S&P 500 – FOMO lauert?

S&P 500 und Dow kommen nicht voran. Die Verbraucherpreis-Inflation stagniert im November oberhalb der Zielmarke der Fed, die Produzentenpreise tendieren aufwärts. Die längerfristigen Renditen befinden sich auf drei-Wochen-Hoch. Die Akteure an den Finanzmärkten rechnen fest mit einem weiteren Zinsschnitt der Fed in der kommenden Woche.

Der S&P 500 gibt auf Wochensicht 0,6% ab, NDX und Nasdaq Composite kommen auf +0,7%, bzw. 0,3%. Der NDX markiert zum Wochenschluss ein Allzeithoch. Der Dow verliert 1,8%. Der DAX meldet ein Wochenplus von 0,1%, am Donnerstag produzierte er ein Allzeithoch. Die Ölpreise nach zwei Verlustwochen im Plus: Brent +4,6%, WTI +5,2%. Der CRB-Rohstoffindex gewinnt im Wochenvergleich 2,7%. Gold (in Dollar) legt um 0,6% zu, Silber verliert 1,7%.

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Die US-Rendite der 10yr-TNotes steigt um 5,4%, die der 2yr-TNotes gewinnt 3,3%. Die Rendite der 13wk-TBills erneut schwächer mit –1,8%. Euro/Dollar gibt 0,6% ab. Die Währungspaare Dollar/Yen und Euro/Yen fest mit 2,4%, bzw. 1,8%.

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Unter der Oberfläche großer Aktien-Indices: Der KBW-Index regionaler Banken sinkt auf Wochensicht um weitere 2,5%. Am 25. November hatte er intraday nach seinem Allzeithoch aus Mitte Januar 2022 gegriffen, jetzt steht er 8,5% tiefer. Der „Globalisierungsindikator“, der Dow Jones Transport Index (DJT), fällt um weitere 1,0% und steht nun 6,0% unter seinem Allzeithoch vom 25. November. Der „Technologieindikator“, der Halbleiterindex SOX, steigt um weitere 1,7%. Er notiert 12,6% unter seinem Allzeithoch vom 10. Juli.

Der Rendite-Spread am langen Ende steigt im positiven Bereich. Die Zinsstruktur über das gesamte Spektrum springt mit 0,28% auf positiv. Der negative Spread zwischen der Rendite der 2yr-TNotes und der eff FFR sinkt deutlich ab. Die Erwartungen hinsichtlich einer Leitzins-Senkung scheinen auf mittlere Sicht jetzt nur noch gut einen kleinen Zinsschnitt zu sehen. Nach wie vor gilt: Wenn sich die Renditestruktur nach längerer Inversion zu normalisieren beginnt, war das in der Vergangenheit stets ein Zeichen für ein heraufziehende Rezession. Die seit einigen Wochen anhaltende Oszillation um die Nulllinie unterstreicht deren Bedeutung.

Der US-Verbraucherpreisindex stieg im November saisonbereinigt um 0,3% auf 2,7% gegenüber dem Vorjahr, ohne Lebensmittel und Energie betrug die Inflation 3,3%. Die Kosten für Miete und Miet-Äquivalente stiegen im Jahresvergleich um 4,4%, bzw. 4,7%, Nahrungsmittel und Getränke plus 2,3%, medizinische Versorgungsleistungen +3,7%.

Die US-Erzeugerpreise legten im Vergleich zum Vormonat zu mit einem unerwartet hohen Anstieg von +0,4%, dem schnellsten seit vier Monaten. Die Jahresrate stieg auf +3,0% nach +2,6% im Oktober, die nach oben revidiert wurde (urspränglich +2,4%). Auch die Kernrate kam mit +3,4% über den Erwartungen von 3,2% herein. Der PPIACO-Index der Rohstoffeinkäufe der Unternehmen stieg im Jahresvergleich um 0,2% nach –0,9% im August, -2,4% im September und –0,8% im Oktober. Er läuft jetzt wieder mit dem längerfristigen Trend.

Da darf „sie“ nicht fehlen: Finanzministerin Janet Yellen hat davor gewarnt, dass die vom designierten US-Präsidenten Donald Trump vorgeschlagenen Zölle auf Kanada, Mexiko und China die Inflation erhöhen und die Wettbewerbsfähigkeit der US-Wirtschaft beeinträchtigen könnten. Yellen betonte auch die Bedeutung der Unabhängigkeit der Federal Reserve und äußerte sich besorgt über die fiskalische Nachhaltigkeit des Landes angesichts der steigenden Staatsverschuldung. Jetzt erst?

