Macron spielt mit dem Feuer – warum?

Der Ex-Rothschild-Banker und derzeitige Präsident Frankreichs, Macron, schloss es kürzlich nicht mehr aus, Bodentruppen in die Ukraine zu schicken. Das verursachte in Europa einen Aufschrei, in den USA verleugnete man diesen grandiosen Vorschlag.

Die französische, der politischen Klasse nahe stehende Publikation Marianne fragt in „Guerre en Ukraine : de la prudence à l'affolement… Ce que cache le virage de Macron" („Krieg in der Ukraine: Von der Vorsicht zur Panik … Was sich hinter Macrons Wende verbirgt“): „Welche Mücke hat den Präsidenten gestochen, als er die Entsendung von Truppen in die Ukraine in Erwägung zog?“

Mehrere von Marianne befragte französische Militärs sagten, sie seien „aus dem Schrank gefallen". „Ein hoher Offizier spottete, dass die Entsendung französischer Truppen an die ukrainische Front schlichtweg ‚nicht vernünftig’ sei, da man den Russen gegenüber eine Armee von Majoretten (Cheerleadern) sei.“

Im Militärministerium verteidigt man das Wort von Macron: „Der Zustand der Streitkräfte in der Ukraine ist sehr besorgniserregend. Die Äußerungen des Präsidenten rufen zu einem Ruck auf und zeigen, dass wir uns an einem Wendepunkt befinden."

Vertrauliche Verteidigungsberichte, die Marianne einsehen konnte, erklären die ‚Panik’ im Élysée-Palast. Sie sprechen von einer „kritischen Situation" und zeichnen ein katastrophales Bild der Gegebenheiten in der Ukraine vor Ort und der AFU (Armed Forces of Ukraine). Sie kommen ganz offen zu dem Schluss: „Die Ukraine kann den Krieg militärisch nicht gewinnen“.

Die Offiziere, die mit der Publikation sprachen, schätzen die russische Armee sehr hoch ein. Im Gegensatz zu Meldungen der Medien würde die russische Armee ihre neuen Rekruten gut ausbilden, organisiert die Rotation von Personal und Einheiten an der Front und mischt stets Veteranen mit neuen Rekruten, damit die neuen Soldaten schneller lernen können.

Die Ukrainer hätten hingegen ihre beste und letzte Chance auf einen Sieg bei der Offensive im Sommer 2023 verspielt. Die französischen Streitkräfte schätzen außerdem, dass die Ukraine jeden Monat 30.000 bis 35.000 neue Wehrpflichtige oder Rekruten benötigt, um ihre Truppenstärke aufrechtzuerhalten, aber derzeit nehmen die Ukrainer nur die Hälfte dieser Zahl auf.

Der Artikel kommt so zu dem Schluss, dass es derzeit keinen denkbaren Weg zu einem ukrainischen militärischen Sieg gibt. Die Planung, die man sich in Kiew und in den westlichen Stäben ausgemalt hatte, habe sich als „katastrophal" erwiesen. Das u.a. deshalb, weil der Westen sich auf falsche Daten und Karten verlassen hat.

Simplicius the thinker erklärt das so: Wenn der SBU (ukrainische Geheimdienst) von 20 abgeschossenen russischen Flugzeugen pro Woche und 500.000 russischen Opfern berichtet, dann hat das die Erwartungen und die Einsatzplanung sehr ungünstig beeinflusst. Zudem hatte das US-Militär eine neue Initiative ins Leben gerufen, die speziell darauf abzielt, „Open-Source-Intelligence" (OSINT) in seine Planung zu integrieren. Es freute sich über die anfänglichen „Erfolge" dieser Partnerschaft mit fanatischen pro-Ukraine „OSINT-Autisten". Dies erwies sich jedoch letztlich als katastrophal, als nach und nach Berichte durchsickerten, dass ein Großteil der US/CIA-Einsatzplanung für die große Gegenoffensive in Saporoschje auf veralteten OSINT-Karten der russischen Verteidigung basierte.

In dem Bericht von Marianne heißt es auch: Ohne Luftunterstützung und mit uneinheitlicher und weniger effizienter westlicher Ausrüstung hätten die ukrainischen Truppen keine Hoffnung auf einen Durchbruch. Die sowjetische Ausrüstung wird in dem Bericht hingegen als zwar alt, aber einfach, zuverlässig und leicht zu warten, sowie als geeignet für den Einsatz im degradierten Modus beschrieben.

Simplicius the thinker fragt: „Haben die Militärchefs der NATO die ganze Zeit über Zustimmung geflüstert?“

Wie groß muss die Verzweiflung sein, dass Macron mit dem Feuer spielt?

Der Ruf von Macron spiegelt wider, dass er die Lage so trist sieht wie seine Militärs. Den Einmarsch von Bodentruppen zur Unterstützung der Ukraine wird er dennoch (bzw. genau deshalb in Bezug auf seine eigene Truppe) nicht ernsthaft in Erwägung ziehen (zum jetzigen Zeitpunkt). Es ging ihm darum, Stimmung für noch umfangreichere Waffenlieferungen zu machen. Und darum, Scholz in die Ecke zu treiben, damit der endlich „Taurus“-Raketen frei gibt. Der will aber nicht – bisher.

[Unter Verwendung von Material aus „Explosive Secret French Military Report Makes Shocking Admissions: "Ukraine Can't Win!"“, anderes ist im Artikel verlinkt]

Nachtrag
Eurointelligence: Über die zweitbesten Ergebnisse – „Es ist an der Zeit, die Strategie für die Ukraine zu überdenken. Der totale Sieg ist kein realistisches Ziel mehr. Als Russland im Frühjahr 2022 die ersten Rückschläge im Krieg gegen die Ukraine erlitt, herrschte in den Salons des westlichen außenpolitischen Diskurses Hybris. Westliche Regierungen versprachen der Ukraine bedingungslose Unterstützung, egal wie lange es dauern würde. Einige Hitzköpfe forderten sogar, der Westen solle den Regimewechsel in Russland zu unserem offiziellen Ziel erklären. Zwei Jahre später hat sich die Hybris in Depression verwandelt. Russland hat in diesem Krieg die Oberhand gewonnen. (…) Die westlichen Militärlieferungen für die Ukraine sind versiegt. Das Militärhilfepaket der Regierung Biden steckt im Kongress fest. Doch die Dürre bei den US-Lieferungen begann bereits im vergangenen Herbst.

(19.3.24) Nachrichten einer Leuchtturmwärterin: Ukraine: Sag, wo die Soldaten sind… – „So wie die USA nicht in den Krieg für die Ukraine ziehen, die nicht zur Nato gehört, ziehen sie auch nicht an der Seite einiger vorwitziger Nato-Verbündeter in die Schlacht um ukrainischen Boden. Scholz begriff das schneller als Macron. Nun weiß dieser es auch. Und obendrauf, dass eine Mehrheit der Franzosen (68 Prozent) ihm auch in dieser Frage die Gefolgschaft verweigert. (…) Derweil geht das politische Gezerre um Taurus-Lieferungen in Deutschland weiter, obwohl die schwatzhaften Luftwaffenoffizieren alles gesagt hatten, was man wissen muss: Die Lieferungen würden den Kriegsverlauf nicht verändern, aber womöglich Deutschland direkt in den Krieg involvieren. Gegen Russland?“

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