Der Goldpreis hält sich verdächtig lange am wichtigen Pegel um 1900 Dollar auf. Hier war im August 2011 ein Rekordhoch erreicht worden, das bis Ende Juli 2020 Bestand hatte.
Die in der zweiten Juli-Hälfte bei rund 1800 gestartete dynamische Aufwärtsbewegung führte Anfang August zu einem neuen Allzeithoch bei 2065. Seitdem konsolidiert der Goldpreis, wobei eine Aufwärtslinie aus der zweiten Hälfte März bisher stets respektiert wurde (Chartquelle).
Aus Sicht der Fibonacci-Retracements des Impulses aus der zweiten Juli-Hälfte entspricht 1900 der 62er Schwelle, der 38er Wert liegt bei 1966. Aktuell notiert besagte Aufwärtslinie bei 1900. Der Schlusskurs vom zurückliegenden Freitag kommt auf 1903, die Tageskerze zeigt symmetrische Dochte knapp an der seitwärts verlaufenden EMA50.
Damit läuft der Preis jetzt in eine Entscheidungssituation hinein – löst sich die seit Mitte August bestehende Konsolidierung demnächst auf?
Ein deutliches Unterschreiten des 1900-er Pegels dürfte weitere Verkäufe nach sich ziehen. Wird dabei der Pegel bei 1850 gebrochen, sind die Chancen für einen Ausbruch für jetzt wohl vertan. Dann ist eher mit weiteren Verlusten zu rechnen. Umgekehrt dürfte ein Überschreiten des Pegels bei rund 1933 (auch 50er Retracement) weitere Käufer anziehen. Ich würde dann erwarten, dass ein neues Allzeithoch erreicht wird.
Seit Ende Juli dürfte die Schwäche des Dollar den Goldpreis gestützt haben. Seit Anfang September konnten steigende Renditen dem Goldpreis nicht viel anhaben. Viel spricht dafür, dass die US-Rendite der 10-yr TNotes bei 0,9% auf starken Widerstand stößt (aktuell ~0,85%) und dann wieder sinkt. Erfahrungsgemäß stützen sinkende Renditen den Goldpreis. Hält die Dollar-Schwäche an, wofür aus Sicht übergeordneter Zyklik einiges spricht, dürfte auch das den Goldpreis weiter stützen. Schließlich dürfte Gold auch von inflationären Tendenzen profitieren.
Zusammengenommen spricht mehr für einen Ausbruch des Goldpreises als für einen Einbruch.
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