Das neue Buch von Klaus Schwab

Klaus Schwab, der Gründer des World Economic Forum (WEF), hat es wieder getan: Er hat ein weiteres Buch geschrieben. Es ist als Ergänzung zu „Der große Reset“ gedacht, soll aufzeigen, wie es denn nun nach der „Pandemie“ weitergeht.

Amazon bewirbt das Buch so: „Das große Narrativ ist ein Leitfaden für alle, die besser verstehen wollen, wie sich die Welt seit Beginn der Pandemie entwickelt hat und welche Lösungen sie resilienter, gerechter und nachhaltiger machen können. Das Buch erkennt an, dass die Probleme, für die wir gemeinsam Lösungen finden müssen, sowohl groß als auch vielfältig sind. (…) Aber es gibt Lösungen und sie sind in greifbarer Nähe. Das große Narrativ bietet einige hoffnungsvoll stimmende und inspirierende Narrative dazu an. In diesem Sinne ist es ein optimistisches Buch (…). Das Buch geht davon aus, dass sich die Kreativität, der Einfallsreichtum und die angeborene Sozialität der Menschen durchsetzen werden, und es bietet einen umfassenden Erklärungsrahmen dafür.“

Hört sich gut an, oder?

Das Schlagwort „Das große Narrativ“ stammt ursprünglich vom Philosophen Jean-Francois Lyotard und umreisst eine umfassende Erzählung, die Macht, Autorität und soziale Beziehungen legitimieren und festschreiben soll. Alles soll im Sinne dieser politischen Linie umgedeutet werden, jede Kritik soll damit unterdrückt und kriminalisiert werden. Vor 1000 Jahren gab es in Deutschland eine solche „Erzählung“ von den arischen Herrenmenschen, die sich von ihren Feinden ringsum befreien müssten. Auch institutionalisierte Religionen arbeiten nach diesem Prinzip. Lyotard sah mit der Postmoderne das Ende solcher Meta-Narrative gekommen. Wie man sich täuschen kann… Ich denke, Schwab hat sich ganz bewusst auf Lyotard bezogen.

„Das große Narrativ“ von Schwab enthält Ideen und politische Präferenzen von 50 handverlesenen, von ihm für das Buch interviewten Geschichtenerzählern, die er als globale Denker und öffentliche Intellektuelle bezeichnet. Der WEF-Gründer ist der Meinung, sein Buch gehe weit über den Bereich der Theorie hinaus, es sei ein „Aufruf zum Handeln“: „Wir sind der Ansicht, dass unsere Gesellschaften und Volkswirtschaften, während sie sich von der Pandemie erholen und einen radikalen und beschleunigten Wandel einleiten, (…) auf die Bedürfnisse unseres globalen Gemeinwesens abgestimmt sein müssen.“

Ein Meta-Narrativ braucht einen gemeinsamen Feind, eine gemeinsame Bedrohung, die diejenigen, die der Autorität folgen sollen, in gemeinsamer Angst vereint. Gleichzeitig wird auch ein positiver Ausblick benötigt, der die gemeinsam Bedrohten so hinter einem gemeinsamen Ziel zusammenbringt, dass sie nichts anderes mehr gelten lassen. „Das große Narrativ“ von Schwab ist ein umfassender Aufruf zu Klimanotmassnahmen durch seine selbsternannte Elite, die allein in der Lage ist, die Menschheit zu retten.

Der Klimawandel ist laut Schwab das „grösste Problem kollektiven Handelns, mit dem wir je konfrontiert waren“. Die Menschheit habe noch nie vor einem „komplexeren, ehrgeizigeren und weitreichenderen Unterfangen gestanden, als den Zusammenbruch unseres Ökosystems aufzuhalten und das Klima zu stabilisieren.“

Schwab macht klar, dass er ein System strikter staatlicher Kontrolle vorzieht, das seiner Meinung nach auch „Demonstrationen und soziale Unruhen“ reduzieren würde. Zudem plädiert er für einen „neuen Gesellschaftsvertrag“ und die Kooperation der globalen Zentralbanken im Hinblick auf Klimaschutzmassnahmen.