Man kann festhalten: Die Inflation der Verbraucherpreise stagniert deutlich über dem Zielniveau der Fed (zwei Prozent). Die Tendenz ist eher aufwärts gerichtet und wird gestützt durch die aufwärts gerichtete Bewegung der Preise ab Fertigungsstätte. Auch die Einkaufspreise für die Produktion steigen. Bis diese sich auf die Verbraucherpreise durchschlägt, vergehen im Mittel vier bis sechs Monate.

Die zurückliegende Woche war u.a. auch geprägt von Portfolio-Rebalancierung. Im Dow war auffällig, dass es an jedem Wochentag bullische Avancen gab -erkennbar an oberen Dochten in den Tageskerzen-, die dann verkauft wurden. Am Freitag war der obere Docht im Vergleich zum Kerzenkörper besonders lang. Das könnte darauf hindeuten, dass die Bullen bald wieder Tritt fassen und signalisieren, dass der Weg frei ist für „Santa Claus to visit Broad and Wall”.

Bis Oktober stand die Zeitreihe des NFIB Small Business Optimism Index im Gegensatz zum weit verbreiteten Makro-Optimismus. Kleine Unternehmen sind das Rückgrat der US-Wirtschaft, die im NFIB-Index erfasste Stimmung eröffnet einen Blick auf die Herausforderungen, mit denen die Main Street konfrontiert ist. Diese sind oft divergent zur Sichtweise an Wall Street. Die Einzelhandelsumsätze machen etwa 40% der persönlichen Konsumausgaben (PCE) aus, die wiederum zu fast 70% in die BIP-Berechnung eingehen. Daher sind kleine Unternehmen ein wichtiger Motor der Wirtschaft.

Vor dem Ausgang der US-Präsidentschaftswahl blieb der NFIB-Index auf einem Niveau, das eher mit wirtschaftlichen Abschwüngen als mit Aufschwüngen in Verbindung gebracht wird. Im folgenden Chart läuft der Index seit April 2022 unter dem langfristigen Trend (blau). Im November sprang er mit einem großen Satz darüber. Dies war schon einmal so, als Trump im November 2016 zum ersten Mal ins Amt gewählt wurde. Danach blieb der Index bis „Corona“ im expansiven Bereich, über der Trendlinie.

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Mit der Wahl von Trump gab es einen massiven Anstieg der Small-/Mid-Cap-Aktien im Russell 2000. Die Korrelation zwischen der jährlichen Veränderungsrate von Small-/Mid-Cap-Aktien und dem NFIB-Index ist stark ausgeprägt. Klein-Unternehmer bevorzugen eine Politik, die das Wirtschaftswachstum fördert, Vorschriften abbaut, Steuern senkt, also insgesamt den Binnenmarkt protegiert. Das Programm von Trump kommt dem entgegen, einschließlich beabsichtigter Einfuhrzölle. Steigt das Vertrauen der Unternehmer, führt das oft zu einem Anstieg der Investitionsausgaben, der Beschäftigung und des Lohnwachstums.

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Kleine und mittlere Unternehmen sind nach wie vor mit zahlreichen Risiken behaftet. Etwa 40% der Unternehmen im Russel 2000 machen keine Gewinne, viele davon sind zudem hoch verschuldet. In den kommenden beiden Jahren wird ein großer Teil ihrer Kredite fällig. Steigende Erwartungen in Bezug auf Wirtschaftswachstum, Beschäftigung und Löhne dürfte Inflation und Zinsen hoch halten. Bleiben die Zinsen hoch, könnte dies die Refinanzierungsmöglichkeiten und die Rentabilität beeinträchtigen. Die Ausfallquoten dürften dann steigen.

Der folgende Chart zeigt, wie unterschiedlich sich die Stimmungs-Indices ISM-Fertigung, ISM-Service und NFIB nach 2020 entwickelt haben. Bis zu „Corona“ liefen die drei recht gut synchron. Seit „Corona“ allerdings sind die Divergenzen zwischen dem NFIB-Index auf der einen und den beiden ISM-Indices auf der anderen Seite bemerkenswert.

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Die kleinen und mittleren Unternehmen, die zum NFIB beisteuern, sind sehr viel näher an der Wertschöpfung von notwendigen Gütern als große (multinationale) Firmen – sie sind näher an Main als an Wall Street. Mit „Corona“ wird offensichtlich, dass die meisten „Maßnahmen“ den großen Unternehmen zugute kam, die kleinen hatten das Nachsehen. Kein Wunder, dass deren Stimmung zu wünschen übrig ließ.

