Der „Weltklimarat" hat seinen sechsten Zyklus zur Bewertung des Klimawandels abgeschlossen, der aus insgesamt sieben Berichten besteht und als „AR6" bezeichnet wird. Ich hatte mich mit dem darauf basierenden Synthesebericht 2023 hier befasst.
In dem Synthesebericht stellt der Klimarat, das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) der UN, fest: „Die Wissenschaft ist unmissverständlich, die Veränderungen sind beispiellos, und es ist keine Zeit mehr für Verzögerungen.“ Panikmache war immer schon nützlich – siehe „Corona“.
Jetzt haben ein Team von acht Wissenschaftlern sowie anonyme Gutachter aus dem Clintel-Netzwerk mehrere Aussagen aus den Berichten der Arbeitsgruppe 1 (WG1 – The Physical Science Basis) und der Arbeitsgruppe 2 (WG2 – Impacts, Adaptation and Vulnerability) analysiert. Sie kommen aus Spanien, Kanada, Italien, Deutschland, Norwegen, den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich und den USA. Die Fehler sind im Bericht der Arbeitsgruppe 2 am größten, aber auch der Bericht der Arbeitsgruppe 1 enthält Fehler.
So ignorierte der IPCC beispielsweise 52 äußerst relevante Peer-Review-Artikel, aus denen hervorging, dass die „normalisierten Katastrophenschäden" nicht auf den Klimawandel zurückzuführen sind, hob jedoch einen von 53 Artikeln hervor, in dem ein Anstieg der Schäden behauptet wurde. Diese eine Arbeit ist -wenig überraschend- fehlerhaft, aber offenbar waren ihre Schlussfolgerungen für den IPCC so verlockend, dass er darauf hereinfiel. Die Strategie des IPCC scheint darin zu bestehen, jede gute Nachricht über den Klimawandel zu verbergen.
„Wir befinden uns auf einem Highway zur Klimahölle", sagte UN-Chef Guterres kürzlich. Ein genauerer Blick auf die Sterblichkeitsdaten zeigt jedoch, dass die Zahl der klimabedingten Todesfälle so niedrig ist wie nie zuvor. Der bekannte Wirtschaftswissenschaftler Bjorn Lomborg veröffentlichte diese hervorragende Nachricht in einer von Experten begutachteten Arbeit aus dem Jahr 2020, aber der IPCC entschied sich, sie zu ignorieren.
Im Jahr 2010 führten Fehler im vierten WG2-Bericht zu einer Untersuchung des IPCC durch den InterAcademy Council. In dieser IAC-Überprüfung wurde unter anderem empfohlen, dass „Autorenteams mit unterschiedlichen Standpunkten der erste Schritt sind, um sicherzustellen, dass eine ganze Bandbreite durchdachter Ansichten berücksichtigt wird." Diese wichtige Empfehlung wird vom IPCC immer noch ignoriert.
Auch der Bericht der Arbeitsgruppe 1 des AR6 ist nicht frei von Verzerrungen und irreführenden Schlussfolgerungen. Der IPCC versucht, die Klimageschichte umzuschreiben, indem er die Existenz des holozänen Wärmemaximums, einer Warmzeit zwischen 10 000 und 6000 Jahren, auslöscht. Er führt eine neue Hockeyschläger-Grafik ein, die das Ergebnis mehr oder weniger beliebig ausgewählter Temperaturproxies ist. Sie ignorieren Temperaturrekonstruktionen, die eine wesentlich größere Variabilität in der Vergangenheit zeigen.
Der IPCC behauptet, der Anstieg des Meeresspiegels habe sich in den letzten Jahrzehnten beschleunigt. Der Clintel-Bericht zeigt, dass diese Behauptung fehlerhaft ist, weil der IPCC die dekadische natürliche Variabilität des Meeresspiegelanstiegs ignoriert. Er zeigt auch, dass das IPCC-Meeresspiegel-Tool -das zum ersten Mal zur Verfügung gestellt wurde- für das Jahr 2020 einen mysteriösen und unwahrscheinlichen Sprung nach oben zeigt. [Ironische Anmerkung: Vielleicht wegen „Corona"]
Der kanadische Wirtschaftswissenschaftler Ross McKitrick wies darauf hin, dass alle vom IPCC verwendeten Modelle eine zu starke Erwärmung der Troposphäre zeigen, sowohl global als auch in den Tropen (wo die Modelle einen „Hot Spot" vorhersagen). Die beobachtete Erwärmung deutet auf eine mäßige Klimaempfindlichkeit zwischen 1 und 2,5 Grad Celsius hin, während der IPCC eine Klimaempfindlichkeit von 3 Grad behauptet.
