S&P 500 – Unsicherheit

Es geht hin und her bei den US-Importzöllen. China reagiert und Trump erwägt weitere Schritte. Der US-Arbeitsmarktbericht für Januar zeigt ein gemischtes Bild. Das Sentiment der US-Verbraucher sinkt, sie rechnen damit, dass die Zölle weitere Preissteigerungen bringen. US-Aktien richtungslos, Gold mit Wochengewinn.

Der S&P 500 verliert auf Wochensicht 0,2%, NDX und Nasdaq Composite kommen auf +0,1%, bzw. -0,5%. Der Dow leichter mit -0,5%. Der DAX gut behauptet mit +0,3% und einem Rekordhoch. Seine Serie relativer Stärke gegenüber US-Aktien hält an. Die Ölpreise weiter gedrückt: Brent –1,8%, WTI –2,9%. Der CRB-Rohstoffindex im Wochenvergleich nach zwei Verlustwochen fester mit 0,8%. Gold (in Dollar) legt um 2,2% zu, Silber +1,7%.

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Die Rendite der 10yr-TNotes fällt um 1,8%. Die Rendite der 2yr-TNotes steigt um 1,0%, ebenso die Rendite der 13wk-TBills. Euro/Dollar mit –0,3%, er bleibt unter der EMA50. Der Yen fester, die Währungspaare Dollar/Yen und Euro/Yen auf Wochensicht erneut schwächer mit –2,4%, bzw. –2,7%.

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Unter der Oberfläche großer Aktien-Indices: Der BKX-Index regionaler Banken (Fortführung des KBW) steigt auf Wochensicht um weitere 0,8%. Gegenüber dem Allzeithoch aus Mitte Januar 2022 (147,56) steht er 5,4% tiefer. Der „Globalisierungsindikator“, der Dow Jones Transport Index (DJT), sinkt um weitere 1,0% und steht 9,1% unter seinem Allzeithoch von Ende November (17754,38). Der „Technologieindikator“, der Halbleiterindex SOX, knapp behauptet mit –0,1%. Er notiert nun 15,2% unter seinem Allzeithoch vom 10. Juli (5904,54).

Der Rendite-Spread am langen Ende nimmt im positiven Bereich ab. Der Spread über das gesamte Spektrum deutlich geringer mit 0,46%. Der Spread zwischen der Rendite der 2yr-TNotes und der eff FFR zeigt sich im Wochenvergleich weniger negativ. Die Erwartungen hinsichtlich einer Leitzins-Senkung scheinen auf mittlere Sicht weiterhin keinen Zinsschnitt zu sehen. Die Normalisierung der Zinsstruktur stockt. In der Vergangenheit war eine Normalisierung nach längerer Inversion stets ein Zeichen für eine heraufziehende Rezession.

Der US-Arbeitsmarktbericht für Januar ergab einen Anstieg der Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft um 143.000. Das war weniger als mit 169.000 erwartet. Es gab deutliche Aufwärtsrevisionen für die beiden Vormonate. Das Lohnwachstum beschleunigt sich, die durchschnittlichen Stundenlöhne sind im Januar um 0,48% gegenüber dem Vormonat gestiegen, so stark war der Monatsvergleich seit Juni 2023 nicht. Auch die Werte für die drei Monate zuvor wurden hochgesetzt. Die Arbeitslosenquote ist von 4,1% auf 4,0% gesunken. Das Gesamtbild ist kaum verändert – der US-Arbeitsmarkt kühlt zwar weiter ab, bleibt aber verhältnismäßig robust.

Der Bericht über das Verbrauchersentiment der Universität Michigan offenbart, dass die Verbraucher zumindest teilweise aufgrund der von der Trump-Regierung geplanten Zölle im Jahr 2025 mit einem schnelleren Preisanstieg rechnen. Der Gesamt-Index fiel etwas stärker als erwartet – er ist bezogen auf den Februar vorläufig.

Trump verlautbarte am Freitag, dass er in der nächsten Woche Zölle gegen zahlreiche Länder ankündigen werde, was eine erhebliche Eskalation seines Handelskriegs bedeuten würde. Er sagte nicht, welche Länder betroffen sein würden, deutete aber an, dass es sich um eine breit angelegte Maßnahme handeln würde. Trump und seine Berater haben erklärt, dass sie auch deswegen höhere Importzölle erheben wollen, um die Verlängerung von Trumps Steuersenkungen aus 2017 zu finanzieren. Diese könnten nach Ansicht unabhängiger Haushaltsanalysten die US-Schulden um mindestens eine Billion Dollar erhöhen.

