Achterbahn bei US-Aktien – auf Gewinne zu Wochenbeginn folgten deutliche Verluste. Trump kündigte Zölle in Höhe von 25% auf Fahrzeuge und Autoteile an. Am Freitag zeigte das Verbrauchersentiment für März das schlechteste Ergebnis seit 2022. Die PCE-Kerninflation stieg im Februar stärker, die Verbraucherausgaben stiegen weniger als erwartet.
Der S&P 500 verliert auf Wochensicht 1,5%, NDX und Nasdaq Composite kommen mit relativer Schwäche auf –2,4%, bzw. –2,6%. Der Dow gibt ein Prozent ab. Der DAX schwach mit –1,9%. Die Ölpreise der Sorten Brent und WTI steigen mit +0,4%, bzw. +1,1% weiter an. Der CRB-Rohstoffindex legt 0,4% zu, Kupfer knapp behauptet. Gold (in Dollar) in der vierten Gewinnwoche in Folge mit +2,0%, Silber +3,3%.
Die Rendite der 10yr-TNotes gut behauptet. Die Rendite der 2yr-TNotes im Wochenvergleich knapp behauptet, die Rendite der 13wk-TBills gut behauptet. Euro/Dollar gut, der Dollar-Index knapp behauptet. Dollar/Yen auf Wochensicht fester mit +0,4%, Euro/Yen fester mit +0,5%.
Unter der Oberfläche großer Aktien-Indices: Der BKX-Index regionaler Banken (Fortführung des KBW) fällt auf Wochensicht um 1,9%. Gegenüber dem Allzeithoch aus Mitte Januar 2022 (147,56) steht er 18,0% tiefer. Der „Globalisierungsindikator“, der Dow Jones Transport Index (DJT), knapp behauptet mit –0,1% und steht nun 17,8% unter seinem Allzeithoch von Ende November 2024 (17754,38). Der „Technologieindikator“, der Halbleiterindex SOX, verliert 6,0%. Er notiert nun 27,4% unter seinem Allzeithoch vom 10. Juli 2024 (5904,54).
Der Rendite-Spread am langen Ende nimmt im Wochenvergleich im positiven Bereich weiter zu. Der Spread über das gesamte Spektrum nimmt ebenfalls zu. Der Spread zwischen der Rendite der 2yr-TNotes und der eff FFR kaum verändert. Die Erwartungen hinsichtlich einer Leitzins-Senkung scheinen auf mittlere Sicht nun nahezu zwei Zinsschnitte zu sehen. Die Zinsstruktur versteilert sich am langen Ende.
Am Freitag zeigte die Verbraucherumfrage der University of Michigan, dass Inflationsängste und die Sorge um die Wirtschaftspolitik die Stimmung der Verbraucher im März um 12% gedrückt haben. Dies war der dritte monatliche Rückgang in Folge und das tiefste Ergebnis seit 2022. Die Verbraucher äußerten sich besorgt darüber, dass sich ihre Einkommensaussichten verschlechtern, zwei Drittel erwarten, dass die Arbeitslosigkeit im Laufe des Jahres steigen wird. Einige Tag zuvor zeigte das Verbrauchervertrauen für März den vierten monatlichen Rückgang in Folge und steht so tief wie seit Januar 2021 nicht. Beide Stimmungsindikatoren laufen jetzt auch unter ihrem mittelfristigen Trend.
Die PCE-Kerninflation (PCEPILFE) ist im Februar um 2,8% angestiegen und liegt damit leicht über den Prognosen der Wirtschaftswissenschaftler. Die die volatilen Lebensmittel- und Energiepreise ausschließende Zeitreihe gilt als der bevorzugte Inflationsindikator der Federal Reserve und allgemein als besserer Indikator für langfristige Inflationstrends. Die Verbraucherausgaben stiegen im Februar mit 0,4% gegenüber Januar weniger stark als erwartet. Im Jahresvergleich beträgt der Zuwachs 5,3%. Die Sparquote legte im Februar 7% zu nach über 30% im Vormonat. Im Jahresvergleich steht sie 14,8% tiefer. Die verfügbaren Einkommen steigen mit einem monatlichen Zuwachs von fast 0,9% gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres um 4,4%.
