Die OECD folgt dem Beispiel des IWF und revidiert die Wachstumsschätzungen für 2013 bis 2015. Als Hauptgrund wird die überraschende Schwäche der Emerging Markets angegeben, die wiederum auf eine Kombination der Effekte der Erwartung eines QE-Ausstiegs der Fed und der Politik der Leistungsbilanzüberschüsse der Eurozone zurückgeht.
Im Mai war die Organisation noch von 4% Wachstum für 2014 ausgegangen, jetzt wird ein Zuwachs von 3,6% angenommen.
Ein Anhalten der Probleme in den Emerging Markets tangiert insbesondere das Wachstum in Europa, wird gewarnt. Zudem könne die Anpassung über Leistungsbilanzen nicht einfach durch Preisänderungen geschehen. Nötig sei eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und nominales Wachstum sei erforderlich, um die Schuldentragfähigkeit zu sichern. In den Überschussländern der Eurozone findet darüber hinaus eine zu geringe Anpassung statt. Insbesondere in Deutschland sind nachhaltige Reformen der Arbeitsmärkte erforderlich, um die Binnennachfrage zu stärken, heißt es.
Das folgende Bild stellt eindrucksvoll dar, wie seit den 1970er Jahren in den OECD-Ländern jede Erholung nach einer Rezession schwächer ausfällt.
Die OECD weist zudem darauf hin, dass die (erweiterten) Schuldenhebel der Banken in Finland, den Niederlanden, Deutschland, Belgien, Irland, Spanien, Griechenland, Österreich, Italien und Portugal immer noch unter der 5%-Schwelle von Basel III liegen. Viele europäische Banken sind demnach signifikant unterkapitalisiert.
Wie die FT berichtet (h/t Eurointelligence), haben US-Fonds-Manager das leichte Wachstum der Eurozone im zweiten Quartal zum Anlass genommen, in den Bankensektor der Eurozone zurückzukehren. Seit Juni ist der Wert ihrer Investitionen in die zehn größten Banken um 40% auf 33 Mrd. Euro gestiegen. Die Anzahl der Aktien, die sie im selben Zeitraum hielten, stieg um 10%. Während des Aufflammens der Schuldenkrise in 2011 war die Anzahl der von ihnen gehaltenen Bank-Aktien um ein Fünftel zurückgegangen.
[Charts von Economic Outlook der OECD]
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