Inflation – klappt es dieses Mal?

Zuletzt wird das Thema Inflation wieder herumgereicht. Ich hatte es zuletzt hier aufgegriffen. Wie steht es damit eigentlich? Ich habe eine kleine Chart-Show zusammengestellt, um die Inflationsraten auf der Produzenten- und der Verbraucherseite, sowie die jährlichen Veränderungen bei den Einzelhandelsumsätzen zu zeigen – jeweils für die Eurozone, die USA und China.


Eurozone

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USA

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VR China

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[Quelle für die Charts: Tradingeconomics]

Auffällig ist, dass die Produzentenpreise seit Ende 2015 (in den USA), bzw. seit Frühjahr (VR China und Eurozone) deutlich anziehen. Dies steht sicherlich in Zusammenhang mit den Rohstoff- und Energiepreisen, die zu Jahresbeginn einen Boden gefunden haben. Die Ölpreise erreichten jüngst nahezu ein 15-Monats-Hoch. Der CRB-Rohstoffindex steht rund 20% höher als im Tief aus dem Februar. Gegenwärtig läuft hier der dritte, bzw, der vierte Versuch seit Jahresmitte 2015, die langfristige Abwärtslinie vom Hoch aus der Jahresmitte 2008 zu überwinden.

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Üblicherweise hat die Entwicklung der Produzentenpreise gegenüber den Verbraucherpreisen einen Vorlauf von grob gerechnet sechs Monaten.

Die Chancen stehen nicht schlecht, dass es dieses Mal zu einer stabileren Inflationsentwicklung kommt. Dafür spricht auch der Verlauf der Inflationserwartungen in den USA, wie er sich aus der Differenz von nominaler und realer Rendite zehnjähriger Staatsanleihen ergibt. Die Zeitreihe hatte Mitte Februar bei 1,25% ein Tief gebildet und notiert aktuell bei knapp 1,7% – siehe mittleren Chart. Die Verbraucherpreisinflation liegt per September bei 1,5%.

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Ein vergleichbares Niveau wurde zuletzt Anfang Dezember 2015, sowie im Mai erreicht. Im Unterschied zu damals ist jetzt aber die Produzentenpreisinflation angelaufen, was erwarten lässt, dass sich die Inflationserwartungen jetzt stabiler zeigen. Wird das Niveau von 1,7% signifikant übertroffen, dürfte die Bodenbildung hier abgeschlossen sein, weiter zunehmende Inflationserwartungen wären die Folge.

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