Alternativlos – CO2 – Aufklärung – Auflösung

Interessante Zeiten – jüngstes Beispiel, die devote Verbeugung der US-Finanzministerin und ehemaligen Fed-Chefin Yellen vor dem chinesischen Vize-Premier. Unterwürfigkeit vor Despoten – vielleicht so: Bitte, bitte, rettet unser Klima (und unseren Dollar)? Und damit lande ich elegant beim Heizungsgesetz…

Erst sollte es vor der parlamentarischen Sommerpause durchgepeitscht werden, jetzt ist es nicht einmal eine Sondersitzung wert. Das Bundesverfassungsgericht hatte dem Eilantrag eines CDU-Abgeordneten stattgegeben, wonach die Hast, mit der das Enteignungsgesetz durchgezogen werden sollte, nicht verfassungsgemäß ist.

Dabei ist doch längst gängige Praxis, dass umfangreiche Gesetzesvorhaben quasi über Nacht beschlossen werden. Angefangen hat das irgendwann in der Eurokrise, als Merkel ihre Europapolitik als „alternativlos“ verkaufte. Da brauchte sich der gemeine Abgeordnete ja natürlich keine eigenen Gedanken mehr zu machen.

Alternativlos eben, wie vieles danach auch. Z.B. während „Corona“. Alternativlos, dass die vermeintliche Sorge um Gesundheit vor Freiheit geht. Da muss nicht lange nachgedacht und debattiert werden. Also wurden über Nacht mittels Infektionsschutzgesetz grundgesetzlich garantierte Freiheiten ausgehebelt.

Alternativlos auch die Klimarettung. So alternativlos, dass das Bundesverfassungsgericht am 24.3.21 auf Antrag von Mitgliedern und Symphatisanten des Clubs der reichen Mädchen, auch „Fridays for Future“ genannt, das bis dahin gültige Klimagesetz als verfassungswidrig einstufte. Auf der Grundlage von Daten des Weltklimarats urteilte das Gericht, die Vorgaben des Gesetzes seien zu lasch, die jungen Kläger könnten, salopp gesagt, in ihrem noch bevorstehenden langen Leben eines Tages vorzeitig den CO2-bedingten Erstickungstod erleiden. (Es sei ihnen gegönnt, das lange Leben.)

Die hanebüchene Begründung des Gerichts war, CO2 baue sich so langsam ab, dass jede zusätzlich emittierte Menge des Gases dessen Konzentration in der Luft bleibend erhöhe. Dass ist in dieser absurden Übertreibung nicht einmal dem Weltklimarat eingefallen… Der geht lediglich, gestützt auf das BERN-Modell, davon aus, dass sich 22% des CO2 auf ewig und geheimnisvolle Art den physikalischen Prozessen entziehen, etwa der Aufnahme durch Ozeane und Pflanzen.

Gemäß den Vorgaben des BVG-Urteils wurde die Klimagesetzgebung umgehend „nachgeschärft“. Die Folgen für den Wohlstand, die Arbeitsplätze und die sozialen Sicherungssysteme in Deutschland sind entsprechend katastrophal, verstärkt noch durch eine „gewisse“ Unfähigkeit der Ampel-Regierung. Unfähigkeit oder Vorsatz – die eigentlichen Strippenzieher der Klimapolitik sitzen in diversen Stiftungen, die im wesentlichen von US-Kapital alimentiert werden.

Nun hat eine neue Studie (siehe hier und hier!) ergeben, dass die Halbwertszeit des CO2 in der Atmosphäre rund 36 Jahre beträgt. Das würde bedeuten, dass die dem Urteil des BVG zugrundeliegende Klima-Katastrophe nicht stattfindet.

Die jungen Kläger könnten im wahrsten Sinne des Wortes aufatmen. Das tun sie aber natürlich nicht, sondern verschärfen ihren Religionskrieg lieber immer weiter. So war das früher auch schon. Als die katholische Kirche in Bedrängnis kam (u.a. durch Luthers Aufbegehren), zog sie die Daumenschrauben der Inquisition erst richtig an anstatt Fehler einzugestehen und einzulenken.

Die Demokratie fußt gedanklich auf der Aufklärung, die fordert, nachzudenken, seine eigenen Schlüsse zu ziehen. „Rational“ ist das Zauberwort. Schlüsse müssen nachvollziehbar sein, das gesellschaftliche Leben soll sich frei von Willkür und unbewussten Reflexen entwickeln. Nachdenken braucht Zeit, aber genau diese Zeit wird von den Klimahysterikern abgesprochen – wir hätten keine mehr, wir müssten schnellstens handeln. Und ihre Rezepte seien eben – „alternativlos“.

Sie sind es eben nicht – siehe die neueren Forschungsergebnisse oben! Abgesehen davon: Wer in einer Demokratie seine Ansicht als alternativlos darstellt, ist in seinem Denken ein Despot. Er ist unfähig, mehr noch, unwillig für seine Ansicht zu werben, sie zur Diskussion zu stellen, zu überzeugen.