Die Rezessionswahrscheinlichkeit nach ausgewählten Makrodaten ist in den USA weiterhin relativ gering. Allerdings haben sich die zusammengefassten Stimmungsindikatoren mittlerweile in den Kontraktionsquadranten bewegt (obere Chart-Reihe). Auch die Finanzseite hat sich per Daten bis Februar mit abnehmender Aufwärtstendenz bei negativem Trend etwas weiter eingetrübt.
Zum Thema Inflation zeigt Yardeni den folgenden Chart. Er stellt den Gleichlauf zwischen dem Kupfer-Future und den Inflationserwartungen nach 10yr TIPS dar. Gegenwärtig fällt auf, dass der Kupfer-Future weit vorgelaufen ist. Nicht immer folgten die Inflationserwartungen, aber es ist natürlich klar, dass Kupfer aufgrund seiner universellen Verwendung v.a. im Bereich Energie und Elektronik ein zentraler Rohstoff unserer Zeit ist. Weswegen sein Preis gewöhnlich Einfluss auf die Inflation hat – und der ist seit Jahresbeginn um gut 12% angestiegen. Es sei denn … siehe weiter unten die Meinung von Jeroen Blokland.
Nun steht der 2. April den Märkten bevor, von Trump zum „Liberation Day" hochstilisiert. Man stellt sich auf mehr Volatilität ein, um zu sehen, wie hoch die Zölle sein werden, wie lange sie dauern werden, gegen welche Länder und Sektoren sie gerichtet sein werden und welche Vergeltungsmaßnahmen die Handelspartner ergreifen werden. Die Zölle dürften die Inflation erhöhen, insbesondere Bei Neufahrzeugen erwartet man dadurch auch einen Rückgang der Nachfrage.
Mit zunehmender Inflation wird es für die Fed schwieriger, Zinssenkungen zu begründen. Das Wachstum in den privaten Kreditmärkten war zuletzt „dramatisch“. Private Kredite werden von Unternehmen aufgenommen, wenn sie keine traditionellen Bank-Darlehen bekommen (können). Dieser riskante Markt ist besonders sensibel in Bezug auf die Geldpolitik der Fed.
Europäische Aktien laufen 2025 ihren US-Kollegen davon. US-Aktien fallen, US-Staatsanleihen erleben eine Renaissance. Die Renditen sinken, die 10yr-Rendite zeigte Mitte Januar bei 4,8% ein Topp, aktuell steht sie bei 4,25%. Und das trotz zollbedingt anhaltender Zinssorgen.
„Stagflation" ist, was viele Anleger medial befeuert nun befürchten – durch die Zollpolitik steigende Preise, eben Inflation, und zugleich nachlassendes Wirtschaftswachstum. Hüben wie drüben droht steigende Arbeitslosigkeit – in den USA zusätzlich gefördert durch die von DOGE freigesetzten staatlichen Angestellten, in Deutschland durch Abwandern der Industrie.
Für die USA steht der Konsum auf dem Prüfstand, während die Regierung den Übergang vom schuldenfinanzierten Staat zum kreditfreudigen Privatsektor zu schaffen sucht. In Deutschland wurde zwar der Billionen-Anreiz zunächst begrüßt. Aber jetzt muss sich zeigen, ob damit ausreichend produktivitätssteigernd investiert wird, damit Wachstum die Schuldenlast reduziert. Die Aussichten dafür sind nicht besonders gut, angesichts der Tatsache, dass eine überbordende Bürokratie immer mehr Mittel verschlingt. Außerdem steht mittlerweile die „Klimaneutralität“ im Grundgesetz, was zu einer Negativ-Selektion von Investitionen führt und Unternehmen davon abhalten wird, in Deutschland zu investieren. Nehmen wir mal an, Merz agiert weiter im Interesse von BlackRock. BlackRock wird gut an den Staatsschulden verdienen und zugleich ist ein schwaches Deutschland ein schwächerer Konkurrent für die USA auf dem Weltmarkt (auch ganz im Interesse der dortigen Machtpolitik).
Trump hat den 2. April als „Liberation Day" ausgerufen. Dis bisher verkündeten Zölle waren das Vorspiel. Am 2. April sollen umfassende Maßnahmen verkündet werden. Aber auch das ist nicht das Ende der Unsicherheit. Denn dann folgen Gegenzölle, Verhandlungen, Verschärfungen, erneute Entspannung und eventuell eine umfassende Einigung. Eventuell kommt es aber auch zu einem ausgewachsenen, lange andauernden Handelskrieg.
