Was will uns der BioNTech-Kurs sagen?

Die Firma BioNTech hat seit Gründung im Jahr 2008 keinen anderen Umsatzträger hervorgebracht als das mRNA-Gen-Präparat, das gegen Covid wirken soll. Der für 2021 erwartete Umsatz liegt bei 16 Mrd. Euro, eine Steigerung um etliche 1000 Prozent verglichen mit der vor-Corona-Zeit.

2019 wurde noch ein Verlust von 181 Mio. Euro geschrieben, für 2021 wird mit einem Gewinn von mindestens neun Mrd. Euro gerechnet. Die aktuelle Marktkapitalisierung bleibt aber unter 35 Mrd. Euro. Dabei ist doch eigentlich alles wunderbar: Der Gründer und CEO von BioNTech, Ugur Sahin, spricht von vielversprechenden neuen Produkten gegen andere Infektionskrankheiten, auch gegen Autoimmunerkrankungen und gegen Krebs. Er träumt davon, dass immer mehr neue Therapien und Impfstoffe auf der mRNA-Technologie basieren.

Am 05. Mai 2021 hat das Konsortium Pfizer/BioNTech mit der EU einer Frau von der Leyen einen Vertrag über 1,8 Milliarden Dosen, sowie eine Option auf weitere 900 Millionen abgeschlossen – Lieferung bis 2023. Reicht für fünf Dosen je EU-Bürger. Und weil es so schön, wurden auch gleich die Preise um 25% angehoben. Alleine dieser (nicht green) Deal hat einen Wert von 35 Mrd. Euro. Und andere Länder standen zu dieser Zeit auch Schlange, um Knebelverträge mit den Unternehmen abzuschließen.

Als Ende November Omicron aufkam, schlug der BioNTech CEO Anfang Dezember 2021 hastig vor, künftig alle drei Monate einen Booster zu verabreichen. Und kleine Kinder müssten auch ran – sicher ist sicher. In Österreich unterstützt man die Geschäftsaussichten der Firma mit einer Impfpflicht. In Deutschland, das der Firma ein nicht rückzahlbares Darlehen über 350 Mio. Euro verabreicht hatte, arbeiten die Volkszertreter in Berlin daran.

Dem Aktienkurs von BioNTech half das alles nicht. Gegenüber dem Hoch aus August 2021 hat er sich mehr als halbiert. Bei Pfizer zeigt sich ein anderes Bild. Nach einem zeitgleichen Zwischenhoch markierte der Kurs im Dezember ein neues Allzeithoch, höher noch als im Jahre 2000, als Viagra alles zum Stehen brachte. Jetzt ist der Pfizer-Kurs zwar etwas abgebröckelt, aber kein Vergleich mit dem Kurs-Desaster bei BioNTech. Was sind die Hintergründe?

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Ich habe in dem Chart die Kurse der beiden Firmen dem Verlauf der neuen „Fälle“ und der Covid zugerechneten täglichen Todesfälle gegenübergestellt, und zwar weltweit und in den USA, dort wird schließlich der Aktientakt geschlagen. Man sieht, dass die Hochs der Kurse aus August 2021 recht gut mit Zwischenhochs bei den „Fällen“ harmonieren, zeitverzögert auch bei den Todesfällen (USA). Dann begann für beide der Abstieg. Der lief Anfang Oktober zeitgleich mit dem Beginn der Grippesaison auf der Nordhalbkugel aus. Anleger hofften offenbar auf einen weiteren Nachfrageschub in Zusammenhang mit zunehmendem Infektionsgeschehen. BioNTech war da schon wackeliger unterwegs als Pfizer, dessen Kurs sich recht gleichmäßig aufmachte zum Hoch aus Anfang Dezember. Auch BioNTech konnte schließlich folgen bis Ende November. Dann war es um den Kurs geschehen, bis heute hat er sich halbiert, innerhalb von rund zwei Monaten.

