Fondsmanager positiv für Aktien

Globale Investoren bleiben hinsichtlich Ausblick auf das Wirtschaftswachstum positiv gestimmt trotz ihrer deutlich reduzierten Wachstumserwartungen in China. Das hat eine Fonds-Manager-Umfrage der BofA Merrill Lynch für Juli ergeben.

52% der Antwortenden sehen auf Sicht eines Jahres Zuwächse, das entspricht etwa dem Ergebnis von Juni und liegt 4% höher als im Mai. Das Sentiment hinsichtlich China verschlechtert sich jedoch. Netto 65% sehen, dass sich die Wirtschaft dort auf Sicht von 12 Monaten abschwächen wird. Im Dezember 2012 war ein ähnlicher Prozentsatz noch positiv gestimmt. Eine harte Landung in China gilt vielen als größeres Risiko, 56% sehen es sogar als größtes Risiko.

52% der Befragten sind nun in Aktien übergewichtet, das ist ein Zuwachs von 9% innerhalb der zurückliegenden zwei Monate. Die Zuversicht gegenüber den USA drückt sich in einer Mehrheit von 83% aus, die den Dollar gegenüber anderen Währungen vorziehen. Das ist der höchste, jemals gemessene Wert der Umfrage.

55% der Fonds-Manager sind gegenüber Anleihen negativ eingestellt, sie untergewichten diese Asset-Klasse. Ihre Cash-Bestände haben sie auf 4,6% angehoben, das ist der höchste Wert in den zurückliegenden 12 Monaten und gilt als Contrarian-Kaufsignal für Aktien.

“Mit einer Reihe von Kaufsignalen in den zurückliegenden Wochen ist die ‘Große Rotation’ in vollem Gang. Unsere positive Einschätzung von Aktien würde noch verstärkt, wenn sich der negative Ton gegenüber China als überzogen herausstellt,“ sagt Michael Hartnett, Chef-Investment-Stratege bei BofA Merrill Lynch Global Research.

Allgemein führt die negative Sicht hinsichtlich China zu einer negativen Einstellung gegenüber den Emerging Markets insgesamt. 44% sehen hier den schlechtesten Ausblick aller Regionen auf die Unternehmensgewinne. Das ist der schlechteste Wert, der bisher in dieser Umfrage registriert wurde. Vor einem Monat waren es noch 18% gewesen.

Die Bewertungen in den Emerging Markets scheint noch nicht weit genug abgesunken zu sein, Aktien der Eurozone werden als billiger angesehen. 18% der Fonds-Manager sind untergewichtet in Aktien der Emerging Markets, der tiefste Wert seit 2001. Vor zwei Monaten bestand hier noch eine Übergewichtung. 26% erwarten eine Untergewichtung von Emerging Markets Aktien innerhalb der nächsten12 Monate.

Russland gilt als attraktiv. 50% sind hier übergewichtet, 12% mehr als vor einem Monat.

Japan gilt als eines der positivsten Themen. Ein Fehlschlagen der “Abenomics” genannten Wirtschaftspolitik wird gegenüber dem Vormonat nun für deutlich unwahrscheinlicher gehalten. Das Land bietet mit zweistelligem Zuwachs innerhalb von 12 Monaten den besten Ausblick auf die Entwicklung der Unternehmensgewinne aller Regionen. Im Juli haben 27% der Fonds-Manager japanische Aktien übergewichtet – 10% mehr als im Juni. Die Einschätzung ist hier jetzt ähnlich positiv wie die US-amerikanischer Aktien (plus 4% m/m auf 29%).

38% der Befragten erwarten in den nächsten 12 Monaten eine höhere Kern-Inflation – das sind sieben Prozent mehr als vor einem Monat. Das spiegelt sich in einiger Short-Eindeckung bei Rohstoffen wider, einer Asset-Klasse, die besonders inflations-sensitiv, allerdings auch stark von der chinesischen Nachfrage abhängig ist. 26% der Befragten gewichten Rohstoffe unter, sechs Prozent weniger als im Juni, als hier ein Rekordtief erreicht wurde.

Die Umfrage fand zwischen dem 5. und 11. Juli unter 238 Teilnehmern mit 643 Mrd. Dollar gemanagtem Volumen statt.

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