Der Lungenarzt und Gesundheits-Experte Dr. Wolfgang Wodarg kritisiert die Corona-Maßnahmen der Politik. Er sagt, es gibt keinen Grund zur Panik, er vermisst eine wissenschaftliche Debatte. Wissenschaftliche Institute sagen nur noch, was Politiker hören wollen. Statistisch erleben wir einen normalen Grippewinter, so der langjährige SPD-Bundestagsabgeordnete.
Es ist manchmal ein wenig anstrengend, das Video (h/t I.N.) zu verfolgen – aber es lohnt sich!
Wer ist Dr. Wolfgang Wodarg? Sehen Sie hier bei Wikipedia!
Dr. Wodarg ist Virologe und Epidemiologe, der sich als Experte in der Vergangenheit, etwa bei der Schweine- und Vogelgrippe, als sehr bestimmt und vorausschauend ausgezeichnet hat. Er hat schon seinerzeit zurecht nicht vor den Viren an sich, sondern vor den staatlichen Maßnahmen gewarnt.
In dem Video stellt er dar, wie ein ähnliches Muster, jetzt aber mit einer massiven Kampagne verstärkt, unseren Lebensraum massiv einschränkt. Nach Wodarg sind Viren einer ständigen Mutation unterworfen und bekommen bei einem signifikanten Ausbruch immer neue Bezeichnungen. Dabei haben sie alle eine sehr ähnliche Krankheits-Symptomatik, es handelt es sich zumeist um Erkrankungen der oberen Atemwege.
Die Zahl der Atemwegserkrankungen ist zurzeit keineswegs erhöht, im Augenblick existiert nur eine theoretische Gefahr für die Bevölkerung. Aber aufgrund dieser theoretischen Gefahr wird weltweit der Ausnahmezustand ausgerufen. Wissenschaftliche Institute geben sich dabei als willfähriges Werkzeug dafür her, „wissenschaftlich“ zu begründen, was die Politik hören möchte, so Wodarg.
Dazu werden fragwürdige Testverfahren und zweifelhafte statistische Auswertungen herangezogen, wie Wodarg darstellt. So wird z.B. als Begründung für das Ausrufen einer Epi- oder Pandemie die Anzahl der positiv auf „Corona“ getesteten Personen, nicht jedoch die Zahl der tatsächlich Atemwegserkrankten zugrunde gelegt. Zudem werden auf Basis einer äußerst fragilen Datenlage mit Bestimmtheit Horror-Szenarien konstruiert, was aus Sicht der Stochastik unwissenschaftlich ist.
Wodarg weist auch darauf hin, dass die verhängten Maßnahmen, sowie die dadurch ausgelöste Panik und Angst das Immunsystem eines großen Teils der Bevölkerung schwächt, was wiederum die Ansteckungsgefahr und das Erkrankungsrisiko an irgendwelchen wie auch immer genannten neuen oder bekannten Viren deutlich erhöht.
Nach Wodarg sind die zumindest in Deutschland verwendeten Tests auf eine Corona-Infektion nicht validiert. So könnte es z.B. sein, dass diese Tests auch auf andere Viren positiv reagieren. Dadurch würde die Zahl der an Corona Infizierten hoch getrieben, was der Politik Schützenhilfe bei ihrem Treiben gibt.
Gegen Ende des Interviews fragt Dr. Wodarg, wo die Stimmen der Virologen sind, die er als besonnene Wissenschaftler kennt und von denen er gelernt hat. Ist ihre Meinung gerade in den Medien nicht gefragt? So wie es auch ihm ergangen ist, als sich große Zeitungen an von ihm verfassten Kommentaren desinteressiert zeigten?
Anmerkung:
Mir geht es darum, hier alternative Sichtweisen zu Wort kommen zu lassen gegen das Maschinengewhr-Gerattere seitens der Medien und der Politik. Das deckt sich nicht notwendigerweise in allen Punkten mit meiner Meinung.
Wichtig ist, mentale Distanz zum Mediengetrommel zu halten und sich immer wieder die Frage zu stellen, wem das alles nutzt.
Angst und Panik sind genauso schlechte Ratgeber wie unreflektierte Hörigkeit. Gegen Horrorszenarien ist gesunder Menschenverstand gefragt.