Als die Geldmarktzinsen im Jahr 2022 zu steigen und Bank-Kunden Gelder abzuziehen begannen, mussten die Banken darauf reagieren, indem sie höhere Renditen für CDs (Termin-Anlagen) und Sparkonten anboten. Neue Kunden mussten motiviert werden, ihr Geld bei der Bank anzulegen, bestehende Kunden sollten ihr Geld nicht abzuziehen (Chartquelle).

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Einlagen, also Kredite von Kunden an Banken, die die Hauptfinanzierungsquelle der Banken darstellen – sind in der Regel „klebrig“, vor allem auf Girokonten und niedrig verzinsten Sparkonten. Die Kunden sind zu faul, sie zu umzuschichten. Dadurch erhält ein großer Teil der Einlagen nicht die steigenden Zinsen, die Kunden zahlen somit eine „Treuesteuer“ an die Bank. Die Banken rechnen fest damit.

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Höhere Zinssätze für Einlagen erhöhen die Finanzierungskosten der Banken. Anfang 2024 hatten die Banken genug Einlagen und begannen, die angebotenen Zinssätze wieder zu senken, obwohl die Renditen von Geldmarktfonds immer noch über 5% lagen. Und so floss kein Geld mehr in CDs.

Die Europäische Zentralbank (EZB) senkt erneut die Zinsen, und zwar um einen Viertelpunkt auf 3% (in den USA liegen sie bei 4,5% bis 4,75%). Die Inflation ist mit 2,3% im November zum zweiten Mal in Folge gestiegen, und die europäische Wirtschaft gerät ins Stocken (die EZB hat ihre BIP-Wachstumsprognose für 2025 von 1,3% auf 1,1% gesenkt). Gleichzeitig beschleunigt die EZB die Schrumpfung ihrer Bilanz – fällig werdende Anleihen werden nicht mehr ersetzt. Sie hat ihre Bilanzsumme um 2,48 Bill. Euro bzw. 28,1% verringert. Von dem Betrag, der während der Mega-QE-Pandemie hinzukam, sind nun 60% abgebaut.

Die Goldpreise beendeten die zurückliegende Woche im Minus und schlossen erneut unter der wichtigen Marke von 2700 Dollar. Das Umfeld ist für das Edelmetall schwierig, es wird durch die Anpassung der US-Anleiherenditen und die Erwartungen hinsichtlich der Geldpolitik der Fed bestimmt. Die Rendite von 10yr-Staatsanleihen kletterte auf 4,396%, zu Beginn der Woche lag sie noch bei etwa 4,18%. Dieser Anstieg ist größtenteils auf die Neueinschätzung des Marktes hinsichtlich möglicher Zinssenkungen der Fed im Jahr 2025 vor dem Hintergrund komplexer Inflationsdaten zurückzuführen. Einerseits entsprach die Gesamtinflation in den USA den Erwartungen, andererseits überraschte die Erzeugerinflation mit dem schnellsten Anstieg seit vier Monaten. Das verstärkt die Ungewissheit über das Ausmaß der geplanten Zinssenkungen. Gold ist ein sicherer Hafen, wirft aber im Vergleich zu Anleihen keine laufende Rendite ab.

Andere wichtige Zentralbanken, einschließlich der Zinssenkungen der Schweizerischen Nationalbank, der Europäischen Zentralbank und der Bank of Canada, sowie die Haltung der Bank of Japan, die aktuellen Zinssätze beizubehalten, hatten im Vorfeld der Fed-Sitzung kaum unmittelbare Auswirkungen auf den Goldpreis. Trotz des derzeitigen Drucks wird der Goldpreis durch die anhaltenden geopolitischen Spannungen in Osteuropa und die Unruhen im Nahen Osten sowie durch die Besorgnis über die geplanten Zölle des designierten US-Präsidenten Trump unterstützt. Darüber hinaus könnte die starke Nachfrage der Zentralbanken bis 2025 anhalten, was mittelfristig erhebliche Unterstützung bietet. Die Fähigkeit der Fed, die Inflation in den Griff zu bekommen, wird für die künftige Entwicklung des Goldpreises ausschlaggebend sein.

Nach den heutigen PPI-Daten würde es uns nicht überraschen, wenn die Fed-Beamten am Wochenende im Wall Street Journal einen Artikel mit dem Titel „Fed Officials Might Vote To Pause Rate Cutting Following Hot Inflation Data“ veröffentlichen würden, schreibt Yardeni. Der derzeitige Konsens scheint zu sein, dass die Fed die Federal Funds Rate (FFR) am 18. Dezember um 25 Basispunkte senken wird. Es könnte sich jedoch um eine „hawkish cut“ handeln, wenn die Erklärung des FOMC und die Zusammenfassung der Wirtschaftsprognosen eine Pause bei der Zinssenkung Anfang nächsten Jahres und zwei weitere ähnliche Senkungen im nächsten Jahr signalisieren.

