S&P 500 – das Eis bleibt dünn

Der S&P 500 hat sich bis auf 19 Punkte an sein Allzeithoch von 3026 (Tagesschluss) herangerobbt. Am zurückliegenden Freitag kam es zunächst noch zu einem kleineren bullischen Vorstoß, gestützt durch die Aussage von US-Präsident Trump, er sei offen für einen „Interim Deal“ mit China. Zum Handelsschluss stand minus 0,07% auf dem Zettel.

Ich denke, es gilt weiterhin: Die großen Akteure an den Finanzmärkten wollen die Aktienkurse weiter steigen sehen. Als mediales Leuchtfeuer dient die (vage) Aussicht auf einen Waffenstillstand im Handelsstreit, wie auch die Erwartung geldpolitischer Anreize seitens der großen Zentralbanken und die Hoffnung auf fiskalische Stimuli.

Die EZB hat wie erwartet entschieden, sie senkt die Strafzinsen für die Zentralbankguthaben der Banken auf -0,5% und wiederbelebt ihr Anleihenkaufprogramm ab November. Wichtiger ist, dass sie dieses Mal keine Termine mehr angibt, wann das ein Ende haben soll. Die Inflationserwartungen wurden deutlich zurückgenommen, jetzt soll die Inflationsrate erst 2021 wieder in Richtung des Ziels bei 2% steigen (siehe hier!).

Jetzt richtet sich das Augenmerk auf die Fed, sie wird am 18. September ihre nächsten Schritte bekannt geben. Allgemein wird erwartet, dass der Leitzins um weitere 0,25% zurückgenommen wird auf den Bereich von 1,75% bis 2%. Das gilt mittlerweile als so sicher, dass sich die Aufmerksamkeit umso mehr auf die weitere Perspektive der Zinspolitik ausrichtet. Hier liegt auch das Enttäuschungspotenzial.

Die Aktienbullen bewegen sich auf immer dünnerem Eis. Noch spricht mehr für die Oberseite. Das Allzeithoch aus Ende Juli ist mit 3026 zum Greifen nahe. Ziel darüber wäre eine Aufwärtslinie, die die Hochpunkte aus Ende Januar 2018, September 2018 und Juli 2019 verbindet (aktuell bei gut 3040). Auch die 38er Fibonacci-Extension des Aufwärtsimpulses aus der Jahreswende bei rund 3185 könnte ein (sehr „ehrgeiziges“) weiteres Ziel sein (Chartquelle).

Auf der Unterseite ist die Zone von 2940/2950 von Bedeutung. Gibt sie keinen Support, dürfte es recht zügig in Richtung 2873 gehen, dem Hoch aus Ende Januar 2018. Darunter verläuft die EMA200, die zuletzt mehrfach Unterstützung geboten hatte. Sie notiert gegenwärtig bei 2860.

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