US-Aktien sinken auf Wochensicht – liegt es an den Zöllen von Trump, an DeepSeek oder? Die Renditen geben über das gesamte Spektrum ab. Euro/Dollar wieder schwächer. Aber der DAX mit Allzeithochs in Serie und der vierten Woche mit relativer Stärke gegenüber dem S&P 500. Die Ölpreise bleiben auf Talfahrt in Richtung Jahresbeginn.
Der S&P 500 verliert auf Wochensicht 1,0%, NDX und Nasdaq Composite kommen auf –1,4%, bzw. -1,6%. Der Dow gut behauptet mit +0,3%. Der DAX meldet ein Wochenplus von weiteren 1,6%. Die Ölpreise: Brent –1,9%, WTI –2,0%. Der CRB-Rohstoffindex im Wochenvergleich schwach mit –1,6%. Gold (in Dollar) legt um 1,0% zu, Silber +2,2%.
Die Rendite der 10yr-TNotes fällt um 1,2%. Die Rendite der 2yr-TNotes verliert 0,9%. Die Rendite der 13wk-TBills gibt 0,4% ab. Euro/Dollar mit –1,3%, er taucht unter die EMA50. Die Währungspaare Dollar/Yen und Euro/Yen mit –0,5%, bzw. –1,8%.
Unter der Oberfläche großer Aktien-Indices: Der BKX-Index regionaler Banken (Fortführung des KBW) steigt auf Wochensicht um weitere 0,6%. Gegenüber dem Allzeithoch aus Mitte Januar 2022 (147,56) steht er 6,2% tiefer. Der „Globalisierungsindikator“, der Dow Jones Transport Index (DJT), sinkt um 1,8% und steht nun 8,2% unter seinem Allzeithoch von Ende November (17754,38). Der „Technologieindikator“, der Halbleiterindex SOX, fällt um 6,1%. Er notiert nun 15,1% unter seinem Allzeithoch vom 10. Juli (5904,54).
Der Rendite-Spread am langen Ende nimmt im positiven Bereich leicht zu. Die Zinsstruktur über das gesamte Spektrum kaum verändert mit 0,63%. Der Spread zwischen der Rendite der 2yr-TNotes und der eff FFR wird negativer. Die Erwartungen hinsichtlich einer Leitzins-Senkung scheinen auf mittlere Sicht immer noch keinen Zinsschnitt zu sehen. Die Normalisierung der Zinsstruktur stockt. In der Vergangenheit war eine Normalisierung nach längerer Inversion stets ein Zeichen für eine heraufziehende Rezession.
Ein chinesisches Startup-Unternehmen schüttelte zu Wochenbeginn insbesondere die US-Börsen durch. Sein KI-Produkt DeepSeek bringt eine vergleichbare Leistung wie der Platzhirsch ChatGPT, benötigt aber wesentlich weniger Ressourcen. Daher kann es auch auf nicht von einem US-Embargo betroffener Hardware laufen. Siehe im Einzelnen hier…
Das ist ein kluger Schachzug gegen das kurz zuvor angekündigte US-Projekt Stargate, das nach der Devise „Klotzen statt Kleckern“ 500 Mrd. Dollar in KI-Infrastruktur investieren will. Jetzt kommt die Frage auf (und sie wird bleiben), wann denn mit einem Return of Investment bei KI zu rechnen ist. Und v.a. wie hoch wird es sein?
Eine andere Lehre muss auch gezogen werden: Sanktionen und andere willkürlichen Eingriffe in das Wirtschaftsgeschehen gehen oft nach hinten los. Denn sie beflügeln die Entwicklung von innovativen Möglichkeiten, die solche Maßnahmen in ihrer Wirkung konterkarieren. Wohingegen der, der die Sanktionen verhängt, sich in falscher Sicherheit wiegt und seine Marktstellung für ungefährdet hält.
Die Frage bleibt im Raum und wird dem KI-Boom mit Sicherheit auf längere Sicht zusetzen: Rechnen sich die enormen Investitionen in KI auch und insbesondere angesichts eines Zinsniveaus von deutlich über der langjährigen Null? In den 2010er Jahren mit über weite Strecken hin Leitzinsen von um Null Prozent warf jede noch so mäßige Investition wenigstens etwas ab – noch dazu bei einer niedrigen Inflationsrate.
Jetzt stellt sich nicht nur die Frage nach der Höhe der Rendite, sondern auch die Frage, ob es nicht mit viel weniger finanziellem Aufwand genausogut geht. Die Chinesen haben es vorgemacht. Bei Zinsen um Null steht die Frage der Opportunität nicht so sehr im Vordergrund. Aber jetzt mit deutlich positiven Zinsen und einer erhöhten Inflation sieht das völlig anders aus.