Was war Ende November? Omicron kam auf. Es zeigte sich schnell, dass diese Variation des SARS-CoV-2-Virus zwar deutlich ansteckender, aber gleichzeitig wesentlich weniger gefährlich ist – eine Entwicklung, die „richtige“ Wissenschafter schon früh vorhergesagt hatten. Es stellte sich noch etwas heraus: Das Gen-Präparat von BioNTech passte nicht mehr zum aktuellen Virus, es war schmalbandig auf den originalen Wuhan-Erreger ausgerichtet. Omicron hatte sich evolutionär an die „Impf“-Kampagne angepasst und fand einen Weg „darum herum“. Zwar behauptete Sahin, man könne in sechs bis acht Wochen ein angepasstes Präparat entwickeln, aber das half dem Kurs nicht auf die Beine.

Bei Pfizer liegen die Dinge anders. Erstens ist das Unternehmen hinsichtlich seiner Produktpalette breiter ausgestellt, zweitens hat man frühzeitig an der Entwicklung eines Präparates gearbeitet, das in der Lage sein soll, eine Covid-Infektion im Frühstadium zu bekämpfen. Dieses Paxlovid wurde im Dezember zugelassen. Die Aktionäre jubelten, das neue Allzeithoch war die Folge.

Anfang Januar verkündete der CEO von Pfizer dann auch noch, dass ein zweiter Booster das Immunsystem tangieren könnte. Er lenkte die Aufmerksamkeit auf das neue Produkt und verkündete: „Ich weiß nicht, ob ein vierter Booster nötig ist.“ Und zu Paxlovid: „Das ist das, wo sich die meisten Regierungen hinbewegen.“ 120 Millionen bestellte Dosen von Paxlovid in diesem Jahr lassen einen Umsatz von über 60 Mrd. Dollar erwarten. Und den muss Pfizer nicht mit BioNTech teilen. WHO und EMA schwenkten sogleich auf die Linie von Pfizer ein, ein zweiter Booster könnte das Immunsystem gefährden, hieß es plötzlich. (Warum eigentlich erst der zweite?)

Das gab dem Kurs von Pfizer wieder einen Kick nach oben, das Hoch aus Dezember bleibt aber erst einmal unerreicht. Bei BioNTech ging es hingegen weiter abwärts. Was aus der aktuellen kleinen Gegenbewegung wird, muss sich erst noch zeigen. Hoffnung auf ein auf Omicron angepasstes Präparat? Was nach Verlauf des Infektionsgeschehens (siehe Chart) wohl kaum Sinn macht, zumal die Häfte der Grippesaison auch schon rum ist.

Der Niedergang des Aktienkurses von BioNTech mit der Adresse „An der Goldgrube“ – was will er uns sagen? Die Anleger sehen jedenfalls wenig Perspektive bei dem Unternehmen, und das trotz (oder wegen) günstiger Bewertung. Die Luft ist raus.

Ob das auch ein Zeichen für den Niedergang der Covid-Diktatur ist? Es könnte so sein, die Kurse beider Firmen liefen bis Ende November weitgehend synchron zum Infektionsgeschehen, seitdem nicht mehr.

Aber ich schaue da lieber nach anderen Indizien – wie z.B. auf das, was gerade in Kanada geschieht. Oder bei uns – jeden Montag werden es mehr bei den Montagsspaziergängen in mehr als 2000 Gemeinden. Oder darauf, dass in immer mehr Ländern die „Maßnahmen“ fallen. Oder darauf, dass die Reaktionen der Pandemisten immer schriller werden – einige Gemeinden wollen mit Allgemeinverfügungen jegliche spontane Meinungsäußerung unterbinden, eine droht sogar mit Waffengewalt. Gleichzeitig zeigt sich immer klarer, wie mit den Daten und Fakten herumgetrickst und gelogen wurde. Und Millimeterweise rücken die Quantitätsmedien vom lieb gewonnenen Geschäftsmodell ab.

Demnächst ist nach dem kanadischen Trucker-Vorbild ein Konvoy geplant, der sich von vielen Länder der EU ausgehend in Brüssel zu einer großen Kundgebung vereinigen soll.

[Aktiencharts von "Finanzen.net", Covid-Daten von "Our World in Data"]

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