Marktanalyse


Charts relevanter Indikatoren dienen der Einschätzung v.a. der Aktienmärkte. Sie werden im börsentäglichen Marktstatus kommentiert. Auf den Charts ist rechts unten (roter Kasten) die Einschätzung der Marktindikatoren zusammengefasst: Der obere Prozentwert zeigt den Anteil bullischer, der untere den bärischer Signale.


Offene Indikatoren

Bereich

EoD

Chart des Tages

Alle

16.03.24

Zusammengefasste Signale und S&P 500

Alle

16.03.24

Kurzfristige Zinsen

Momentum-Analyse

16.03.24

Galerie offene Charts


Indikator

Bereich

Var1

Var2

Var3

Marktstruktur: Volumen - TRIN - Komponenten

US-Aktien

16.03.24 16.03.24 16.03.24

VIX (implizite Volatilität)

US-Aktien

16.03.24 16.03.24

PCR (Put/Call-Ratio) an der CBOE

US-Aktien

16.03.24 16.03.24

"Techische Qualität" ausgewählter Aktien-Börsen

Aktien

16.03.24

"Faires" KGV und S&P 500

US-Aktien

16.03.24

Fed Funds Rate - Zinsstruktur

US-Renditen

16.03.24 16.03.24

Galerie Markt-Charts



Indikatoren: Marktstruktur


Die Marktstruktur wird in drei Varianten untersucht. Die erste (Chart "Var1") wertet das Volumen im S&P 500 börsentäglich dahingehend aus, ob die Volumenverteilung auf Akkumulation oder Distribution hindeutet. Akkumulation ist dadurch gekennzeichnet, dass der bullische Anteil am Gesamtvolumen im Zeitablauf steigt. Akkumulation ist tendenziell ("per se") bullisch für die Kursentwicklung. Ein bullisches Signal wird erzeugt, wenn die Schwankungsbreite der Zeitreihe der Volumenverteilung unter eine bestimmte Schwelle sinkt. Ein bärisches Signal wird generiert, wenn in einer Distributionsphase die Entwicklung von Kursen und Volumen divergiert (steigendes Volumen bei sinkenden Kursen).

Die zweite Variante (Chart "Var2") wertet den TRIN-Index aus. Der von Richard Arms entwickelte Index misst die Marktbreite des Handels an der NYSE. Dabei wird der Quotient (Advancing issues/declining issues) durch den Quotient (advancing volume/declining volume) dividiert. Damit gilt auch, dass der TRIN das auf fallende Aktien entfallende Durchschnittsvolumen durch das auf steigende Aktien entfallende Durchschnittsvolumen teilt. Die statische Beurteilung der EoD-Daten wird in der amerikanischen Literatur oft wie folgt vorgeschlagen: "Mega Bullish" - bis 0,60; "Bullish" - 0,61 bis 0,80; "Neutral" - 0,81 bis 1,00; "Bearish" - 1,01 bis 1,29; "Bear Ugly" - 1.30 und höher. Vortageswerte über 1,80 ("overcooked") lösen häufig eine technische Gegenreaktion aus.

Der Autor des Index selbst schlug vor, den Markt als überkauft anzusehen, wenn der einfache 10-Tages-Durchschnitt (SMA10) unter 0,8 liegt ("Top"); dementsprechend sei der Markt überverkauft, wenn der Durchschnitt über 1,2 notiert. Im Chart wird der Index hinsichtlich seines Verlaufs in einem Bollingerband beurteilt. Wendepunkte des "Rahmensignals" spielen ebenso eine Rolle bei der Signalerzeugung wie das Über-/Unterschreiten bestimmter dynamischer Pegel.

Während sich die erste Chart-Variante auf die Daten im Nenner des TRIN-Index stützt, beurteilt die dritte ("Var3") den Verlauf des Zählers des TRIN-Index. Sie setzt die tägliche Anzahl der steigenden Aktien zur Gesamtzahl in Beziehung. Ein bullisches (bärisches) Signal wird erzeugt, wenn ein bestimmtes Niveau über-(unter)-schritten wird. Der Trigger-Pegel wird dabei auf die Standardisierung der ADL (Anteil der Zahl der steigenden Aktien) bezogen. Die so erzeugte ADL-Auswertung läuft in der Regel einige Tage vor.