Ein weiterer Punkt: Italien hat die DeepSeek-App wegen Datenschutzbedenken verboten, und auch die NASA hat als letzte US-Bundesbehörde Chinas DeepSeek aus Sicherheitsgründen gesperrt. Wer braucht noch Spionageballons, wenn man jeden Computer, der die App herunterlädt, ausspähen kann? Wenn man die DeepSeek-App installiert und die Vereinbarung liest, so werden eindeutig Nutzerdaten gesammelt. Das dürfte Teil von Chinas breiterem KI- und Datenkrieg gegen die USA sein.
Die bösen Chinesen… Umgekehrt: Die USA überwachen längst den gesamten weltweiten Datenverkehr und die Aktivitäten der Nutzer. Wer das nicht glaubt, der (m/w/d) ist naiv. Und wie heißt nochmal das größte Spionage-Unternehmen der Welt?
Das FOMC der Fed hat getagt und wie erwartet die Leitzinsen nicht verändert. Kommentare von Fed-Chef Powell laufen darauf hinaus, dass die Fed keine Eile hat mit weiteren Zinsschnitten. Einige Beobachter glauben, daraus eine Warnung vor künftig steigenden Zinsen herausgehört zu haben. Quantitative Tightening (QT) geht weiter. Die Fed hat seit Beginn von QT im Juli 2022 ihre Bilanz bereits um 2,11 Bill. Dollar an Vermögenswerten verkürzt und wird den Abbau von Staatsanleihen und MBS fortsetzen.
Die EZB hat die Leitzinsen in der Eurozone weiter gesenkt, einige hatten mit einem aggressiveren Schritt gerechnet. Das belastet den Euro über das in Bezug auf den Dollar zunehmende Zinsdifferential. Gleichzeitig entwickelt das Währungspaar Euro/Yen weitere Schwäche und liegt jetzt 8% unter dem Hoch aus Mitte 2024. Dollar/Yen notiert gut vier Prozent unter dem jüngsten Hoch aus Juli 2024. Die Währungspaare entwickeln sich seit Mitte September 2024 unterschiedlich, was der relativen Stärke des Dollar zuzuschreiben ist. Carry-Trade-Aktivitäten scheinen wenig tangiert – und wenn, dann eher in Bezug auf den Euro.
Wolf Street: Die allgemeinen Inflationsindizes, einschließlich des am Freitag veröffentlichten PCE-Preisindex, haben im Jahresvergleich wieder zugenommen. Haupttreiber der Inflation waren und sind die Kern-Dienstleistungen, deren PCE-Preisindex mit 3,8% im Jahresvergleich nach wie vor mit nur geringfügigen Schwankungen deutlich höher ist als vor der Pandemie (gelb in der nachstehenden Grafik).
Im weiteren Sinne hat es seit Mai keine Fortschritte bei der Inflation gegeben (schwarzer Kasten im Diagramm), wobei die von der Fed bevorzugten Inflationsmesswerte deutlich über ihrem 2%-Ziel liegen, was den Schwenk der Fed in dieser Woche zu einer abwartenden Strategie bestätigt.
Der PCE-Preisindex beschleunigte sich im Dezember den dritten Monat in Folge auf 2,6% im Jahresvergleich und verzeichnete damit den stärksten Anstieg seit Mai 2024 (rot in der Grafik). Der PCE-Kernpreisindex, der die schwankungsanfälligen Preise für Lebensmittel und Energieerzeugnisse ausschließt, blieb den dritten Monat in Folge bei 2,8%, und in diesen drei Monaten wurde der höchste Anstieg seit April verzeichnet. Der PCE-Preisindex für die „Kerndienstleistungen“ verharrt nun schon den siebten Monat in Folge bei rund 3,8% (gelb in der obigen Grafik). Seine Jahresrate liegt zwischen 35% und 70% höher als vor der Pandemie (damals zwischen 2,2% und 2,8%). So weit Wolf Street.
Trump hat seine erste Zollsalve gegen berüchtigte Gegner der USA abgefeuert, Mexiko und Kanada. Sie werden mit einer Grenzsteuer von 25% belegt, während China, auch ein Gegner, mit 10% belastet wird. Drogen könnten eine Ausrede sein, aber Herr Trump mag Zölle um ihrer selbst willen. „Wir brauchen die Produkte, die sie haben, nicht“, sagte er. „Wir haben all das Öl, das ihr braucht. Wir haben alle Bäume, die ihr braucht, also das Bauholz“. O-Ton Trump: „Ich denke, es könnte eine vorübergehende, kurzfristige Störung geben, und die Leute werden das verstehen. (…) Die Zölle werden uns sehr reich und sehr stark machen.“
Die quere Logik also: Da Zölle eine Art Steuer für die Verbraucher sind, sollte man also annehmen, dass Steuern (zumindest einige Arten von Steuern) ein Gemeinwesen reich und stark machen. Diesem Aberglauben scheinen viele Regierungen auf der Welt anzuhängen.