Die Finanzmärkte werden jeweils reagieren, vermutlich zunächst mit weiter steigender Volatilität bis hin vielleicht zu Panik und Weltuntergangsstimmung. Während aber irrationaler Überschwang lange anhalten kann, sind lange Phasen extremer Angst eher selten. Die Bildung von Böden bei Aktienmärkten vollzieht sich gewöhnlich schneller als die Bildung von Topps.
Wie auch immer, der Zeitpunkt wird kommen, an dem die „Märkte“ akzeptieren, dass es keine zusammenhängende, kohärente und klare Handels- und Zollpolitik gibt. Dann hat das immer hektischere Reagieren auf irgendwelche „Zoll-Fürze“ ein Ende. Man arrangiert sich mit der Situation und sucht neue Wege.
Die Märkte erholten sich am Montag in dem Glauben und in der Hoffnung, dass eine Art von Einknicken bei der Zollpolitik im Gange sei und dass es nicht so schlimm kommt, wie befürchtet. Trump sprach am Dienstag, dem 25. März: „Ich werde wahrscheinlich eher nachsichtig sein als reziprok [in Bezug auf Zölle], denn wenn ich reziprok wäre, wäre das sehr hart für die Leute.“ Das sorgte für weitere Erleichterung. Am Folgetag dann, am Mittwochabend, verkündete er seine Pläne für den Automobilsektor. Und die Welt ging unter – zumindest ein wenig.
In Zusammenhang mit Zöllen ist immer von „Gegenseitigkeit“ und „Fairness“ die Rede. Das hört sich gut an. Mechanisch gesehen findet aber etwas Anderes statt. Ein Land erhebt keine Zölle von einem anderen Land, sondern von seinen Importeuren. Korrekt müsste man die Begründung für Zölle und Gegenzölle also so formulieren: „Weil ein fremdes Land seine Importeure und Bürger beim Produkt XYZ besteuert, werden wir unsere Importeure und Bürger beim Produkt ABC besteuern.“
Zölle – sehen wir das Ganze einmal anders herum: Die Zoll-Willkür konnte die Aktienmärkte (nur) deshalb so stark tangieren, weil sie sich schon seit längerem in einer technisch kritischen Situation befinden. Dazu Charts von S&P 500, NDX, Dow und DAX.
In alle Charts lassen sich Formationen wie Doppel-Topps oder auch Schulter-Kopf-Schulter-Konstrukte hineininterpretieren, die sich bei den US-Indices ab Oktober 2024 entwickelt haben. Kritische Pegel sind beim S&P 500 etwa 5770 (unterschritten; EMA200 ~5700, flach), beim NDX etwa 20410 (unterschritten; EMA200 ~20100, flach), sowie beim Dow etwa 41870 (Durchbruch am Freitag; EMA200 ~42000, flach). Beim DAX hat die Topp-Bildungsphase im Februar begonnen, der kritische Pegel liegt bei etwa 22320 (gerade erreicht; EMA200 ~20300 steigend).
Spekulativ: Grobe Zielbereiche, die man seit Mitte Februar aus den Formations-Betrachtungen auf Sicht von drei Monaten ableiten kann: S&P 500 ca. 5500, NDX ca. 18400, Dow ca. 39000. Beim DAX dürfte die Topp-Bildung kurz vor dem Abschluss stehen, als grobes Korrektur-Ziel wären ca. 21300 zu nennen. Das Erreichen dieser Ziele (beim S&P 500 fehlt da nicht mehr viel) bedeutet nicht, dass es danach nicht zu weiteren Verlusten kommen kann. Wahrscheinlicher ist dann aber zunächst eine Gegenbewegung von unten an die genannten Pegel heran.
Wolf Richter – schlechtes Timing: Die Fed hat mit der Senkung der Leitzinsen im September 2024 genau dann begonnen, als die Inflation ihr Tief durchlief.