Am 14. November hatte Fed-Powell gesagt: „Die Wirtschaft sendet keine Signale, dass wir es mit einer Zinssenkung eilig haben sollten. Die Stärke, die wir derzeit in der Wirtschaft sehen, gibt uns die Möglichkeit, unsere Entscheidungen vorsichtig anzugehen“. Die Fed hat den FFR seit dem 18. September um 75 Basispunkte gesenkt. Wenn die Fed so agiert wie Yardeni vermutet, könnte das die Bond Vigilantes ermutigen, die Fed weiter zu bekämpfen. Und so könnte eine weitere Zinssenkung in der nächsten Woche die Anleiherenditen weiter in die Höhe treiben.

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Wer hält die US-Staatsschulden?

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Gemessen am Kurs-Buchwert-Verhältnis ist der Aktienmarkt so teuer wie nie zuvor. Aktuell besitzen viel mehr Menschen Aktien als in früheren Episoden. Viele sind mit ihrer Altersversorgung abhängig vom Wohl und Wehe des Aktienmarkts. Der Aktienmarkt ist die größte Vermögensbildungsmaschine, die die Menschheit kennt. Er kann nicht ewig steigen. Und das wird er auch nicht (Chartquelle).

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Irgendjemand hat irgendwo geschrieben, dass wir den Konjunkturzyklus durch KI oder etwas Ähnliches abgeschafft haben. Das hört sich für mich so an, wie Ende der 1990er Jahre als ganau davon die Rede war: Die Konjunkturzyklen sind abgeschafft dank Fed, dank technologischer Entwicklung. Und dann kam es anders, nämlich so wie immer. Auf Zeiten übermäßiger Risikobereitschaft folgen in der Regel Zeiten übermäßiger Risikoscheu. Und um es mit den Worten von J.P. Morgan zu sagen: Nichts verzerrt das finanzielle Urteilsvermögen so sehr wie der Anblick des reichen Nachbarn.

Die Aktien mit der besten Performance in den zurückliegenden 20 Jahren.

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Die chinesischen Märkte zeigen sich skeptisch, die Anleger begegnen der bevorstehenden Zentralen Wirtschaftskonferenz mit Vorsicht. Trotz des Versprechens des Politbüros, die Geldpolitik im Jahr 2025 „moderat zu lockern“, sind die Marktteilnehmer angesichts des Mangels an konkreten Details zu Konjunkturmaßnahmen vorsichtig.

Eine der wesentlichen Quellen für die globale Liquidität ist der Yen. Anfang August hat die Bank of Japan die Finanzmärkte mit einigen Äußerungen hinsichtlich ihres künftigen geldpolitischen Kurses getestet. Sie haben panisch reagiert und in großem Umfang Yen-Carry-Trades aufgelöst. Der Yen gewann (etwa gegen den Dollar) stark an Wert, das Währungspaar stürzte ab und durchbrach eine lange Aufwärtslinie. Die BoJ relativierte ihre Ankündigungen einige Tage später wieder. Vor kurzem deutete sie erneut an, demnächst eine weitere geldpolitische Straffung vorzunehmen. Das ließ das Währungspaar erneut unter diese Linie fallen. Am 19. Dezember, einen Tag nach der Verkündung des FOMC-Ergebnisses, wird die BoJ ihre Maßnahmen verkünden. Gegenwärtig rechnet man eher mit keiner Kursänderung der BoJ, aber wohl mit weiteren Drohgebährden. Passend zu dieser Terminlage ist der Kurs von Dollar/yen wieder (von unten) an die bewusste Linie herangelaufen.

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Der S&P 500 hat am zurückliegenden Freitag bei 6051,09 geschlossen. Der Index notiert über der EMA50 (steigend bei 5879) und knapp unter seinem Allzeithoch (Schlusskurs – 6090,27) (Chartquelle).

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Auf der Unterseite liegt bei 6018 ein statischer Support, darunter dann einer bei 5951, ein weiterer bei 5868. Bei 5674 folgt das bedeutendere Allzeithoch aus Mitte Juli. Dem vorgeschaltet ist bei 5727 das 38er Retracement des Aufwärtsimpulses aus Anfang August.