Goldman Sachs schätzt, dass die jetzt verhängten Zölle die Kerninflation um 0,7% erhöhen dürften. Das BIP dürfte um 0,4% schrumpfen. Das US-Verbrauchervertrauen hat schon mal reagiert und ist im Januar stärker als erwartet auf 104,1 zurückgegangen.
Wolf Street: Die Verbraucherausgaben stiegen im vierten Quartal inflationsbereinigt um 4,2% im Jahresvergleich, der stärkste Anstieg seit Q1/2023. Sie machen über 69% des BIP aus. Private Bruttoinlandsinvestitionen (18% des BIP) gingen um 5,6% zurück, nach sechs Quartalen des Anstiegs. Sie ziehen 1,03 Prozentpunkte vom BIP-Wachstum ab. Das inflationsbereinigte BIP („reales BIP“) wuchs im vierten Quartal mit einer Jahresrate von 2,3%, verglichen mit Wachstumsraten von 3,1% im dritten Quartal, 3,0% im zweiten Quartal und 1,6% im ersten Quartal. So weit Wolf Street.
Die Zahl neuer Mietverträge ist im vierten Quartal 2024 um 2,6% zurückgegangen, der erste negativer Wert seit mehr als 15 Jahren (!), die Zahl der Mieter, die aufgrund von Arbeitslosigkeit und finanzieller Belastung mit den Zahlungen kämpfen, steigt. Die Mietschwäche dürfte sich über kurz oder lang auf die Inflationsberechnungen auswirken, da die Mieten etwa 25% der bedeutenden CPI-Komponente „Unterkunft“ ausmachen. Trotzdem bleibt der Wohnungsmarkt relativ stark und verzeichnet im Jahresvergleich einen Wertzuwachs von etwa 4%.
Der mittlerweile als Finanzminister bestätigte Scott Bessent sagte Mitte 2024: „Wir befinden uns auch geopolitisch in einem einzigartigen Moment, und ich könnte mir vorstellen, dass wir in den nächsten Jahren eine Art großer weltwirtschaftlicher Neuordnung brauchen, so etwas wie ein neues Bretton Woods oder, wenn Sie weiter zurückgehen wollen, so etwas wie die Stahlabkommen oder den Vertrag von Versailles.“
Bessent sieht eine weltwirtschaftliche Neuordnung, Ray Dalio sieht die Herausforderungen am Endes des aktuellen langen Schulden-Zyklus, John Mauldin spricht vom großen Reset. Auch andere „Schlachtrösser“ sehen große Umwälzungen kommen mit Kulminationspunkt um, bzw. nicht lange vor 2030. Viele sehen die Zinsen im langfristigen Trend mittlerweile eher steigen als sinken – das Ende der in den frühen 1980er Jahren eingeleiteten großen Abwärts-Bewegung wurde demnach Mitte 2020 erreicht. Als wichtiger statischer Pegel der Benchmark-Rendite der 10yr-TNotes wäre demnach 3,3% zu nennen.
Noch einmal zurück zu DeepSeek: Die Leistung stimmt mit dem o1-1217-Modell von OpenAI überein, insbesondere in den Bereichen Mathematik und Kodierung. Ein wesentlicher Unterschied zu DeepSeek ist jedoch, dass es Open Source ist. Dieser Open-Source-Aspekt ermöglicht die kommerzielle Nutzung durch jedermann mit eigener Hardware, was dazu beiträgt, die Nutzungskosten niedrig zu halten. Und das bereitet den KI-Investoren eben einige Sorgen (Chartquelle).
DeepSeek hat im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) erheblich an Zugkraft gewonnen und beeindruckende Fortschritte im Bereich der Verarbeitung natürlicher Sprache erzielt. Noch beeindruckender sind jedoch die Kosteneinsparungen, die es dem Endnutzer bietet. Die Endkundenpreise für das R1-Modell von DeepSeek liegen deutlich unter denen von GPT-4o, Claude 3.5 und OpenAI-o1. Insgesamt ist dies eine gute Sache für Anwender von KI-Technologie.