Diese alternativlose Hysterie, Willkür und Irrationalität beherrscht mittlerweile das gesellschaftliche Geschehen. An jeder Ecke steht jemand und schreit – besteht auf seinen vermeintlichen Rechten, ist wie ein trotziges Kind nur an seinen momentanen „Gelüsten“, Interessen oder wie Sie das auch immer nennen wollen, orientiert. So empfinde ich es.

Leiden wir an einer Regression unseres gesellschaftlichen Denksystems? Daniel Kahnemann hat in seinem Buch „Schnelles Denken, langsames Denken“ die Theorie aufgestellt, dass das menschliche Denksystem zwei Facetten hat. Die eine, evolutionär überkommene, dreht sich um gelernte Reiz-Reaktions-Mechanismen. In einer vorsesshaften Zeit brauchten die Menschen solche sofort abrufbaren Muster, um der Gefahr etwa eines um die Ecke kommenden Säbelzahn-Tigers zu begegnen. Mit der Ausbildung stationärer Gesellschaftsformen, nicht zufällig zusammenfallend mit der Erderwärmung vor etwa 12.000 Jahren, wurde das langsame Denken zentral für den Erhalt der Gesellschaft, das analytische, konstruktive gedankliche Vorgehen.

Kahnemann zeigt sehr anschaulich, wie das „schnelle Denken“ aus Teilen von Eindrücken Schlüsse produziert, die uns in die Irre führen. Davor würde uns das analytische „langsame Denken“ meist bewahren, aber das „schnelle Denken“ funktioniert automatisch mit wenig Einsatz von Energie und Zeit. Deswegen drängt es nach vorne – es braucht Aufwand und Bewusstsein, das „langsame Denken“ anzustoßen.

Die angesprochene Regression besteht meiner Meinung nach darin, dass das schnelle Denken gesellschaftlich immer mehr Oberwasser bekommt. Vorgefasste beliebige Denkmuster treten an die Stelle verantwortungsvoller Analyse. Demzufolge entstehen Kurz- und Fehlschlüsse. Die werden aber nicht kritisch hinterfragt, sondern gelten als gesichert.

Damit aber wird die gemeinsame Basis einer rationalen Betrachtung der Gegebenheiten verlassen, jeder „denkt“ von seiner Sammlung beliebig akquirierter Muster aus. Die Dominanz eines solchen „schnellen Denkens“ ist das Ende eines menschlichen Gemeinwesens. Genauso wie es das Ende eines Gemeinwesens ist, wenn bestimmte grundsätzliche (moralische) Regeln und Werte über Bord geworfen werden.

Rationale, wissenschaftlich begründete Analyse und Diskussion zählt nicht mehr viel, Stattdessen wird die Wissenschaft massiv durch politisches Klima und Finanzierung gelenkt – wes Brot ich ess, des Lied ich sing (siehe „Corona", siehe „Klima“). Und so fehlt auch dem Heizungsgesetz jede nachvollziehbare Begründung, warum es die Gesellschaft dem erklärten Ziel der CO2-Reduktion näherbringt. Aber es soll genau mit dieser Begründung verabschiedet werden.

Weitere Auflösungstendenzen offenbaren sich im Wokeismus, der identitäre Bewegungen für alles und jedes begründet. Auflösungstendenzen offenbaren sich ebenso in der unregulierten Einwanderung, vorbereitet durch das grüne Laissez-faire Multikultitum.

Hatte mit dem Ende des Bretton Woods Systems und der Freigabe der Wechselkurse in den 1970er Jahren eine Entmachtung der um Kapitalzuflüsse konkurrierenden Nationalstaaten begonnen, so wird jetzt u.a. durch Wokeismus und unregulierte Einwanderung in einem weiteren Schritt des Zugriffs des internationalen Kapitals die nationale Identität „geschliffen“.

Wer sich enttäuscht zeigt, dass die CDU/CSU keine wirkliche Opposition gegen den grünem Wahnsinn betreibt, dem sei gesagt: Die Saaten, die jetzt aufgehen, wurden in Zeiten CDU-geführter Regierungen gelegt. Kein Wunder, dass sich die CDU als Opposition schwer tut. Kein Wunder auch mit diesem Vorsitzenden Merz, diesem Interessenvertreter von BlackRock. Der größte Vermögenverwalter weltweit hat schon einige Zeit vor 2020 begonnen, den Umstieg der Wirtschaft auf „grün“, auf die Dekarbonisierung der Energieerzeugung, zu forcieren. Daran wird auch ein neuer „werteorienter“ Generalsekretär (m/w/d) nichts ändern.

Ergänzung:
Krasse Beispiele für die Auswüchse des Wokeismus finden Sie jeden Tag. Z.B., wenn bei einer (weiblichen) Schönheitskonkurrenz jemand gewinnt, der/die ihres/seines primären Geschlechtsmerkmals namens Penis offenbar überdrüssig ist.

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