Die Renditen langfristiger Staatsanleihen sind auf den höchsten Stand seit einem Monat gestiegen, da die Anleger aufgrund des Inflationsrisikos durch die neu angekündigten Zölle einen größeren Ausgleich suchen. Die Rendite 30-jähriger Staatsanleihen erreichte 4,75%, was auf eine erhöhte Nachfrage nach Inflationsschutz hinweist.
JPMorgan Asset Management ist der Ansicht, dass Anleger in Unternehmensanleihen besser für das Risiko entschädigt werden sollten, das mit einem eskalierenden Handelskrieg und der Möglichkeit einer Rezession verbunden ist. „Die technischen Daten haben sich im Vergleich zum Jahresanfang verschlechtert“, so Lisa Coleman, Leiterin der Abteilung für globale Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating. „Die Zölle sind sehr unsicher, so dass die Wahrscheinlichkeit einer Rezession nicht wirklich bei null liegt.“
Incrediblecharts.com: China und die EU, die beiden größten Handelspartner der USA, werden wahrscheinlich Vergeltung üben, wenn die USA ihre Einfuhrzölle erhöhen. Außerdem werden sie im Laufe der Zeit wahrscheinlich Investitionen aus den US-Finanzmärkten abziehen. Dies dürfte die Inflation und die langfristigen Zinssätze in die Höhe treiben und die Fed vor eine schwere Entscheidung stellen. Fiskalische Dominanz bedeutet, dass die Solvenz des Finanzministeriums wahrscheinlich Vorrang vor der Inflation haben wird. Insbesondere nach Mai 2026, wenn die Amtszeit des derzeitigen Fed-Vorsitzenden ausläuft, wird er wahrscheinlich durch jemanden ersetzt werden, der Trump mehr entgegenkommt. Inflation ist unvermeidlich. Kaufen Sie Gold und defensive Aktien mit angemessenen Gewinnmultiplikatoren. Vermeiden Sie Wachstumstitel mit hohem Multiplikator und langfristige Staatsanleihen, so Colin Twiggs.
The Honest Broker: Ein Vertreter eines in Texas ansässigen Öl- und Gasförderunternehmens schreibt, das Chaos der Regierung ist eine Katastrophe für die Rohstoffmärkte. „Drill, baby, drill“ ist nichts weniger als ein Mythos und ein populistischer Schlachtruf. Die Tarifpolitik ist für uns nicht vorhersehbar und hat kein klares Ziel. Wir wollen mehr Stabilität.
Weitere repräsentative Kommentare von anderen Öl- und Gasförderunternehmen in einer Umfrage der Fed von Dallas:
– In meiner über 40-jährigen Karriere habe ich noch nie so viel Unsicherheit in Bezug auf unser Geschäft gespürt.
– Die Drohung der Regierung mit einem Ölpreis von 50 Dollar hat unser Unternehmen veranlasst, seine Investitionsausgaben für die Jahre 2025 und 2026 zu kürzen. „Bohren, bohren, bohren“ funktioniert nicht bei einem Ölpreis von 50 Dollar pro Barrel. Bohrinseln werden abgebaut, die Beschäftigung in der Ölindustrie wird zurückgehen, und die US-Ölproduktion wird zurückgehen, so wie es während COVID-19 der Fall war.
– Es kann keine „Energiedominanz der USA“ und einen Ölpreis von 50 Dollar pro Barrel geben; diese beiden Aussagen sind widersprüchlich. Bei einem Ölpreis von 50 Dollar pro Barrel wird die US-Ölproduktion sofort und wahrscheinlich erheblich zurückgehen (1 Million Barrel pro Tag und mehr innerhalb weniger Quartale). Das ist keine „Energiedominanz“. Die Kostenkurve für US-Öl befindet sich an einer anderen Stelle als noch vor fünf Jahren; 70 $ pro Barrel sind die neuen 50 $ pro Barrel. So weit The Honest Broker.
Inmitten der Marktturbulenzen wenden sich US-Anleger zunehmend Hochzinsanleihen als sicherere Alternative zu, wobei der Anteil der höher bewerteten BB-Anleihen im High-Yield-Index auf 51% gestiegen ist, so die Analysten von JPMorgan Chase. Diese Verschiebung wird durch den Optimismus über mögliche Zinssenkungen der Federal Reserve und die Suche nach Stabilität angesichts möglicher Auswirkungen des Handelskriegs angetrieben.
