S&P 500 – bald seitwärts?

Der NDX ist seit Jahresbeginn um 11% gestiegen, der S&P 500 erreicht +6%, der Dow schafft +2,5%. Der DAX gewinnt im selben Zeitraum 8,8%. Gold schafft +5,7%. Kupfer kommt auf +10,4%. Die Rendite der 10yr-TNotes sinkt seit dem Jahreswechsel um 9,5% auf aktuell 3,512%. Die Rendite der 2yr-TNotes steht jetzt 5,1% tiefer bei 4,199%. Die Kurse von TBonds liegen heute 3,8% höher als zum Jahreswechsel.

Im vierten Quartal 2022 wird das reale US-BIP vorläufig um annualisiert 2,9% steigend gesehen. Das lag etwas über den Erwartungen. Der PCE-Kernpreis-Index (PCEPILFE) ist im Dezember gegenüber dem Vorjahr um 4,4% gestiegen und damit so wenig wie seit Herbst 2021 nicht. Im November betrug diese von der Fed besonders beachtete Inflationsrate 4,7%. Allerdings stieg sie im Dezember gegenüber dem Vormonat um 0,30% an nach 0,16% im November und 0,26% im Oktober. Das warnt vor allzu viel Optmismus hinsichtlich schnell weiter abebbender Inflation.

Andere Makroindikatoren schwächten sich im Dezember ab. Dadurch befindet sich die aktuelle Einschätzung der Makrolage an der Grenze zwischen Expansion und Kontraktion (blauer Punkt). Der Diffusionsindex (rot im Chart) ist von 75% auf 63% abgerutscht, auch das unterlegt die sich verstärkenden wirtschaftlichen Schwächezeichen.

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Am kommenden Mittwoch gibt das FOMC der Fed seine Entscheidung hinsichtlich der weiteren Entwicklung des Leitzinses bekannt. Es wird allgemein damit gerechnet, dass er um 0,25% steigen wird, dann auf einen Bereich zwischen 4,5% und 4,75%. Damit läge er recht deutlich über der Rendite der 2yr-TNotes, womit er im Vergleich zu den Markterwartungen restriktiv wäre.

Der S&P 500 notiert mit 4070,56 über der EMA200 (3992, flach) und zugleich an einem statischen Widerstand bei 4075. Der deckelte Anfang Dezember den weiteren Anstieg des Index. An der Oberseite kommt der wichtige Pegel bei rund 4160 in den Fokus.

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Die Volumenverteilung an der NYSE befindet sich in überdehnter Akkumulation, die Marktbreite nach TRIN ist bereits seit einigen Tagen bärisch. Die von mir beachteten Marktindikatoren sind per Saldo (abnehmend) bullisch. Die Zinsstruktur ist in ihrem vorderen Teil (bis zehn Jahre), wie auch insgesamt klar invertiert, der hintere Teil (zehn zu 30 Jahre) weist einen kleinen positiven Spread von 0,11% auf.

Die fraktalen Oszillatoren der TimePatternAnalysis sehen noch etwas expansives Potenzial, zumal die Ähnlichkeit zu linearen Strukturen jetzt dominant werden dürfte. Allerdings sind die linearen bärischen Strukturen schon wieder nahezu verschwunden, was auf eine baldige Erschöpfung der expansiven Bewegung hindeuten dürfte. Das deckt sich mit dem Verlauf der Volumenverteilung.

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Durchaus möglich, dass der S&P 500 sich noch an den Pegel ~4160 heranarbeitet. Eine Überwindung erscheint mir allerdings aktuell unwahrscheinlich. Eine volatile Seitwärtsbewegung zwischen 4160 an der Oberseite und 3950 wäre das jetzt zunächst bevorzugte Szenario.

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