Die Regierungen der Eurozone verzeichneten im Januar eine Rekordnachfrage nach Anleihen, wobei die Anleger angesichts steigender Renditen die Emissionen 11-fach deckten. Bedenken über einen hohen Finanzierungsbedarf, insbesondere nach Trumps Amtsantritt, ließen die 10-jährigen Renditen in Europa auf Mehrmonatshochs steigen und machten Anleihen attraktiver. Das starke Interesse, insbesondere in Frankreich, spiegelt das Vertrauen der Anleger trotz des Rückzugs der Europäischen Zentralbank aus dem Markt wider.
Comgest: 2024 war für Chinas Aktienmarkt ein Jahr wechselnder Stimmungen. Das Verbrauchervertrauen schwankte in der ersten Jahreshälfte, belastet durch eine deflationäre Stimmung und einen schwachen Immobilienmarkt. Obwohl Sektoren wie Elektrofahrzeuge und Tourismus ein vielversprechendes Wachstum verzeichneten, führte das schwache Verbrauchervertrauen in vielen Bereichen zu Preisdruck und zu Belastungen durch hohe Lagerbestände. Ende September 2024 kündigte die chinesische Regierung überraschend eine Reihe von Stimulierungsmaßnahmen an. Diese umfassten Zinssenkungen, eine „Trade-in“-Politik für Konsumgüter, bei der Zuschüsse für den Kauf neuer Güter gezahlt werden, sowie eine Stützung des Immobilienmarktes. Tatsächlich hat dieses Paket die Marktstimmung aufgehellt: Die Nachfrage im Einzelhandel hat sich erholt und es gibt erste Anzeichen für eine Stabilisierung des Immobilienmarktes.
Die chinesische Regierung dürfte auch weiterhin proaktiv handeln. Die weltweiten Ankündigungen von Zöllen stellen einen Unsicherheitsfaktor für chinesische Güter dar. Deshalb bleibt die Wiederbelebung des inländischen Konsums eine der obersten Prioritäten. Und so wurde Anfang des Jahres ein erweitertes Trade-in-Programm angekündigt.
Auch das verarbeitende Gewerbe in China befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Dabei erweisen sich die Bereiche Automotive und Industrieausrüstung als neue Wachstumsmotoren. Die Bemühungen, durch verstärkte Investitionen in Forschung und Entwicklung eine Fertigung mit höherer Wertschöpfung zu entwickeln, können Chinas Position als führende Innovationsdrehscheibe stärken und die Nachfrage nach Spitzentechnologien fördern. ´
Mit starker staatlicher Unterstützung gewinnen viele einheimische Unternehmen allmählich Marktanteile in Sektoren, die traditionell von ausländischen Unternehmen dominiert werden, wie z.B. in der Halbleiterindustrie. Die chinesischen Importe integrierter Schaltkreise sind in der ersten Hälfte des Jahres 2024 auf 55,6% gesunken, gegenüber 71% im Jahr 2017. Solche Verschiebungen finden in verschiedenen Sektoren statt und viele aufstrebende einheimische Marktführer nehmen nun die internationale Märkte ins Visier. So weit Comgest.
Und noch einmal KI und Aktien – Yardeni: DeepSeek ist positiv für die Verbreitung von KI, was die Produktivität und das Wirtschaftswachstum, insbesondere in den USA, ankurbeln dürfte. Und so legte der Nasdaq am Dienstag nach dem Schock am Vortag wieder um 2% zu, während Nvidia 9% gewann. Beide machten einen Großteil der Verluste vom Montag wieder wett, die durch die DeepSeek-Mini-Panik entstanden waren. Dies war eine weitere Kaufgelegenheit im aktuellen Bullenmarkt, wie wir am Sonntag vorausgesehen haben, so Yardeni.
Tom McClellan: Es gibt bestimmte Beziehungen, die die meiste Zeit „normal“ funktionieren, und wenn sie so funktionieren, ist das nicht sehr bemerkenswert. Aber wenn die normale Beziehung zusammenbricht und beginnt, sich anders zu verhalten, erregt das unsere Aufmerksamkeit.
Das Diagramm dieser Woche zeigt, dass die Zahl der Nasdaq-Aktien, die neue 52-Wochen-Tiefs erreichen, in letzter Zeit immer weiter ansteigt. Das ist nicht normal, wenn die Kurse weiter auf neue Höchststände zusteuern. Die normale Beziehung besteht darin, dass bei höheren Kursen die neuen Tiefststände sinken und dann während eines Ausverkaufs in die Höhe schnellen. Und seit 2022 hat diese Beziehung größtenteils so funktioniert. Das heißt, bis Ende 2024, wie die Grafik zeigt.