Die Liquidität am US-Aktienmarkt schrumpft, da die Sorgen über den globalen Handelskrieg zunehmen. Daten der Deutschen Bank und der Citigroup zeigen, dass die Liquidität in S&P 500-Futures den niedrigsten Stand seit zwei Jahren erreicht hat. Unterdessen zeigt eine Studie von Goldman Sachs, dass 74% der Renditen des S&P 500 in den letzten sechs Monaten von unternehmensspezifischen Faktoren wie den Erträgen bestimmt wurden – deutlich mehr als der 20-Jahres-Durchschnitt von 58% -, was zu einer größeren Volatilität bei einzelnen Aktien beiträgt.
Die weltweiten Fusions- und Übernahmetätigkeiten sind auf den niedrigsten Stand seit mehr als zehn Jahren gesunken, da die Volatilität der Aktienmärkte und die Unsicherheit im Zusammenhang mit den Zöllen und regulatorischen Änderungen der Trump-Administration Geschäfte und Börsengänge verzögern. Während Megadeals den Gesamtwert steigern, berichten Banker von vorsichtigen Vorstandsetagen und verzögerten Abwicklungen.
Jeroen Blokland: Analysten von Vontobel zufolge hat sich die Preisspanne zwischen der Londoner Metallbörse (LME) und der US-amerikanischen COMEX von 240 USD pro Tonne zu Beginn von Trumps zweiter Amtszeit auf heute rund 700 USD ausgeweitet. Das entspricht einem Aufschlag von 5% (im Vergleich zum aktuellen Preis pro Tonne), was darauf hindeutet, dass ein erheblicher Teil des Preisanstiegs auf Zölle zurückzuführen ist und nicht unbedingt auf wirtschaftliche Gründe.
Natürlich ist China nach wie vor der Dreh- und Angelpunkt des Kupfermarktes. Das liegt nicht nur an seinem riesigen Wohnungsbausektor, sondern auch an seiner boomenden Elektrofahrzeugindustrie. Wie Bloomberg kürzlich bemerkte: „Billige chinesische Autos erobern die Straßen der Welt“.
Die Produktion von Elektrofahrzeugen nimmt weiter zu, aber der chinesische Immobilienmarkt erzählt eine andere Geschichte. Die Immobilienpreise sind in 40 der letzten 43 Monate gesunken. Diese lang anhaltende Schwäche belastet die Stimmung der Verbraucher, die nach wie vor gedämpft ist. Ein schleppender Immobilienmarkt und ein misstrauischer Verbraucher sind kaum Anzeichen für eine robuste Kupfernachfrage.
Hat Kupfer also immer noch eine Vorhersagekraft? Ja, aber mit Vorbehalten. Das derzeitige Preissignal ist stark verrauscht, insbesondere durch die US-Handelspolitik und die Spekulationsströme, so Blokland.
Tom McClellan: Die „nicht-kommerzielle“ Kategorie der Bitcoin-Futures-Händler in den COT-Report-Daten ist zu einer beträchtlichen Netto-Long-Position übergegangen. Das ist ein Zeichen für eine Bodenbildung bei den Bitcoin-Preisen.
Der Commitment of Traders (COT) Report wird jeden Freitag von der CFTC veröffentlicht und spiegelt die Positionen der Händler vom vorangegangenen Dienstag wider. In diesem Bericht werden die Händler in drei Kategorien unterteilt:
– Gewerbliche Händler, die eine Ware produzieren oder mit ihr handeln
– Nicht-kommerzielle Händler sind große Spekulanten, z.B. Hedgefonds
– Nicht meldepflichtige Händler sind solche mit kleinen Positionen, sogenannte „Hot Money“-Händler
Bei den meisten Arten von Futures-Kontrakten gelten die kommerziellen Händler als das „Smart Money“. Bei Bitcoin spielt die kommerzielle Kategorie keine große Rolle. Bei Bitcoin-Futures sind die nicht-kommerziellen Händler in der Regel das „clevere Geld“.