Wir erleben zurzeit einen Großflächenversuch, wie weit man bei der Gängelung der Bevölkerung gehen kann.
Fragen sie sich z.B. auch, was im Windschatten einer solchen Massenhysterie an politischen Veränderungen und Einschnitten bei Bürgerrechten "unbemerkt" auf den Weg gebracht wird. Wem nutzt das?
Und fragen Sie sich, wer das am Ende wohl alles bezahlen wird.
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Sorry Herr Singer,
aber bitte schauen Sie nach Italien…
Sehr geehrter Herr Singer,
hier noch zwei Artikel:
https://www.heise.de/tp/features/Coronavirus-Warum-Europa-jetzt-einen-Shutdown-braucht-4680531.html
https://www.heise.de/tp/features/Coronavirus-Warum-Herr-Drosten-jetzt-endlich-schweigen-sollte-4684176.html?wt_mc=rss.red.tp.tp.atom.beitrag.beitrag
Hallo Herr Meier,
hier nun einige Gedanken zu der Situation in Italien, auch weil ja jetzt überall Parallelen zwischen Deutschland und Italien hergestellt werden (nach dem Motto „was in Italien läuft, ereignet sich 14 Tage später hier). Das ist jetzt keine Analyse – darum werde ich mich noch bemühen. Ich möchte lediglich einige Aspekte anführen, die für die Situation in Italien besonders sind.
In der Region, in der die Corona-Infektion in Italien zuerst auftrat, gibt es zahlreiche chinesische Firmen, die Billigmode für Euopa herstellen. Die Überlegung ist die, dass deren chinesische Beschäftigte nach dem chinesischen Neujahrsfest aus China zurück nach Italien kamen und das Virus mitbrachten.
Die zweite Überlegung ist die, dass die frühzeitige Abriegelung der Region möglicherweise infektionsfördernd war, wenn zwar die Region als Ganzes in Quarantäne war, aber nicht die Bevölkerung in diesem Gebiet untereinander. Wenn dann noch die Test- und Behandlungskapazitäten unzureichend waren/sind … siehe weiter unten!
Das folgende hängt mit dem Verlauf der Epidemie in Süd-Korea zusammen: Dort hatte man frühzeitig begonnen, jeden Einwohner zu testen, der das wollte. Man schuf die entsprechenden Kapazitäten und hat damit frühzeitig einen recht guten Überblick über die konkrete, regionale Ausbreitung des Virus bekommen. So konnte man dann gezielt „Verdächtige“ unter Quarantäne stellen. Große flächendeckende Abriegelungen gab es nicht, weil man eben den Überblick und die Kontrolle auf der unteren Ebene, der der möglicherweise infizierten Individuen, hatte.
Daran anschließend die dritte Überlegung: Möglicherweise ist (etwa aufgrund der insgesamt prekären Situation der italienischen Wirtschaft (Staatverschuldung usw.) und dem damit zusammenhängenden Spar-Druck aus Brüssel) im italienischen Gesundheitssystem besonders gespart worden. So waren die Kapazitäten (einschließlich Tests) viel zu gering. So wurden Infizierte nicht früh genug erkannt, sie wurden nicht frühzeitig isoliert und nicht frühzeitig behandelt.
Eine vierte Überlegung macht sich an der Altersstruktur der italienischen Bevölkerung fest. Sie soll (ich habe das noch nicht nachprüfen können) deutlich älter sein als z.B. in Deutschland. Es ist bekannt, dass ein fortgeschrittenes Alter einen schweren Infektionsverlauf bei Corona begünstigt.
So weit meine vorläufigen Gedanken zu der Situation in Italien.
Der Punkt der mangelnden Test-Kapazitäten und der anders als in Süd-Korea praktizierten Vorgehensweise gilt auch für Deutschland. Hier sind die Kapazitäten für Tests und v.a. deren Auswertung offenbar ebenfalls unzureichend. Und wenn, dann werden nur diejenigen getestet, bei denen bereits ein begründeter Verdacht besteht, also die, bei denen die Infektion schon weiter fortgeschritten ist. Und nicht mal die können alle getestet werden (werden teilweise nach stundenlangem Warten in Menschenansammlungen weggeschickt), weil die Test-Kapazität unzureichend ist. Großraum-Maßnahmen bringen wohl keinen ausreichenden Erfolg bei der Kontrolle über die genaue Verbreitung der Infektion. Sie sind wohl ein ungenügender Ersatz für das, was eigentlich sinnvoll wäre (siehe Süd-Korea), nämlich möglichst breit angelegte Tests.
