trump die Wirtschaftspolitik leitete, ist heute BlackRock in dieser Schlüsselrolle zu finden.

Brian Deese ist Direktor des Nationalen Wirtschaftsrats, dem wichtigsten Beratergremiums des Präsidenten für die Wirtschaftspolitik. Deese kommt von BlackRock, wo er als Global Head of Sustainable Investing tätig war. Vor seiner Tätigkeit bei BlackRock bekleidete Deese unter Obama leitende Positionen unter anderem als Senior Adviser des Präsidenten. Unter Obama spielte Deese eine Schlüsselrolle bei der Aushandlung des Pariser Abkommens über die globale Erwärmung.

Als Stellvertreter von Finanzministerin Janet Yellen agiert der in Nigeria geborene Adewale „Wally" Adeyemo. Er kommt ebenfalls von BlackRock, er war von 2017 bis 2019 leitender Berater und Stabschef von BlackRock-Chef Larry Fink. Zuvor war er in der Obama-Administration tätig. Obama ernannte ihn 2019 zum ersten Präsidenten der Obama-Stiftung.

Ein dritter hochrangiger, jetzt in der Biden-Regierung tätiger ehemaliger BlackRock-Mitarbeiter ist Michael Pyle. Er ist der Senior Economic Adviser von Vizepräsidentin Kamala Harris. Zuvor hatte er bei BlackRock die Position des Global Chief Investment Strategist bekleidet. Bevor er zu BlackRock kam, war er in der Obama-Regierung als leitender Berater des Unterstaatssekretärs des Finanzministeriums für internationale Angelegenheiten tätig. 2015 wurde er Berater der Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton.

Drei der einflussreichsten Wirtschaftsbeauftragten der Biden-Administration kommen also von BlackRock und alle waren zuvor in der Obama-Administration – eine bemerkenswerte Kontinuität.

BlackRock-Gründer und CEO Larry Fink strebt nach weltweitem Einfluss. So machte er etwa den deutschen Friedrich Merz zum Chef von BlackRock Deutschland. Der ehemalige britische Schatzkanzler George Osborne wurde zum „politischen Berater". Und die ehemalige Stabschefin von Hillary Clinton, Cheryl Mills, wurde von Fink in den Vorstand von BlackRock berufen, als es schien, dass diese ins Weiße Haus einziehen könnte.

Er hat ehemalige Zentralbanker in seinen Vorstand berufen und sich daraufhin lukrative Verträge mit deren ehemaligen Institutionen gesichert. Stanley Fisher, ehemaliger Chef der Bank of Israel und späterer stellvertretender Vorsitzender der Federal Reserve, ist jetzt Senior Adviser bei BlackRock. Philipp Hildebrand, ehemaliger Präsident der Schweizerischen Nationalbank, ist stellvertretender Vorsitzender bei BlackRock, wo er das BlackRock Investment Institute leitet. Jean Boivin, ehemaliger stellvertretender Gouverneur der Bank of Canada, ist globaler Forschungsleiter des Investmentinstituts von BlackRock.

BlackRock und die Fed

Genau dieses Ex-Zentralbankteam bei BlackRock entwickelte im März 2020, als die Finanzmärkte am Rande eines weiteren Zusammenbruchs zu stehen schienen, einen „Notfallplan" für Fed-Chef Powell. Der beauftragte daraufhin BlackRock ohne Ausschreibung mit der Verwaltung aller Programme der Fed zum Ankauf von Unternehmensanleihen, einschließlich der Anleihen, in die BlackRock selbst investiert.

Eine Gruppe von rund 30 Nichtregierungsorganisationen monierte in einem Schreiben an Powell den Interessenkonflikt. BlackRock würde durch die volle Kontrolle über dieses Anleihekaufprogramm noch wichtiger für das Finanzsystem, unterliege aber nicht der aufsichtsrechtlichen Kontrolle, die schon für kleinere systemrelevante Finanzinstitute gilt.