In einer Anhörung sagte Jamieson Greer, Trumps Kandidat für das Amt des US-Handelsbeauftragten, dass andere Länder die Schranken für US-Exporte abbauen müssten, wenn sie den Zugang zum US-Markt aufrechterhalten wollten. Er nannte dabei insbesondere Vietnam. Vietnam wird „traditionell“ in der Rolle als Zwischenstation für chinesische Lieferungen in die USA gesehen.

Die USA haben bei Dienstleistungen einen Handelsüberschuss, so dass sich das gesamte Handelsdefizit auf 918 Mrd. Dollar beläuft. Bei Gütern alleine beträgt das Defizit gut 1,5 Bill. Dollar.

Trump begründet Importzölle zweifach: Erstens sind sie Druckmittel, um bestimmte Änderungen bei der Gegenseite zu erreichen. So war das Anfang der Woche mit Mexiko und Kanada. Beide Länder sollten mehr tun, um den illegalen Drogen-Imprt zu stoppen. Als sie sich schließlich bewegten, wurden die Zölle erst einmal auf Eis gelegt, aber nicht abgeschafft. Die zweite Begründung zielt darauf ab, zusätzliche Staats-Einnahmen zu generieren.

Was geschieht bei der Erhebung von Importzöllen ökonomisch? Erstens ist mit einem Rückgang der besteuerten Importe zu rechnen, denn wenn man etwas teurer macht, bekommt man weniger davon. Dann dürften die Preise steigen. Dann dürfte die Währung des Landes, das den Zoll einführt, aufwerten, die Währung des Exportlandes wird schwächer. Dann ist mit Vergeltungszöllen zu rechnen. Am Ende muss die Wirtschaft die komplexen Folgen von Auftragsrückgang, Unsicherheit, neu zugewiesenen Ressourcen und anderen Fragen zu Produktion und Verbrauch einpreisen.

Am Ende gibt es keinen Gewinner, sondern einen Rückgang des Handels zwischen den Ländern im Zollkrieg, damit gibt es zunächst auch einen Rückgang der Gesamtproduktion. Wenn die höheren Kosten aber zu Innovationen in der Produktion führen, kann die Zollbarriere umschifft, d.h. wirkungslos gemacht werden. Wie zuletzt gesehen: Schränkt man den Zugang zu Chips ein, entwickelt irgendein chinesisches Unternehmen DeepSeek. Das Gegenteil trifft auch zu: Wenn eine einhemische Industrie durch Zölle geschützt wird vor ausländischer Konkurrenz, lässt ihre Innovationskraft nach. In der Konsequenz führen dauerhaft erhobene Zölle zu einer Neukonfiguration des Handelsnetzes. Dass dabei der Initiator aus seinem Zollkrieg als Gewinner hervorgeht, ist eher unwahrscheinlich (Chartquelle).

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Es kommt noch ein Aspekt hinzu: Trump sieht in einer internationalen Welt nur distributive Verhandlungen, obgleich integrative Verhandlungen erforderlich sind. Er kann Zölle erheben, aber das können andere Länder auch. Er kann nicht verlangen, dass sie nicht reagieren. Es gibt kein definiertes Ende der Verhandlung und keinen einfachen Gewinner oder Verlierer. China hat nicht die Wahl zwischen (a) Sojabohnen von US-Landwirten zu kaufen oder (b) keine Sojabohnen zu kaufen. China kann auch (c) Sojabohnen aus Russland, Argentinien, Brasilien, Kanada usw. kaufen. Das entzieht dem Verhandlungsführer die Macht, den Ausgang der Verhandlung zu kontrollieren. Wenn man also in einer so komplexen Welt wie der unseren mit einer Vielzahl von Käufern und Verkäufern, integrierten Volkswirtschaften, an internationale Verhandlungen herangeht, muss man integrativ verhandeln. Wenn man hingegen versucht, distributiv zu verhandeln, ist ein langfristiger Erfolg unmöglich.

Ist Trump doof, in seinem Ego-Trip so gefangen, dass er die Zusammenhänge nicht sieht? Ein Leser schätzt ihn als phallischen Narzisten ein, was seine Konfliktfreudigkeit erklärte. Haben seine Berater so wenig Einfluss? Oder hat er die falschen? Trump beachtet immer auch die Reaktionen der Finanzmärkte. Die signalisieren aktuell zunehmende Verunsicherung.

