Die Länder der Eurozone haben ihre Schulden weiter gesteigert – und zwar auf 92,2% des BIP. Im Vorquartal waren es 90,6%, im zweiten Quartal des Vorjahres waren es 88,2%.
Griechenland sticht wieder einmal (oder immer noch) heraus mit einer Schuldenquote von 160% nach 136% vor einem Jahr. Auch gegenüber dem Vorquartal ist die Quote weiter gewachsen – im ersten Quartal lag der Wert bei 157%. Im März 2012, dem Zeitpunkt des (ersten) Schuldenschnitts lag die Verschuldungsquote bei 174%. Die EU-Kommission träumt davon, dass die Quote bis 2020 auf 120% abgebaut werden kann. Diejenigen, die etwas Ahnung haben, glauben indes, dass das ohne eine zweiten Schuldenschnitt nicht gehen wird. Dieser zweite Schnitt würde die öffentlichen Gläubiger treffen müssen – siehe z.B. hier.
Italien kommt mittlerweile auf eine Schuldenquote von 130%, Portugal auf 127% und Irland auf 125%. Diese Mitglieder der PIIGS-Familie weisen auch die höchsten Zuwächse aus. Griechenland, Portugal und Irland erhalten Hilfen von der EU und dem IWF.
Die Schuldenquote von Deutschland ist leicht gesunken auf 81,2% (Vorquartal 81,9%). Das ist jedoch weniger irgendwelchen (nicht vorhandenen) Sparmaßnahmen zu verdanken, sondern einem günstigerem Schuldendienst und steigenden Steuereinnahmen. Daneben kann innerhalb der EU nur noch Estland einen leichten Rückgang der Verschuldungsquote melden.
Der spanische Schuldenberg ist auf 88,2% des BIP angestiegen, vor fünf Jahren lag der Wert noch bei 40%. Trotz aller Sparanstrengungen sind die Schulden im ersten Quartal um über 19% gegenüber dem Vorjahr angewachsen.
In Spanien wächst die Zahl der Arbeitslosen, gleichzeitig schrumpft das BIP. Die spanische Zentralbank erwartet für das zweite Quartal eine Schrumpfung der Wirtschaftsleistung um 0,1% nach minus 0,5% im ersten Quartal. Damit befindet sich das Land das achte Quartal in Folge in der Rezession. Im Jahresvergleich schrumpfte die spanische Wirtschaft zwischen April und Juni um 1,8% nach minus 2,0% im ersten Quartal.
Während die spanische Zentralbank glaubt, dass die spanische Ökonomie im dritten Quartal wieder wachsen wird, rechnet die EU-Kommission damit, dass die viertgrößte Wirtschaft der Eurozone erst 2014 wieder zulegen wird.
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