Die New Yorker Fed beauftragte BlackRock im März 2020 mit der Verwaltung ihres Programms für gewerbliche hypothekarisch gesicherte Wertpapiere und ihrer Primär- und Sekundärkäufe von Unternehmensanleihen und ETFs im Wert von 750 Mrd. Dollar.

Die US-Finanzjournalisten Pam und Russ Martens bemerkten in ihrer Kritik an dieser undurchsichtigen Rettungsaktion der Fed für die Wall Street, die Fed habe BlackRock beauftragt, auch börsengehandelte Anleihefonds (ETFs) aufzukaufen, für die BlackRockselbst einer der größten Anbieter weltweit ist. Das von BlackRock betriebene Programm beinhalte auch 75 Mrd. Dollar, die dazu bestimmt sind, Verluste in diesem Zusammenhang aufzufangen.

Fed-Chef Powell und Larry Fink kennen sich offenbar gut. Selbst nachdem Powell BlackRock den äußerst lukrativen „Go-Direct"-Vertrag gegeben hatte, ließ Powell weiterhin schätzungsweise 25 Mio. Dollar seiner privaten Wertpapieranlagen von BlackRock verwalten. Aus öffentlichen Unterlagen geht hervor, dass Powell in dieser Zeit direkte vertrauliche Telefongespräche mit BlackRock-Chef Fink führte.

In einem Bericht stellte die gemeinnützige Forschungsgruppe Campaign for Accountability in Washington im September 2019 fest, dass BlackRock „eine Strategie der Lobbyarbeit, der Wahlkampfspenden und der Einstellung von Mitarbeitern durch Drehtüren umgesetzt hat, um die Regulierung durch die Regierung zu verhindern und sich als eines der mächtigsten Finanzunternehmen der Welt zu etablieren."

BlackRock und Korruption in Mexiko

Eine sehr undurchsichtige Geschichte von BlackRock in Mexiko zeigt, dass Interessenkonflikte und Einflussnahme auf führende Regierungsstellen nicht nur in den USA vorkommen. Sie zeigt außerdem, dass BlackRock sich nicht scheut, mit Leuten von zweifelhaftem Ruf eng zusammen zu arbeiten.

Auf den Sieg des PRI-Präsidentschaftskandidat Peña Nieto im Jahr 2012 folgte eine enge Beziehung zwischen Fink und Nieto. So berief Fink den 52-jährigen Marcos Antonio Slim Domit, Sohn des reichsten und wohl korruptesten Mannes Mexikos, Carlos Slim, in den Vorstand von BlackRock. Marcos Antonio leitet heute zusammen mit seinem Bruder Carlos Slim Domit das Geschäftsimperium seines Vaters. Dieser Bruder ist derzeit Vorstandsvorsitzender von America Movil, wo BlackRock ein wichtiger Investor ist.

Das Imperium des Vaters, Carlos Slim, seinerzeit von Forbes zur reichsten Person der Welt gekürt, entstand durch Übernahme von Telemex (später America Movil), das ihm der damalige Präsident, Carlos Salinas de Gortari, 1989 geschenkt hat. Salinas floh später aus Mexiko, er wurde beschuldigt, mehr als 10 Mrd. Dollar aus der Staatskasse gestohlen zu haben.

Wie bei vielem in Mexiko seit den 1980er Jahren spielte auch Drogengeld offenbar eine große Rolle. E-Mails aus 2011 bestätigen nach Aussage eines US-DEA-Spezialagenten, dass Carlos Slim, Vater des BlackRock-Direktors Marcos Slim, entsprechende Verbindungen hat: Man werde nicht in nur zwei Jahrzehnten zum reichsten Mann der Welt, indem man Pfadfinderkekse verkauft.