Die Gesetzeslage in den USA gibt dem Präsidenten weitreichende Befugnisse, Zölle nach eigenem Ermessen zu verhängen. In Trumps Augen wäre es eine Schande, diese Macht nicht zu nutzen. Das ist zwar auf jeden Fall besser als mit militärischen Maßnahmen zu drohen. Aber das Instrument ist nur dann nützlich, wenn die Gegenparteien glauben, dass Trump es tatsächlich nutzen wird. Es funktioniert nicht mehr, wenn sie feststellen, dass er blufft.

Was Trump jetzt androht, wäre vollständig umgesetzt wesentlich gravierender als das, was er in seiner ersten Amtszeit getan hat. Hinsichtlich Mexiko und Kanada gilt: Keine Region der Welt ist wirtschaftlich stärker integriert als Nordamerika – auch dank Trump selbst, der das NAFTA-Abkommen aus den 1990er Jahren in das modernisierte USMCA umverhandelt hat.

Die Frage ist: Blufft er oder will er diese umfassenden Pläne tatsächlich umsetzen?
Meine Antwort ist: Trump hat keinen anderen Kompass als sich selbst groß zu sehen (MTGA statt MAGA). Dabei geht es ihm eher um den kurzfristigen Effekt. Seine Berater (oder Hintermänner) mit darüber hinaus gehenden Zielvorstellungen machen sich das zunutze und treiben ihn in einen Konflikt mit China – vielleicht bis zu dem Punkt, wo nach US-Doktrin das Recht der USA zum Zuge kommt, zur „Gewährleistung des ungehinderten Zugangs zu Schlüsselmärkten, Energielieferungen und strategischen Ressourcen“ militärisch zu intervenieren.

Was die Inflation angeht, so ist nun verstärkt auf die Lohnentwicklung zu achten. Sie scheint sich zu beschleunigen. Die Importzölle wirken in dieselbe Richtung.

Donner & Reuschel: Deutsche und europäische Aktien verzeichneten – gemessen an DAX und EURO STOXX 50 – mit jeweils 10% Kursplus einen sehr positiven Jahresstart. Der S&P 500 kommt auf gerade einmal drei Prozent. Auch wenn nicht damit zu rechnen ist, dass das nahtlos weitergeht, so scheint doch ein veränderter Blick auf Europa eingepreist zu werden. Dazu tragen einige Aspekte bei: Die Bewertung vor allem bei breit gefassten Indizes wie dem STOXX 600 ist im historischen Kontext und im Vergleich zu US-Aktien günstig. Gerade einige ambitioniert bewertete große US-Technologieaktien, die für einen Großteil der sehr positiven Indexperformance der vergangenen Monate verantwortlich sind, befinden sich seit der Veröffentlichung des chinesischen Sprachmodells DeepSeek Mitte Januar in einer Phase der Neuorientierung. Es wird sich zeigen müssen, ob die bisherigen sehr hohen Margen und Wachstumserwartungen auf Seiten der USA haltbar sind.

In Europa deutet sich eine zaghafte konjunkturelle Erholung an. Hinzu kommt die Möglichkeit, dass im Falle einer Beendigung des Ukrainekriegs oder eines Waffenstillstands ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor der letzten Jahre wegfallen und der beginnende Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur vielen hiesigen zyklischen Unternehmen, bspw. Maschinen- oder Anlagenbauern sowie der Baustoffindustrie neue Aufträge bescheren könnte.

Die Verabschiedung eines Haushalts für das Jahr 2025 in Frankreich mit der Zielsetzung einer Reduktion des laufenden Defizits hat für sinkende Risikoprämien französischer Staatsanleihen gesorgt. Die akute Befürchtung einer erneuten Euro-Vertrauenskrise dürfte dadurch bei einigen Beobachtern abgenommen haben. Nicht zuletzt werden in der Eurozone die Zinsen insgesamt deutlich stärker sinken als in den USA.

Diese Gemengelage könnte den Vorteil europäischer Aktienmärkte noch einige Zeit weitertragen, wenngleich die Bedrohung eines eskalierenden Handelskonflikts mit den USA weiter zu den größten Risiken gehört, so Donner & Reuschel.

