Troika: Hut ab!

In Brüssel wird in Vorbereitung der nächsten Sitzung der Eurozonen-Finanzminister am kommenden Montag an einem Kompromiss gearbeitet, auf dessen Grundlage Griechenland weitere Zahlungen aus den Bailout-Programmen erhalten wird. Es macht wenig Sinn, sich mit den Tricksereien im Einzelnen auseinander zu setzen. Ebenso nutzlos ist es, sich über ein paar Prozentpunkte mehr oder weniger als Schuldenziel für 2020 oder 2022 zu unterhalten.

Zu den Brüsseler Träumereien ist hier alles gesagt.

Griechenland wird entweder innerhalb der Eurozone (mindestens) einen weiteren Schuldenschnitt, dieses Mal der öffentlichen Gläubiger, brauchen oder kann außerhalb der Eurozone wieder auf die Füße kommen.

Die folgende Grafik zeigt, wie gravierend falsch die Troika bei ihren jährlichen Projektionen (gestrichelte Linien) bisher gelegen hat. Die schwarze Linie zeigt die tatsächliche BIP-Entwicklung (Zuwachsrate).

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„Hut ab!“

Die meisten europäischen Banken haben ihre Griechen-Bonds mittlerweile abgeschrieben. Ihr Vertrauen in die Troika-Projektionen schien schon länger nicht mehr groß zu sein.

In Spanien ist der Anteil der faulen Kredite mittlerweile auf ein neues Hoch gestiegen – über den früheren Spitzenwert von Mitte der 1990er Jahre hinaus.

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Wenn sich die Troika oder wer auch immer in seinen Projektionen hinsichtlich Spanien genauso irrt wie hinsichtlich Griechenland, wird es ernst.

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