Fed bekräftigt Kurs

Die Fed hat auf ihrer gestrigen FOMC-Sitzung beschlossen, die Leitzinsen um 0,25% auf den Bereich von 2,25 bis 2,50% zu erhöhen. Dies war weithin erwartet worden.

Bis Ende 2019 sollen die Leitzinsen auf einen Medianwert von 2,9% steigen, im September hatten die Fed-Projektionen noch 3,1% ergeben. Demnach wären für das kommende Jahr nun zwei weitere Zinsschritte zu erwarten. Vor dem FOMC-Treffen waren die Akteure an den Finanzmärkten von lediglich einem Zinsschritt in 2019 ausgegangen. Vor vier Wochen war man sich noch einig, dass es mindestens drei geben sollte.

Neben dem beschlossenen Zinsschritt bekräftigte die Fed außerdem, dass sie an dem eingeschlagenen Kurs zur Verkürzung ihrer Bilanz um gegenwärtig 50 Mrd. Dollar pro Monat festhält. Dieser Betrag soll gemäß den Planungen vom Sommer 2017 weiter steigen. Man sei hier auf „Auto-Pilot“, sagte Fed-Chef Powell.

In den Projektionen gab es für 2019 eine deutliche Rücknahme des BIP-Wachstums. Im Medianwert werden nur noch 2,3% erwartet nach 3,0% in 2018. Im September war man noch von einem Zuwachs von 2,5% im kommenden Jahr ausgegangen. Längerfristig soll ein Plus von 1,8% erreicht werden. Die Inflationserwartungen sind für das kommende Jahr kaum verändert bei 1,9%, bzw. 2,0%. Die Arbeitslosenquote soll von 3,7% im laufenden Jahr auf 3,5% in 2019 sinken.

Die Aktienmärkte reagierten auf den Beschluss deutlich negativ. Der S&P 500 war vor der Beganntgabe der Ergebnisse um 1,5% angestiegen, er beendete den Handel mit einem Verlust von 1,5%. Das ist die negativste Reaktion auf einen FOMC-Beschluss seit Februar 1994. Staatsanleihen waren hingegen stark gesucht. Der Goldpreis in Dollar legte heute morgen deutlich zu, ebenso Euro/Dollar. Der Dollar-Index verzeichnete Abgaben.

Man kann sich in der Tat fragen, wie die deutlich abwärts revidierten Projektionen zur avisierten geldpoltischen Linie passen.

In Kommentaren wurde der Absturz bei Aktien in Zusammenarbeit auch damit gebracht, dass die Fed den Anlegern nicht einmal ansatzweise eine Rettungsleine zugeworfen hat, sondern unbeirrt an ihrer Linie festhält. So hatte Fed-Chef Powell auf der Pressekonferenz u. a. verneint, dass die gegenwärtig hohe Volatilität in den Asset-Märkten Auswirkungen auf die Realwirtschaft hat.

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