US-Finanzminister Scott Bessent hat betont, dass die Trump-Regierung niedrigere 10-jährige Treasury-Renditen anstrebt, anstatt die Federal Reserve zu Zinssenkungen zu drängen. Er bekräftigte das Engagement der Regierung für eine dauerhafte Verlängerung von Trumps Steuersenkungen aus dem Jahr 2017 und die Förderung eines vom Privatsektor getragenen Wirtschaftswachstums durch eine Regulierungsreform und verstärkte Kapitalinvestitionen. „Jetzt, wo ich im Amt bin, glaube ich mehr denn je daran“, sagte Bessent über das 3-3-3-Wirtschaftsprogramm, das sich darauf bezieht, das Haushaltsdefizit auf 3% des BIP zu senken, die Ölproduktion um 3 Millionen Barrel pro Tag zu steigern und das Wirtschaftswachstum bei 3% zu halten.

Yardeni: Ein wichtiger Bestandteil des Wirtschaftsplans der Regierung ist die Senkung der Ölpreise. Solange Trump 2.0 das Ölangebot ausreichend steigern kann, um die Ölpreise zu senken, könnte diese Strategie angesichts der engen Korrelation zwischen Breakeven-Inflation und Rohölpreisen aufgehen.

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Solange die Anleiherenditen aus guten Gründen (z.B. Desinflation) und nicht aus schlechten Gründen (z.B. Rezession) fallen, ist dies ein positives Umfeld für den Aktienmarkt. So weit Yardeni.

Wolf Street: Das Bank Term Funding Program (BTFP) wurde im März 2023 nach dem Scheitern der SVB ins Leben gerufen. Er hatte jedoch einen fatalen Fehler: Sein Zinssatz basierte auf einem Marktzins. Als im November 2023 die Zinssenkungsmanie einsetzte, stürzten die Marktsätze ab, obwohl die Leitzinsen der Fed unverändert blieben, einschließlich der 5,4%, die die Fed den Banken auf ihre Reserven zahlte.

Einige Banken nutzten daraufhin den BTFP für Arbitragegewinne, indem sie beim BTFP zu einem niedrigeren Marktzins Kredite aufnahmen und das Geld auf ihrem Reservekonto bei der Fed beließen, um 5,4% zu verdienen. Diese Arbitrage führte dazu, dass die BTFP-Salden auf 168 Mrd. Dollar anschwollen.

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Die Fed beendete die Arbitrage im Januar 2024, indem sie den Zinssatz änderte und beschloss, den BTFP am 11. März 2024 auslaufen zu lassen, so dass seitdem keine neuen Kredite mehr aufgenommen werden konnten. Nahezu alle verbleibenden Kredite, die eine Laufzeit von maximal einem Jahr hatten, sind inzwischen abbezahlt – schreibt Wolf Street.

The UNZ Review: Trump will das US-Handelsdefizit verringern, aber er will auch den Dollar als globale Reservewährung beibehalten. Das Problem ist, dass die USA ein Defizit haben müssen, damit andere Länder Zugang zu diesen Dollars erhalten. Wenn Trump das US-Handelsdefizit durch Zölle verringern will, bedeutet dies, dass andere Länder nicht in der Lage sein werden, genügend Dollars zu erhalten, die sie für die Verwendung des Dollars im internationalen Handel und Finanzwesen benötigen.

Hohe Import-Zölle führen dazu, dass die Währungen der betroffenen Länder gegenüber dem Dollar an Wert verlieren. Das bedeutet, dass sie Schwierigkeiten bekommen, ihre in Dollar denominierten Schulden zu begleichen. Dies könnte zu einer globalen Schuldenkrise führen, wenn die Länder auf der Welt nicht die Dollar bekommen können, die sie zur Begleichung ihrer Schulden benötigen.

Was Trump erkannt hat, ist, dass man als USA normalerweise keine militärische Gewalt braucht, um eine andere Wirtschaft zu unterjochen und zu kolonisieren. Man kann einen Finanzkrieg und einen Handelskrieg führen, und das ist „friedlich“. Man kann einfach Handels- und Finanzsanktionen einsetzen. Das ist es, was er zu tun versucht.

Wenn aber US-Unternehmen aufgrund der Währungsauswirkung der Zollpolitik nicht in der Lage sind, nach China zu exportieren, dann sinken ihre Gewinne, und es fehlt ihnen das Geld für die Forschung und Entwicklung, das sie brauchen, um mit der Technologie der übrigen Welt Schritt zu halten.

Das Ergebnis ist also, dass Trumps Politik für die US-Politik selbstzerstörerisch ist. Sie wird Inflation bedeuten. Und sie wird nicht zu mehr Industrialisierung führen. So weit die UNZ Review und Michael Hudson.