Schönen Abend, vielen Dank für Ihr Interesse,
Klaus Singer
Thema Altersstruktur nach https://www.laenderdaten.de/bevoelkerung/altersstruktur.aspx
Anteil der Leute mit 65+ Jahren an der Gesamtbevölkerung per 2018:
Deutschland 22,4%
Italien 21,7%
Süd-Korea 14,6%
(USA 16%)
Damit entfällt die "vierte Überlegung" in meinem vorigen Kommentar als Grund für einen besonders schweren Verlauf der Corona-Infektion in Italien
Hallo Herr Singer,
man darf gespannt sein, wie die Zahlen zur Altersstruktur in ein paar Monaten aussehen.
"Cui bono", wem zum Vorteil?
Die Gruppe 65+ als Ganzes ist ohnehin unrelevant. Wichtig sind jene, die wirklich bereits ein fortgeschrittenes Alter erreicht haben. Viele Personen der Gruppe 65+ ist, was die Abwehr angeht, ja noch gut aufgestellt.
Hallo Claus,
was Sie von Ihrer Frau schreiben, ist leider kein Einzelfall. Immer wieder werden Leute weggeschickt mit dem Argument, die Testkapazität sei erschöpft. Oder es wird ihnen eben unter anderen fadenscheinigen Argumenten ein Test verwehrt/erschwert.
Dass Angehörige solcher Berufe, generell in der Pflege und im Gesundheitswesen, vorsorglich und immer wieder getestet werden müssten, versteht sich von selbst. Das ist das mindeste…
Im Sinne einer möglichst guten Vorsorge und Eindämmung von Infektionen müsste man generell den Weg gehen, flächendeckend zu testen – Süd-Korea hat es vorgemacht. So bekommt man frühzeitig einen Überblick und kann gezielt für Isolation sorgen. Großflächige Quarantänen und Gießkannen-Verbote sind hilfloser Alibi-Aktionismus.
Ich wünsche Ihnen beiden alles Gute!
Ja, die Altersstruktur… Corona – und die Rente ist sicher…
Herzlichen Gruß,
Klaus Singer
PS: Stimmt, so eine Nachrichten-Funktion ist hilfreich. Ich schaue, wie das erreicht werden kann.
Hallo Herr Singer,
Zitat: "Und wenn, dann werden nur diejenigen getestet, bei denen bereits ein begründeter Verdacht besteht, also die, bei denen die Infektion schon weiter fortgeschritten ist."
… und möglichst viele weitere angesteckt haben.
Ich bin gespannt auf die kommende Woche.
Meine Frau arbeitet in der Altenpflege. Vor einer Woche hatte sie mehrere Tage mit einer Person Dienst, die inzwischen positiv auf das Virus getestet wurde. Die telefonische Bitte beim Hausarzt sich testen zu lassen, man braucht dafür eine Art Überweisung, wurde durch die Arzthelferin abgeblockt. Eine Email an den Arzt ist gestern rausgegangen.
Verantwortungsloser kann man in solch einer Situation nicht umgehen.
Ich bin sogar der Meinung, dass man Personen in bestimmten Berufen (Kranken/Altenpflege oder Polizei) vorsorglich testen müsste. Die büroktatischen Vorbereitungen (Anmeldung, Daten über die Krankenversicherung) übernimmt der Arbeitgeber. Die Abnahme der Probe ist somit schnell erledigt und kann während der Dienstzeit (z. B. Schichtübergabe) vorgenomen werden.
PS: Die Funktion: "Benarichtige mich bei neuen Antworten" wäre nicht schlecht.
Hallo Herr Meier,
danke für Ihren Kommentar!
Ich werde darauf noch eingehen
Herzlichen Gruß,
Klaus Singer