Eurozone: Potenzialwachstum schwach

In ihrem neuesten Monats-Bulletin gibt die EZB einen Überblick über das Output-Potential der Eurozone. Zwar gebe es keine genaue Definition hierfür, schreibt die Bank, aber die meisten internationalen Institutionen schätzen, dass das Potenzial-Wachstum seit 2008 deutlich zurückgegangen ist.

Die EZB schreibt weiter, dass sich das Potenzial-Wachstum in der Eurozone nun wohl stabilisieren dürfte, in den USA steigt es hingegen an. Das liegt an der größeren Flexibilität des dortigen Arbeitsmarktes, außerdem sei die Wirtschaft dort generell Wachstums-orientierter.

In Bezug auf die Eurozone sei es noch zu früh, um die Effekte der strukturellen Reformen seit Start der Krise sehen zu können, außerdem würden in der nächeren Zukunft weitere gebracht inbesondere im Hinblick auf die negativen Effekte der Alterung der Bevölkerungsstruktur.

Der folgende Chart zeigt den Rückgang des Potenzial-Wachstum in der Zeit zwischen 2000 und heute. In den USA ging es von 2,5 auf 1,1% zurück, in der Eurozone wird heute etwa 0,5% erreicht. Die wichtigsten Gründe für den schwachen Verlauf in der Eurozone sind der schwache Arbeitsmarkt, die sinkenden Zuwachsraten bei den Investitionen, außerdem hat sich die „total factor productivity“ (TFP) nahezu halbiert.

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[Charts aus dem Monats-Bulletin der EZB November 2013]

Das geringe Potenzial-Wachstum und eine anemische Inflation legen nahe, dass das Wachstum des nominalen BIP der Eurozone noch länger schwach bleiben wird. Die Reduzierung der Schulden-BIP-Relationen kann da kaum durch Herauswachsen geschehen, sondern erfordert weiteren Schuldenabbau. Das dürfte das Wachstum allerdings noch weiter drücken und die Schuldenkrise so eher anheizen als entspannen.

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