US-Aktien zeigen Stärke. Der NDX hat in der zurückliegenden Woche ein neues Allzeithoch produziert, ebenso der auf niedrig kapitalisierte Werte ausgerichtete Russell 2000. Das wird damit begründet, dass diese Aktien von einem möglichen „Handelskrieg“ weniger tangiert werden.
Der S&P 500 stieg auf Wochensicht um 1,6% auf 2779 Punkte und liegt damit in Reichweite der oberen Begrenzung einer Seitwärtsspanne bei 2800. Deren Untergrenze liegt mit 2670 dort, wo der Index die Abwärtslinie vom ATH aus Ende Januar aufgehebelt hat. Zudem hat er erneut eine Aufwärtslinie aus November 2016 (dunkelgrün) erreicht, die zuletzt im April und im Mai als Widerstand fungierte.
Kann sich der Index oberhalb dieser Linie behaupten, steht ein Test der Oberseite der Handelsspanne an. Ich vermute, diese hat zunächst Bestand, so dass die Handelsspanne ihre Bezeichnung zu Recht trägt. Als alternative Möglichkeit kommt in Betracht, dass ein möglicher (bärischer) Aufwärtskeil relevant wird mit der erwähnten dunkelgrünen Aufwärtslinie als obere Begrenzung und einer unteren Linie, die die Tiefs aus Anfang und Ende Mai („Italien“) verbindet. Die fraktalen Oszillatoren der TimePatternAnalysis sprechen eher für kurzfristig noch weiter steigende Kurse, allerdings ist die Eintrittswahrscheinlichkeit nicht besonders hoch.
Die technische Unsicherheit hat auch damit zu tun, dass sich aktuell niemand allzusehr aus dem Fenster lehnt. Denn in der kommenden Woche findet das FOMC-Meeting der Fed statt. Ein weiterer kleiner Zinsschritt gilt als sicher. Umso wichtiger ist, was man zwischen den Zeilen für die weitere Zinspolitik herauslesen kann oder will. Wie hier dargelegt, dürfte sich an der Zinspolitik auf Sicht der nächsten paar Monate nicht viel ändern.
Am kommenden Donnerstag verkündet dann die EZB, wie es mit ihrem QE-Programm weiter geht. Es soll im September auslaufen und in der zurückliegenden Woche hat ein EZB-Offizieller Andeutungen gemacht, die Inflation sei auf einem guten Wege. Das wurde so interpretiert, als dass das QE-Programm möglicherweise noch bis Jahresende reduziert weiter laufen soll, wobei als Begründung für die Verlängerung die Situation in Italien herhalten könnte.
Von der EZB-Entscheidung dürfte auch der Euro beeinflusst werden. Im übergeordneten Bild erscheint Stärke des Euro (Schwäche des Dollar-Index) wahrscheinlicher. Hierfür gibt es auch gute fundamentale Gründe (siehe hier!).
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