Unter dem neuen Präsidenten Enrique Peña Nieto ernannte Fink 2013 den ehemaligen mexikanischen Unterstaatssekretär für Finanzen, Gerardo Rodriguez Regordosa, zum Leiter der BlackRock Emerging Market Strategy. Im Jahr 2016 ernannte Peña Nieto dann Isaac Volin, den damaligen Leiter von BlackRock Mexiko, zur Nummer 2 beim staatlichen Ölmonopol PEMEX. Das wurde zum ersten Mal seit der Verstaatlichung in den 1930er Jahren für private Investoren geöffnet. Finks BlackRock profitierte als erster und sicherte sich eine Milliarde an PEMEX-Energieprojekten.

Bemerkenswert ist auch, dass BlackRocks mexikanischer ‚Freund’ Peña Nieto kurz nach seiner Wahl im Jahr 2012 zunächst 250 Millionen Dollar vom berüchtigten Sinaloa-Kartell gefordert hatte, bevor er sich auf 100 Millionen Dollar einigte. Das bestätigte in einer Gerichtsaussage im Jahr 2019 in New York ein kolumbianischer Drogenboss, der sich selbst als rechte Hand des Chefs des Sinaloa-Kartells „El Chapo" Guzman bezeichnete.

Larry Fink, der WEF und der Great Reset

2019 wurde Larry Fink in den Vorstand des Weltwirtschaftsforums berufen. Fink kann über diese Verbindung ESG-Unternehmensinvestitionen -Umwelt, soziale Werte und Governance- vorantreiben. Die UN-Agenda „Nachhaltige Wirtschaft" wird im Stillen von denselben globalen Banken umgesetzt, die die Finanzkrise von 2008 verursacht haben. Sie lenken Investitionen in handverlesene „woke“ Unternehmen, weg von „un-woken“ Firmen in der Öl-, Gas- und Kohlebranche.

BlackRock ist seit 2018 Vorreiter bei der Schaffung einer neuen Investitionsinfrastruktur, die „Gewinner" oder „Verlierer" für Investitionen danach auswählt, wie ernst ein Unternehmen ESG nimmt. Dies liegt ganz auf der Linie des Great Reset von WEF-Gründer Klaus Schwab, wonach man einem drohenden Klima-Kollaps mit der Dekarbonisierung der Energieerzeugung und der kompletten gesellschaftlichen Umgestaltung begegnen muss. Das WEF versteht sich als die Interessenvertretung der tausend größten Unternehmen auf der Welt.

Der Erfolg von Indexfonds und börsengehandelten Fonds hat dazu geführt, dass einige wenige Fondsgesellschaften jeweils 10% an nahezu jedem dominierenden globalen Unternehmen besitzen. Manchmal liegt deren gemeinsamer Besitz dann bei über 30%. Dementsprechend können die Fondsgesellschaften solche Unternehmen dann ihren Interessen entsprechend steuern.

Beispiel gefällig – wer kontrolliert Pfizer? Vanguard Group, BlackRock, State Street Corporation, Wellington Management Company und Capital World Investors hielten per Ende 2021 zusammen eine Mehrheit an den 5,6 Milliarden ausstehenden Aktien des Konzerns (siehe hier!).

Larry Fink, der CEO von BlackRock, hat deutlich gemacht, wie er Unternehmen unter Druck setzen würde. In seinem Brief aus dem Jahr 2018 schrieb er, Unternehmen müssten nicht nur Gewinne machen, sondern auch einen Beitrag zur Gesellschaft leisten, um die Unterstützung von BlackRock zu erhalten. Das entspricht dem, was WEF-Schwab mit seinem Stakeholder-Modell propagiert.

Im „2023 EMEA Outlook Implementation Guide“ von BlackRock heißt es, in 2022 seien 63,0 Mrd. Dollar weltweit in nachhaltige ETF-Anlagen geflossen, davon bei EMEA-Anlegern 48,0 Mrd. Dollar. Die Netto-Null-Umstellung sei eine mehrjährige Reise. Es kämen bei Aktien indexierte Lösungen in Betracht, die sich an der Paris Aligned Benchmark (PAB) oder Climate Transition Benchmark (CTB) ausrichten. Grüne Anleihen, Vermögenswerte zur ausschließlichen Finanzierung von Projekten mit ökologischem Nutzen (erneuerbare Energien, Energieeffizienz und öffentliche Verkehrsmittel) seien ein wichtiges Instrument zur Unterstützung des Wandels.

