2024 – Renditen, Aktien, Rezession

Zu Jahresbeginn haben Prognosen Hochkonjunktur. Drei Stimmen geben Antwort auf die Frage, was uns das Jahr bringen wird.

Peter Boockvar sagt zur Entwicklung der Renditen von Staatsanleihen im Spannungsfeld von Konjunkturabschwächung und Angebots-Tsunami: Das Jahr 2024 wird weiter davon geprägt sein, dass die Fed eine quantitative Straffung vornimmt, dass Ausländer weniger US-Staatsanleihen kaufen, dass die Banken den Umfang der Staatsanleihen in ihren Bilanzen reduzieren und dass das US-Finanzministerium neue Anleihen im Wert von mindestens 2 Bill. Dollar verkaufen muss.

Seiner Ansicht nach könnte es durchaus zu einer Senkung der kurzfristigen Zinssätze kommen, aber auch zu einem Anstieg der langfristigen Renditen – möglicherweise sogar zu einem erneuten Anstieg der Rendite für 10-jährigen Staatsanleihen über 5% hinaus. Wenn sich die Wirtschaft schwach entwickelt, könnte die Fed die Zinsen sechsmal senken und das Staatsdefizit wie auch das Angebot an Staatsanleihen würde in die Höhe gehen. „Ich sehe im Jahr 2024 eine Menge großer Kompromisse und nicht den einfachen Weg, den die Märkte derzeit einpreisen," so Bookvar.

Wird langsames Wachstum die Zinssätze nach unten treiben, oder wird der Tsunami von Neuemissionen und die Notwendigkeit, bestehende Schulden zu refinanzieren, die Zinssätze nach oben treiben? Bookvar: „Ich bin nach wie vor der Meinung, dass nach einer vierzigjährigen Hausse am Anleihemarkt die Baisse am Anleihemarkt nicht in zwei oder drei Jahren zu Ende sein wird. Am längeren Ende werden wir noch mehr Schmerzen haben, während kürzerfristige Staatsanleihen meiner Meinung nach viel sicherer sind."

Darüber hinaus ist Bookvar optimistisch für die Entwicklung von Öl und Rohstoffen in 2024.

Jim Bianco, Präsident von Bianco Research, sieht die 10-jährige Rendite im Jahr 2024 auf 5,5% steigen – ein Niveau, das wir seit 2001 nicht mehr gesehen haben. Nur wenige prognostizieren eine so extreme Entwicklung. Bianco meint, dass es keine Rezession, sondern anhaltend günstiges Wachstum geben wird.

Die Gegenthese von Steve Blumenthal hierzu ist, dass die Rendite für die 1oyr-TNotes auf 3,00 bis 3,50% fällt, vielleicht sogar noch auf 2,5%. Anleiheinvestoren erzielen Gewinne, der Aktienmarkt wird um etwa 20% fallen. Sein durchschnittlicher Rückgang in einer Rezession beträgt rund 32%. Da aber Fed und Regierung frühzeitig eingreifen werden, bleibt der Rückgang eben auf ungefähr 20% begrenzt.

Dann wird der S&P 500 Index bis ins Jahr 2025 in Richtung 6.000 steigen – ähnlich wie bei früheren Marktreaktionen auf massive Liquiditätsspritzen. Das überschüssige Geld wird zunächst in den Kauf von Risikoanlagen fließen, später dann in allgemeine Ausgaben. Und so folgt die Inflationswelle Nr. 2 mit höherer Inflation und höheren Zinsen als in der derzeit abklingenden Welle Nr. 1.

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Über den Ausblick von Felix Zufauf hatte ich hier geschrieben, David Rosenberg kam hier zu Wort und das Szenario von Jeroen Blokland hatte ich hier dargestellt.

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