Unermüdlich wird die Notwendigkeit herausgestellt, drakonische Massnahmen zu ergreifen, um das Klima zu retten. Die Klimaintervention, die Schwab meint, ist die radikale Neuausrichtung aller Nationen der Erde mittels einer totalitären globalen Regierungsordnung.

Schwab verweist in seinem Buch häufig auf scheinbar grenzenlose technokratische Kräfte. Wenn die Technokraten erst einmal ihr Fachwissen bündeln, würde ein nie dagewesenes Mass an Glück und Ordnung erreichen werden können, so Schwab. So soll beispielsweise auch climate engineering für das Abschirmen von Sonneneinstrahlung eingesetzt werden, um die globalen Temperaturen zu manipulieren. Schwab möchte seine Leser in dem Glauben wiegen, dass die Technokratie gottähnliche Kräfte besitzt.

Das neue Buch von Schwab geht zurück auf die Konferenz „The Great Narrative“ des WEF im November 2021 in Dubai, die in Kooperation mit den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) stattfand. Auf der Web-Seite des WEF wurde sie als Vorbereitung für eine weltweite Umgestaltung bezeichnet. Hier sollte das Narrativ geschaffen werden, das die Menschheit in eine nachhaltigere, inklusivere und resilientere Zukunft führt, wie es heißt. Denker aus vielen Gebieten, inklusive „Futuristen“, ganz allgemein Wissenschaftler und Philosophen sollten sich an der Schaffung dieses Narrativs beteiligen. Auch hochrangige Genetiker waren an dem Treffen beteiligt, ganz im Sinne der transhumanistischen Bestrebungen.

Die VAE dürften wohl als Tagungsort ausgewählt worden sein, weil dort die totale Überwachung der Bevölkerung besonders stark ausgebaut ist und weil dort feudale Strukturen herrschen, wie sie auch solchen Leuten wie Schwab vorschweben.

Vom wohlklingenden großen Narrativ des Herrn Schwab bleibt bei Licht betrachtet folgendes übrig:

Die Welt soll durch das kapitalistische Wirtschafts- und Finanzsystem vor eben diesem System gerettet werden. Dieses Wirtschafts- und Finanzsystem hat aber durch extensiven Ressourenverbrauch erst zu den Klimaeffekten geführt, gegen die das WEF nun wacker zufelde ziehen will. Der Mensch soll sich immer weiter von der Natur entfernen und in großen Teilen zu einer Klasse der Besitzlosen, zu billigen und willigen Arbeitern degradiert werden (der hierzu passende Werbefilm des WEF ist interessanterweise nicht mehr verfügbar – siehe die Ergänzung unten!). Durch eine Verschmelzung von Mensch und Maschine soll eine digitale Totalüberwachung bewerkstelligt werden.

Das große Narrativ – eine Klasse selbsternannter Weltherrscher will uns die extremistische und wahnsinnige Agenda des WEF aufzwingen. Es soll eine Gesellschaft entstehen, die diesen wenigen eine nie dagewesene Machtfülle verleiht und (demokratische) nationale Regierungen weitestgehend überflüssig macht (außer zur Niederschlagung von Demonstrationen und Aufständen).

Der Faschismus kommt nicht mit den Worten: "Ich bin der Faschismus!". Sondern er sagt: "Ich rette Dich vor dem Klimawandel!" (In Anlehnung an „Ich habe mitgemacht“)

[Unter Verwendung von Material aus „Klaus Schwabs neues Buch“ und „Die große Erzählung“]

Ergänzung:
Das auf den Web-Seiten des WEF nicht mehr zu findende Video „You’ll own nothing and you’ll be happy“ kann hier eingesehen werden. In diesem Artikel beschreibt Ida Auken, Theologin, dänische Politikerin und Elevin des WEF, was mit dem Video gemeint ist.

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