BlackRock bietet 3703 Fonds an, 2930 entsprechen irgendwelchen Nachhaltigkeits-Kriterien.

BlackRock gehört zu den Finanzunternehmen, die "too big to fail" sind. Diese hatten 2008 mit windigen Spekulationsgeschäften das globale Finanzsystem an den Rand des Zusammenbruchs gebracht. Danach drängte der US-Kongress darauf, auch Vermögensverwalter wie BlackRock und Vanguard als „systemrelevante Finanzinstitute" unter das Dodd-Frank-Gesetz zu stellen. BlackRock konnte das durch massive Lobbyarbeit verhindern. Dabei ist BlackRock „systemrelevant" wie kein anderes Unternehmen sonst, vielleicht mit Ausnahme von Vanguard, einem Großaktionär von BlackRock. Vanguard liegt mit mehr als sieben Milliarden Dollar an verwalteten Kundengeldern hinter BlackRock auf Platz zwei.

BlackRock ist in dreifacher Hinsicht gefährlich – die Firma ist in einer absolut(istisch)en Machtposition, sie fällt nicht unter die Aufsicht der Zentralbanken, obwohl sie der größte Finanzdienstleister weltweit ist, und sie ist zu groß, um sie pleite gehen zu lassen.

[Unter Verwendung von Material u.a. aus dieser Quelle]

Ergänzung:
Ende Dezember 2022 gab es eine Videokonferenz zwischen dem Präsidenten der Ukraine, Selensky, und dem CEO von BlackRock, Larry Fink. Gemäß den vorläufigen Vereinbarungen, die Anfang des Jahres zwischen dem Staatschef und Larry Fink getroffen wurden, arbeitet das BlackRock-Team seit einigen Monaten an einem Projekt zur Beratung der ukrainischen Regierung bei der Strukturierung der Wiederaufbaufonds des Landes. Beide kamen überein, sich in nächster Zeit auf die Koordinierung der Bemühungen aller potenziellen Investoren und Teilnehmer am Wiederaufbau des Landes zu konzentrieren und die Investitionen in die wichtigsten und wirkungsvollsten Sektoren der ukrainischen Wirtschaft zu lenken."

Nachtrag:
(20.2.23) In einem Video bezeichnet Porter Stansberry Larry Fink als Puppenspieler und Michael Bloomberg als Propagandisten. Beide seien Drahtzieher, die planten, durch alle möglichen Machenschaften, durch Klimahysterie, auch durch Unterstützung von Genderista-Strömungen („Politisierung von allem"), die Welt ins Chaos zu stürzen, um sie in ihrem Sinne neu zu formieren. Ein ideologischer Angelpunkt sei dabei die Überzeugung, die Welt sei stark überbevölkert. Hier kann man nachlesen, wie er das begründet – teilweise sehr plakativ und gespickt mit Werbebotschaften. Dennoch – Stansburry ist nicht irgendwer. Er war Gründer und 25 Jahre lang CEO der Firma Stansburry Research, die vor einigen Jahren an die Börse kam. Nach einigen Jahren Privatleben ist er mit Porter & Co. zurück.

(20.5.23) JUNGE FREIHEIT: Die globale Finanzindustrie als Treiber der Klimapolitik – „Die Gründung der 'Climate Finance Partnership' im Jahr 2018 war ein Meilenstein in dieser Entwicklung. Das ist eine Partnerschaft zwischen dem Vermögensverwalter BlackRock und den Regierungen von Deutschland, Frankreich und Japan und großen US-Stiftungen wie der Hewlett Foundation."

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