Ein ähnlicher Anstieg bei den neuen Tiefstständen des Nasdaq war Ende 2021 zu beobachten, kurz vor der Baisse von 2022. Das bedeutet nicht, dass wir dieses Mal genau das gleiche Ergebnis erzielen müssen. Es dient jedoch als Warnung, dass sich die Dinge nicht normal verhalten, zumindest für diese Daten.
Einige technische Analysten betrachten gerne NH (new highs) minus NL (new lows), aber ich halte das nicht für hilfreich. Eine Aktie, die einen neuen 52-Wochen-Tiefststand erreicht, ist eine Aktie, die sich in einem Abwärtstrend befindet. Wenn Sie also wissen wollen, wie es um den unteren Teil der Liste bestellt ist, dann verfälscht ein Vergleich dieser Zahl mit der 52-Wochen-NH-Zahl die Aussage. Aus diesem Grund zeigt das obige Diagramm nur die NL-Daten, so Tom McClellan.
Der S&P 500 hat am zurückliegenden Freitag bei 6040,53 geschlossen. Der Index notiert über der EMA50 (leicht steigend bei 5965). Der DeepSeek-Schock sieht im Chart wie ein normaler Rücksetzer aus, der zielgenau bis zur EMA50 herunter führte. (Chartquelle).
Der Index touchierte am letzten Tag der Handelswoche intraday die aus September stammende Aufwärtslinie (rot) und handelte dann die am Montag gerissene Abwärtslücke (DeepSeek) durch. Der nächste statische Support liegt bei 6022. Darunter kreuzen sich beim Pegel 5950 zwei Linien, hier verläuft auch etwa die EMA50. Die nächste Unterstützung folgt bei 5870. Sind nun genügend schwache Positionen abgeschüttelt?
Die Marktindikatoren notieren mit 14:0 nur noch leicht bullisch.. Der TQual-Indikator, gebildet aus RSI, Stochastik und MACD internationaler Aktienindices tendiert im neutralen Bereich weiter bullisch aufwärts. Der Verlauf der Rendite von Ramsch-Anleihen zeigt sich von DeepSeek nahezu unbeeindruckt, die daraus abgeleitete Risikoneigung ist relativ hoch (der Wert vom zurückliegenden Freitag ist nicht enthalten).
Die Volumenverteilung im S&P 500 läuft in Akkumulation. Das ist per se bullisch zu werten. Allerdings ist sie jetzt überdehnt. Die Stimmungsindikatoren: Das Verhältnis SPX/VIX zeigt sich nicht mehr bullisch, ebenso das Put/Call-Verhältnis. Das „Klima“ nach SPX/VIX nähert sich der Greed-Zone an.
Der VIX, Angstmesser an Wall Street, notiert bei 16,43 knapp an seiner EMA50 (flach, 16,63). Stochastik und MACD geben keine eindeutige Indikation. Die Auswertung der tatsächlichen und der impliziten Volatilität zeigt „Selbstzufriedenheit“.
Die fraktalen Oszillatoren der TimePatternAnalysis sehen bei Aktien zyklische Eigenschaften knapp als dominant an. Bullische Kursmuster laufen aufwärts, bärische abwärts. Die Prognose der TimePatternAnalysis für den S&P 500 sieht den Index mit instabilem Zyklusgerüst aufwärts laufen.
Die Charts der zusammengefassten Marktindikatoren, der Auswertung der Rendite der Ramsch-Anleihen, sowie der fraktalen Oszillatoren der TimePatternAnalysis, die Übersicht über die automatisch generierten Trading-Tipps und häufig auch der Prognosechart des S&P 500 werden börsentäglich auf der Startseite aktualisiert.
Der technische Hintergrund des S&P 500 und der Aktienindices insgesamt ist wenig stabil. Das spricht für erhöhte Volatilität. Wahrscheinlich gibt es einen erneuten Versuch des Index, sich über die Aufwärtslinie aus September (rot) aufzuschwingen und ein frisches Allzeithoch zu produzieren. Übergeordnet scheint dem Index jedoch allmählich die bulische Luft auszugehen.
DeepSeek oder DeepSink, tief sinken? Ich vermute, DeepSeek hat einen Katalysator geliefert dafür, dass der KI-Hype auf den Prüfstand kommt. Ob es noch weitere braucht, um den S&P 500, die Aktienmärkte insgesamt, in eine (fällige) bedeutende Korrektur zu führen? Ja, und es gibt genug Bedingungen in der Makroökonomie, die sich zu einem Rezessions-Signal mausern können.
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