Indikatoren: Sentiment


Das Sentiment wird anhand des Verlaufs des VIX (implizite Volatilität - "Sentiment der breiten Masse") und des Put/Call-Verhältnisses untersucht. Dabei werden jeweils verschiedene Methoden eingesetzt, da es keine gibt, die in allen denkbaren Marktsituationen gleich gut funktioniert. Diese allgemeine Erkenntnis gilt insbesondere für die Untersuchung des Sentiments.

Vereinfacht kann man sagen, der VIX spiegelt das Sentiment der breiten Masse wider, während der PCR eher das Sentiment der "großen Akteure" zeigt.

Im Chart "Var1" wird der VIX dargestellt und hinsichtlich Orientierung und Verlauf seines Bollingerbandes beurteilt. Fällt es, weist das gewöhnlich auf eine bullische Entwicklung hin.

Im Chart "Var2" wird zunächst der Quotient zwischen S&P500 und VIX gebildet und dessen Abstand zu einer Schwelle beurteilt. Steigt dieser im positiven Bereich an, so wird ein bullisches Signal generiert. Umgekehrt wird es "bärisch", wenn der Quotient unter der Schwelle fällt. Zudem wird die Korrelation zwischen VIX und S&P500 aufgezeichnet. Beide laufen im langfristigen Durchschnitt mit einem "Hebel" von etwa minus vier zu eins zusammen. Wird stattdessen eine nicht-inverse Beziehung festgestellt, kann das ein Hinweis auf eine "wall-of-worry"-Situation sein (die manchmal eher eine "ditch of ignorance" ist). In solchen Phasen kann oft eine stabile bullische Bewegung festgestellt werden.

Schließlich kann über die Entwicklung der Breite des Bollingerbandes des VIX noch eine Klassifizierng der "Befindlichkeit" vorgenommen werden. Ein stark aufgeweitetes Bollingerband des VIX spricht für Angst. Ein sich verengendes ist hingegen ein Hinweis darauf, dass die Akteure einen weiter fallenden VIX (=normalerweise bullisch für Aktien) erwarten. Dabei spricht eine zu starke Einschnürung für "ungesunden" Optimismus ("Gier"). Dies signalisiert häufig eine Topp-Bildung bei Aktienkursen, während ein hohes Angst-Niveau in der Regel mit einer Bodenbildung einhergeht.

Das Put/Call-Verhältnis und die Positionierung bei Indexoptionen ("Sentiment der großen Akteure") wird ebenfalls mit verschiedenen Methoden untersucht. In "Var1" wird das PCR dargestellt und hinsichtlich Orientierung und Verlauf seines Bollingerbandes beurteilt. Fällt es, weist das gewöhnlich auf eine bullische Entwicklung hin. Gleichzeitig wird der Verlauf des Volumens bei den Index-Optionen dargestellt.

Im Chart "Var2" wird der Verlauf der Positionierung in Indexoptionen ausgewertet und ihr Abstand zu einer Schwelle beurteilt. Steigt dieser im positiven Bereich an, so wird ein bullisches Signal generiert. Umgekehrt wird es "bärisch", wenn die Positionierung in Indexoptionen unter der Schwelle fällt.

Zudem wird die Korrelation zwischen Positionierung in Indexoptionen und S&P500 aufgezeichnet. Divergenzen zeigen auf, dass die spekulative Ausrichtung der Akteure nicht zur Entwicklung der Kurse passt. Solche Spannungen entladen sich früher oder später.


Indikatoren: "Faires" KGV


Nach Fed-Modell ist der Kehrwert der Rendite zehnjähriger US-Treasuries die Referenz für eine faire Bewertung der Aktienmärkte. Demnach sind Aktien z.B. überbewertet, wenn das auf Basis zukünftiger Unternehmensbewinne errechnete KGV des S&P 500 höher ist. Sinkt bei gleichem Aktien-KGV die Rendite, eröffnet sich aus einer Gleichgewichtssituation heraus Kurspotenzial. Umgekehrt erscheinen Aktien dann teurer, wenn die Rendite zulegt. Wird ein bestimmtes Ausmass überschritten, steigt die Wahrscheinlichkeit einer Kurskorrektur.

In dem hier eingesetzten Indikator wird statt des Aktien-KGVs der Indexstand selbst ins Verhältnis zum "fairen" KGV gesetzt. Im Chart wird der Verlauf dieses Quotienten ausgewertet und sein Abstand zu einer Schwelle beurteilt. Steigt dieser im positiven Bereich an, so wird ein bullisches Signal generiert. Umgekehrt wird es "bärisch", wenn der Quotient unter der Schwelle fällt.


Wichtige Hinweise

TimePatternAnalysis - der Blog: Texte und mehr