Auf der Oberseite dürfte die Aufwärtslinie aus Ende Oktober 2023 (grün) anziehen. Aktuell liegt sie bei etwa 6155.

Die Marktindikatoren notieren mit abnehmend 29:14 per Saldo leicht bullisch.. Der TQual-Indikator, gebildet aus RSI, Stochastik und MACD internationaler Aktienindices läuft im neutralen Bereich etwas müde aufwärts. Der Verlauf der Rendite von Ramsch-Anleihen zeigt weiterhin hohe Risikoneigung an mit einem Stand etwas über dem vor einigen Tagen nochmals erreichten Rekordwert aus Anfang Oktober (der Wert vom zurückliegenden Freitag ist nicht enthalten).

Die Volumenverteilung im S&P 500 ist in Distribution gekippt. Das ist „eigentlich“ etwas früh – mal sehen, ob die nächsten Tage das bestätigen. Die Stimmungsindikatoren: Das Verhältnis SPX/VIX zeigt sich abnehmend bullisch. Das Put/Call-Verhältnis läuft nicht weiter zunehmend bullisch.

Der VIX, Angstmesser an Wall Street, notiert bei 13,81 und bleibt unter seiner EMA50 (16,00). Das langfristige Tief des VIX liegt bei 12,77, zuletzt wurde im zweiten Quartal zeitweilig ein Niveau bei 11,80 und knapp darunter erreicht. In der Vorwoche war nach Stochastik und MACD eine Aufwärtsbewegung angezeigt. Die setzte auch zaghaft ein, der S&P 500 kam leicht unter Druck.

Die fraktalen Oszillatoren der TimePatternAnalysis sehen bei Aktien lineare Eigenschaften als dominant an. Bullische Kursmuster überwiegen und nehmen nicht weiter zu, bärische nehmen zu. Der starke „Inflow“ bei Aktien wurde am Freitag abrupt beendet. Die Prognose der TimePatternAnalysis für den S&P 500 zeigt zunächst seit-, abwärts mit Ziel bei etwa 5960.

Die Charts der zusammengefassten Marktindikatoren, der Auswertung der Rendite der Ramsch-Anleihen, sowie der fraktalen Oszillatoren der TimePatternAnalysis, die Übersicht über die automatisch generierten Trading-Tipps und häufig auch der Prognosechart des S&P 500 werden börsentäglich auf der Startseite aktualisiert.

Der Ausblick auf die kommenden paar Tage auf den Index ist divergent. Die Marktindikatoren und die fraktalen Oszillatoren zeigen leichte Schwäche, die zyklische Prognose für den S&P 500 ebenfalls. Ich vermute aber, dass die Technologie (NDX, Mag7 usw.) noch nicht aufgibt und die Schwäche im DJI hauptsächlich auf Portfolio-Umschichtungen zurückzuführen ist (s.o.!). Auch der saisonale Kontext spricht eher für steigende Kurse. Von Seiten der BoJ scheint kein wirkliches Störfeuer zu erwarten zu sein und die FOMC-Entscheidung in der kommenden Woche gilt als eingepreist. Auch die wahrscheinliche Ankündigung einer Zinspause gilt mehr oder weniger als ausgemacht.

FOMO lauert – die Furcht, etwas zu verpassen: Abgesehen von einem möglichen Durchhänger zu Wochenbeginn dürfte der S&P 500 daher eher die Oberseite des intakten Aufwärtskanals aus Anfang September angehen. Unter der Unterseite dieses Kanals würde sich das Bild im bullischen Sinne schnell eintrüben. Das erscheint mir aktuell weniger wahrscheinlich. Sollte es zu einem solchen technischen Betriebsunfall kommen, würde das (auch saisonal bedingt) wohl eher nochmals als Kaufgelegenheit angesehen werden.

Ergänzung
Vor der Fed-Entscheidung am kommenden Mittwoch werden am Dienstag die US-Einzelhandelsumsätze für November veröffentlicht. Nach der Fed-Entscheidung wird sich der Fokus am Donnerstag auf die Aktualisierung des BIP-Wachstums für das dritte Quartal und den Bericht über die persönlichen Einkommen und Ausgaben im November verlagern, der auch den von der Fed bevorzugten Inflationsindikator, den Kernpreisindex für persönliche Konsumausgaben, umfasst.

Was die Quartalssaison betrifft, so werden u.a. der Speicherchip-Hersteller Micron Technology und der Liefergigant FedEx (FDX) berichten. Das extrem zyklische Geschäft von Micron ist häufig ein Frühindikator für das Halbleitergeschäft insgesamt. FedEx wird gerne als Seismopraph für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung gesehen.

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