Der S&P 500 will es wissen

Der S&P 500 will es wissen…, bzw. die Akteure dahinter. Der Aktienindex hat vor einigen Tagen ein Konsolidierungsdreieck nach oben verlassen und hat mit dem Rückenwind eines besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktberichts ein frisches Allzeithoch produziert. Auch der NDX hat einen neuen Rekord aufgestellt.

Wie geht es weiter? Der bullische Bias der Marktteilnehmer wird gestützt durch die Saisonalität, sowie dadurch, dass man einen Kompromiss im Handelsstreit für greifbar hält. Eine umfassende Lösung ist für den St.-Nimmerleins-Tag vorgesehen, aber das stört momentan nicht weiter.

Die Makrodaten sprechen ein anderes Bild. Zwar ist die Diskrepanz zwischen Aktienkursverlauf und wirtschaftlichem Umfeld nicht so krass wie in Europa, insbesondere auch in Deutschland. Aber auch die Zeichen in der US-Wirtschaft stehen eher auf weitere Kontraktion. Da erscheint eine Bewertung mit einem KGV von 30 nach Shiller (CAPE) sehr ambitioniert.

Der S&P 500 hat am zurückliegenden Freitag bei 3066,91 knapp über der Verbindungslinie der Hochs aus Januar 2018, September 2018 und Juli 2019 geschlossen. Würde diese Linie signifikant überwunden, wäre nach Fibonacci-Extension des Bull-Runs aus dem Jahresanfang zunächst mit einem Ziel von gut 3180 (38er Extension) zu rechnen. Die 50er Extension liegt bei gut 3250. Auf Basis des nach oben aufgehebelten Konsolidierungsdreiecks wäre ein Kursziel von rund 3200 zu errechnen (Chartquelle).

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Auf der Unterseite wäre zunächst das vormalige Allzeithoch bei 3026 als Ziel zu nennen. Darunter liegt die obere Begrenzungslinie des zuletzt verlassenen Konsolidierungsdreiecks, sowie die EMA50 (aktuell 2979). Darunter folgen eng gestaffelt weitere Unterstützungen, wobei der Bereich von 2950 von besonderer Bedeutung ist. Unterhalb von 2870 dürfte zunächst der letzte Rest bullischer Stimmung verfliegen.

Die technische Verfassung an der NYSE ist so rosig nicht, wie das die Kurse vorspiegeln. So zeigt der Verlauf der täglichen Anzahl von steigenden und fallenden Aktien seit einigen Tagen eine abnehmende Tendenz. Das gilt auch für das Put/Call-Verhältnis. Der normalisierte Quotient aus S&P 500 und VIX befindet sich im Extrembereich. Und die Marktindikatoren sind seit der Hochphase der zurückliegenden Tage per Saldo im Sinkflug (der Chart wird täglich auf der Startseite aktualisiert).

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Das spricht dafür, dass bei Aktien kurzfristig zunächst eher eine mehr oder weniger ausgeprägte Rückzugs-Bewegung einsetzen dürfte. Übergeordnet bleibt der bullische Bias so lange erhalten, so lange die Oberseite des Konsolidierungsdreiecks respektiert wird.

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