77% der Führungskräfte von Pensionsfonds erwarten für 2025 ein erhöhtes Risikoprofil. Dies geht aus einer neuen globalen Umfrage von Ortec Finance hervor. Von den Befragten gaben 54% an, dass sich das Risikoprofil ihres Pensionsfonds in den kommenden 12 Monaten leicht erhöhen wird, weitere 23% glauben, dass sich ihr Risikoprofil drastisch erhöhen wird. Nur 18% glauben, dass ihr Risikoprofil im Jahr 2025 gleich bleiben wird. Auf die Frage nach den größten Risikoproblemen wurden folgende fünf Risiken in der Reihenfolge ihrer Besorgnis genannt: Marktvolatilität, Cybersicherheit, Inflation, Zinssätze und Regulierung. An letzter Stelle der Risikobedenken stehen Liquiditäts- und geopolitische Risiken.

Wide Moat: Laut Präsident Donald Trump ist Amerika dabei, seinen eigenen Staatsfonds zu bekommen. Staatsfonds sind größtenteils als Investitionskonten gedacht, um bestimmte Aspekte der lokalen Wirtschaft oder der Wirtschaft im Allgemeinen zu verbessern. Laut Reuters sind sie „als Notgroschen gedacht, der es ermöglicht, das heutige Geld so einzusetzen, dass es künftigen Generationen zugute kommt“. Und wie Finanzminister Scott Bessent am Montag gegenüber Reportern erklärte, plant der Great American Sovereign Wealth Fund die Monetarisierung von Vermögenswerten, die sich derzeit im Besitz der US-Regierung befinden, „für das amerikanische Volk“.

In einem kürzlich erschienenen Meinungsartikel von Stephen Moore für die Washington Times heißt es: „Die Bundesregierung besitzt Bundesvermögen in Höhe von mehreren Billionen Dollar, von Grundstücken und Gebäuden über Patentrechte und Mineralien bis hin zu Einwanderungsvisa, Ölfeldern, Lastwagen und Zügen sowie ungenutzten Büromöbeln.“ Es ist keine Überraschung, dass Trump Immobilien zu einem Teil seines Great American Sovereign Wealth Fund machen will.

Dieser Ansatz passt auch perfekt zum Mandat von Elon Musks Department of Government Efficiency („DOGE“). Wie die mögliche Schließung der gesamten US-Behörde für internationale Entwicklung („USAID“) zeigt – ein Vermittler von Geheimoperationen, der sowohl gegen seine eigenen Bürger als auch gegen fremde Regierungen und Gruppen vorgegangen ist: USAID alleine beschäftigt über 10.000 Menschen (soweit wir wissen), was bedeutet, dass es bald einige bedeutende freie Immobilien geben dürfte.

Der Great American Sovereign Wealth Fund könnte der größte Staatsfonds der Welt werden. Immobilien sind nicht der einzige Vermögenswert, den Trump anzapfen kann. Es gibt auch Vermögenswerte wie Bitcoin und TikTok, die Trump bei der Unterzeichnung der Durchführungsverordnung erwähnte. So weit Wide Moat.

Tom McClellan: Bei einem Reverse-Repo „kauft“ eine Bank Treasuries von der Fed, um ihre Bilanz aufzubessern, verpfändet aber ihr Kreditportfolio als Sicherheit. Die Fed erklärt sich bereit, die gleichen Staatsanleihen zu einem späteren Zeitpunkt zurückzukaufen. Wenn mehr RRPs durchgeführt werden, bedeutet dies, dass mehr Kapital gebunden wird und nicht zur Verfügung steht, um beispielsweise die Aktienkurse zu erhöhen. Die Auflösung dieser RRP bedeutet, dass mehr Kapital zur Verfügung steht, das mit einer Verzögerung von etwa einer Woche in den Aktienmarkt fließt. Ich habe in der Grafik hervorgehoben, dass die Aktivität bei den RRPs am Ende eines jeden Kalenderquartals zunimmt, da die Banken „Window Dressing“ betreiben. Diese Ausschläge zum Quartalsende scheinen sich nicht in den Aktienkursen widerzuspiegeln, wohl aber andere Bewegungen.