Alle COT-Berichtsdaten spiegeln lediglich eine „Stimmungslage“ wider. COT-Daten geben keine „Handelssignale“, und es ist möglich, dass eine ausgedehnte Situation wie diese lange Zeit anhält, bevor sie sich schließlich entscheidet, von Bedeutung zu sein. Es ist erwähnenswert, dass dieselbe Kategorie von Händlern kurz vor den Wahlen im November 2024 zu einer großen Netto-Short-Position übergegangen ist, und es hat lange gedauert, bis sie mit diesem Schritt schließlich Recht behalten haben. Niemand sollte also nur aufgrund dieser oder anderer COT-Berichtsdaten in den Handel einsteigen, so McClellan.
Der S&P 500 hat am zurückliegenden Freitag bei 5580,94 geschlossen. Der Index notiert unter der EMA50 (sinkend bei 5825) und weiterhin auch unter der EMA200 (5703, flach) (Chartquelle).
Zur Wochenmitte kehrte der Index bei 5777 an einer wichtigen Stelle im Chart um und notiert zum Wochenschluss unter einem bedeutenderen statischen Pegel (5673), sowie unter dem 50er-Retracement des Aufwärtsimpulses aus Anfang August 2024 (5636).
Die Marktindikatoren notieren mit 43:14 per Saldo unverändert leicht bullisch.. Die Volumenverteilung im S&P 500 ist in wackelige Akkumulation gekippt. Weitere Daten hinsichtlich der Volumenverteilung zeigen ein bärisches Bild, die Marktbreite nach TRIN zeigt bullischen Tempoverlust. Die Stimmungsindikatoren: Das Verhältnis SPX/VIX ist neutral, das Put/Call-Verhältnis ist auf neutral mit bärischer Tendenz zurückgefallen.
Der VIX, Angstmesser an Wall Street, notiert bei 21,65 über seiner EMA50 (leicht steigend, 19,32). Nach Stochastik und MACD ist jetzt mit weiter aufwärts zu rechnen. Das lässt für den S&P 500 Abwärtsdruck erwarten. Die Auswertung seiner tatsächlichen und seiner impliziten Volatilität zeigt keine „Selbstzufriedenheit“.
Der Verlauf der Rendite von Ramsch-Anleihen zeigt abnehmende Risikoneigung (der Wert vom zurückliegenden Freitag ist nicht enthalten). Der TQual-Indikator, gebildet aus RSI, Stochastik und MACD internationaler Aktienindices läuft im bärischen Bereich kurzfristig seitwärts.
Bis hierhin ist von weiterer Kursschwäche auszugehen.
Die fraktalen Oszillatoren der TimePatternAnalysis sehen bei Aktien zyklische Eigenschaften als knapp dominant an. Bullische Kursmuster laufen abwärts, bärische dominierend aufwärts. Das zuletzt hier angegebene Ziel von 5750 wurde hastig erreicht. Die Prognose der TimePatternAnalysis für den S&P 500 sieht den Index mit stabilem Zyklusgerüst seitwärts, womöglich noch bis 5650 aufwärts laufen (automatisch generierte Trading-Empfehlung „Neutral“).
Die Charts der zusammengefassten Marktindikatoren, der Auswertung der Rendite der Ramsch-Anleihen, sowie der fraktalen Oszillatoren der TimePatternAnalysis, die Übersicht über die automatisch generierten Trading-Tipps und der Prognosechart des Tages werden börsentäglich auf der Startseite aktualisiert.
Zusammengefasster Ausblick auf die nächste Woche: Es liegt nahe, dass der Bereich bei 5500 angegangen wird. Hält der, gäbe der doppelte, erfolgreiche Test dieser Marke den Bullen etwas Zutrauen. Dann müsste aber rasch die EMA200 überzeugend überwunden werden, sowie dann auch der Bereich bei 5750. Das erscheint mir momentan wenig wahrscheinlich.
Das große Bild: …ist stark angeschlagen, so dass momentan alle bullischen Aktivitäten Gegenbewegungen gegen die bärische Schwerkraft sind (siehe weiter oben!). Und die Rahmenbedingungen trüben eher weiter ein.
Ich hatte hier längerfristige Perspektiven für den S&P 500 erörtert. Das war einige Wochen, bevor der Topp-Bildungs-Prozess im S&P 500 im Oktober 2024 begann, der in der zweiten Februar-Hälfte abgeschlossen wurde. Selbstverständlich kann es (irgendwann) neue Topps geben. Aber auf mittlere Sicht (sechs bis zwölf Monate) ist das nun eher unwahrscheinlich.
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