Darüber hinaus ist der IPCC seinem Szenario mit den höchsten Treibhausgasemissionen, dem so genannten RCP8.5 (jetzt SSP5-8.5-Szenario) „verfallen". In den letzten Jahren haben mehrere Arbeiten gezeigt, dass dieses Szenario einfach nicht plausibel ist und nicht für politische Zwecke verwendet werden sollte. Im WG1-Bericht räumt der IPCC ein, dass dieses Szenario eine „geringe Wahrscheinlichkeit" hat, aber diese sehr wichtige Bemerkung wurde in der Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger nicht hervorgehoben, so dass die Medien und die politischen Entscheidungsträger dies nicht wissen. Dieses unplausible Szenario wird in dem Bericht häufig verwendet.
[Der vorstehende Text ist die übersetzte Zusammenfassung einer Veröffentlichung mit dem Titel „The Frozen Climate Views of the IPCC: An Analysis of AR6“ (h/t KlimaNachrichten).]In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf eine Veröffentlichung von Dr. Hans H. Penner verweisen. In „Kritik an der Klimakatastrophen-Hypothese“ fasst er u.a. zusammen:
„Das Kohlendioxid der Luft absorbiert die 15µm-IR-Abstrahlung der Erdoberfläche und wandelt diese in Wärme um. Wie die Enquete-Kommission des Bundestages vor 30 Jahren richtig feststellte, ist diese Absorption längst praktisch gesättigt. Noch mehr Kohlendioxid in der Luft bewirkt deshalb keine merkliche globale Erwärmung.“
Das Kohlendioxid weist nach Penner eine Klimasensitivität von nur 0,6°C auf. „Eine Liste neuester Berechnungen weist über 135 Studien auf, welche die sehr geringe CO2-Sensitivität nachweisen. Diese ist nicht schädlich. Bei dem gegenwärtigen Anstieg des Kohlendioxidgehaltes der Luft von etwa 2 ppm pro Jahr würde sich dieser in etwa 200 Jahren verdoppeln mit einem Anstieg der Globaltemperatur um 0,5°C.“
Und weiter: „Andererseits bewirkt die Erhöhung des Kohlendioxidgehaltes der Luft eine Erhöhung der Ernteerträge, weil Kohlendioxid der wichtigste Pflanzennährstoff ist. Die behauptete ‚Klimaschädlichkeit’ des Kohlendioxids muß als ‚Verschwörungstheorie’ bezeichnet werden und verursacht exorbitante volkswirtschaftliche Schäden.“
Nachtrag:
Kritik am sechsten Bericht des IPCC auch hier:
ICSF Critique of the IPCC Sixth Assessment Synthesis Report, Summary for Policymakers (AR6 SYR SPM), and of the Irish Government’s Climate Action Plan 2023 (CAP23)
The Frozen Climate Views of the IPCC
(6.6.23) Dr. Roy Spencer: Global Warming: Natural or Manmade? – „Ob Sie es glauben oder nicht, es wurde nur sehr wenig Forschung finanziert, um nach natürlichen Mechanismen der Erwärmung zu suchen… es wurde einfach angenommen, dass die globale Erwärmung vom Menschen gemacht ist. (…) Obwohl Kohlendioxid für die Existenz von Leben auf der Erde notwendig ist, gibt es in der Erdatmosphäre nur sehr wenig davon. Im Jahr 2008 waren nur 39 von 100.000 Luftmolekülen CO2, und die CO2-Emissionen der Menschheit werden noch fünf Jahre brauchen, um diese Zahl um 1 auf 40 zu erhöhen. (…) Man sollte meinen, dass wir die ‚Klimasensitivität’ der Erde inzwischen kennen, aber sie ist erstaunlich schwer zu bestimmen. Entscheidend ist, wie atmosphärische Prozesse wie Wolken und Niederschlagssysteme auf die Erwärmung reagieren, da sie die Erwärmung entweder verstärken oder abschwächen. Diese Website konzentriert sich derzeit auf die Reaktion der Wolken auf die Erwärmung, ein Thema, das nach meiner Überzeugung von der wissenschaftlichen Gemeinschaft völlig falsch interpretiert wurde, als sie die natürlichen, von Jahr zu Jahr auftretenden Schwankungen im Klimasystem gemessen hat. Diese Verwirrung hat dazu geführt, dass sie fälschlicherweise glauben, die Klimasensitivität sei hoch, obwohl die Satellitenbelege darauf hindeuten, dass die Klimasensitivität niedrig ist.“
Spencer schreibt über den Zirkelschluss der Klimamodellierer: Natürliche Temperaturdriften werden entfernt, sodann schließt man, dass nur die zunehmende CO2-Konzentration für die Wärmephase verantwortlich ist (siehe hier!).
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