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Die landläufige Befürchtung ist, dass die Bestände der Fed an RRPs immer geringer werden, so dass es irgendwann keine mehr gibt, die aufgelöst werden können, und der Aktienmarkt somit einen Auftriebsfaktor verliert. Aber wenn das passiert, kann die Fed einfach zu normalen Repos zurückkehren, wenn sie das Bankensystem (und den Aktienmarkt) manipulieren will – mit dem Vorbehalt, dass auch normale Repos irgendwann rückabgewickelt werden müssen, was dann für den Aktienmarkt schmerzhaft ist, so McClellan.

Der S&P 500 hat am zurückliegenden Freitag bei 6025,99 geschlossen. Der Index notiert über der EMA50 (leicht steigend bei 5979) und setzte intraday auf dem Pegel bei 6020 auf. (Chartquelle).

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Der Index kam am letzten Tag der Handelswoche nicht über die zuletzt immer wieder angelaufenen Hochpunkte bei 6100 hinaus. Die aus September stammende Aufwärtslinie (rot) entfernt sich – sie liegt aktuell bei 6155. Der nächste statische Support liegt bei 6020. Unter der EMA50 bei 5979 folgt der Pegel 5952, dann kommt unterhalb der Abwärtslinie aus 11. Dezember der Support bei 5870.

An der Oberseite wäre die provisorische Abwärtslinie aus 24. Januar zu überwinden, an der der Index am zurückliegenden Freitag abgeprallt ist. Oberhalb von 6100 erstreckt sich unchartiertes Gelände mit der besagten Aufwärtslinie (rot) als Attraktor.

Die Marktindikatoren notieren mit 29:0 leicht bullisch.. Der TQual-Indikator, gebildet aus RSI, Stochastik und MACD internationaler Aktienindices tendiert im neutralen Bereich weiterhin bullisch aufwärts. Der Verlauf der Rendite von Ramsch-Anleihen zeigt in der zurückliegenden Handelswoche eine zunehmende Risikoneigung (der Wert vom zurückliegenden Freitag ist nicht enthalten). Die Darstellung wurde geändert, um die Verlaufe von S&P 500 und Rendite besser vergleichbar zu machen.

Die Volumenverteilung im S&P 500 läuft in überdehnter Akkumulation. Außerdem zeigt sich Tempoverlust. Ein Kippen in Distribution ist nicht notwendigerweise sofort bärisch zu sehen. Das gilt insbesondere dann, wenn Gier überhand nimmt. Die Stimmungsindikatoren: Das Verhältnis SPX/VIX zeigt sich wieder bullisch, das Put/Call-Verhältnis bleibt neutral.

Der VIX, Angstmesser an Wall Street, notiert bei 16,54 knapp an seiner EMA50 (flach, 16,63). Stochastik und MACD geben keine eindeutige Indikation. Die Auswertung der tatsächlichen und der impliziten Volatilität zeigt „Selbstzufriedenheit“.

Die fraktalen Oszillatoren der TimePatternAnalysis sehen bei Aktien weder zyklische noch lineare Eigenschaften als dominant an. Bullische Kursmuster laufen dominierend aufwärts, bärische abwärts. Im Ergebnis liegt der Vorteil minimal bei den Bullen. Die Prognose der TimePatternAnalysis für den S&P 500 sieht den Index mit instabilem Zyklusgerüst zunächst seitwärts laufen.

Die Charts der zusammengefassten Marktindikatoren, der Auswertung der Rendite der Ramsch-Anleihen, sowie der fraktalen Oszillatoren der TimePatternAnalysis, die Übersicht über die automatisch generierten Trading-Tipps und häufig auch der Prognosechart des S&P 500 werden börsentäglich auf der Startseite aktualisiert.

Der technische Hintergrund des S&P 500 ist weiterhin wenig stabil. Das spricht für erhöhte Volatilität. Der hier zuletzt avisierte Versuch des Index, sich über die Aufwärtslinie aus September (rot) aufzuschwingen ist zunächst gescheitert. Ob mit der neuen Woche ein weiterer Versuch folgt? Ich zweifle, eher dürfte zunächst ein erneuter Test der EMA50 anstehen. Übergeordnet scheint dem Index allmählich die bulische Luft auszugehen.

In dieser Woche wurde in einem Bloomberg-Artikel berichtet, dass die Stimmung der Kleinanleger den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen erreicht hat und ihr Engagement in Aktien nahe dem höchsten Stand seit 1997 liegt. Der Bericht könnte als warnendes Beispiel dienen, da 1997 dem Platzen der Internetblase am Aktienmarkt vorausging.

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