Die drei großen US-Aktienindizes kommen auf Wochengewinne, Bitcoin nähert sich der 100.000-Dollar-Marke. Der Dollar erreicht den höchsten Stand seit zwei Jahren. Gold baut erneut Stärke auf. Der „Flash-PMI“ zeigt die relative Stärke der US-Wirtschaft gegenüber der der Eurozone.
Der S&P 500 gewinnt auf Wochensicht 1,7%. Der Dow kommt mit relativer Stärke und einem neuen Allzeithoch auf einen Wochengewinn von 2,0%. NDX und Nasdaq Composite gewinnen 1,9%, bzw. 1,7%. Der DAX legt in einer volatilen Woche um 0,6% zu. Die Ölpreise steigen kräftig: Brent +4,8%, WTI +6,4%. Auch der CRB-Rohstoffindex steigt im Wochenvergleich um 3,6%. Gold (in Dollar) fest mit +5,9%, Silber mit +3,2%.
Die US-Renditen auf Wochensicht uneinheitlich. Die der 10yr-TNotes sinkt um 0,7%, die der 2yr-TNotes steigt um weitere 1,2%, die der 13wk-TBills fester mit +0,4%. Euro/Dollar verliert weitere 1,1%. Die Währungspaare Dollar/Yen und Euro/Yen uneinheitlich, +0,3%, bzw. –0,9%.
Unter der Oberfläche großer Aktien-Indices: Der KBW-Index regionaler Banken steigt auf Wochensicht um weitere 2,9%. Der „Globalisierungsindikator“, der Dow Jones Transport Index (DJT), steigt um 0,8%. Der „Technologieindikator“, der Halbleiterindex SOX, gewinnt 2,5%, notiert aber 16% unter seinem Allzeithoch aus Mitte Juli.
Der Rendite-Spread am langen Ende sinkt im positiven Bereich leicht. Die Zinsstruktur über das gesamte Spektrum bleibt mit 0,05% positiv. Der negative Spread zwischen der Rendite der 2yr-TNotes und der eff FFR nimmt weiter ab. Die Erwartungen hinsichtlich einer Leitzins-Senkung scheinen auf mittlere Sicht höchstens noch einen kleinen Zinsschnitt zu sehen. Wenn sich die Zinsstruktur nach längerer Inversion zu normalisieren beginnt, war das in der Vergangenheit stets ein Zeichen für ein heraufziehende Rezession.
Der am Freitag veröffentlichte Flash-PMI Einkaufsmanagerindex von S&P Global sieht die Wirtschaftsleistung der USA mit 55,3 auf dem höchsten Stand seit April 2022, nach 54,1 im Oktober. Der Anstieg im Dienstleistungssektor fiel stärker aus als erwartet. Das verarbeitende Gewerbe meldete einen moderaten Anstieg. Es befindet sich mit 48,8 immer noch im Bereich der Schrumpfung, doch herrscht in den Firmen Optimismus vor wegen des Potenzials für niedrigere Zinssätze und wegen der Dynamik der Unternehmensgewinne.
Der zusammengesetzte Flash-PMI Einkaufsmanagerindex der Eurozone fiel im November mit 48,1 auf ein zehn-Monats-Tief, nach 50 im Oktober.
Der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan kletterte im November auf 71,8 und erreichte damit den höchsten Stand seit Mai.
Der Anstieg des Dollar um 2,5% im laufenden Monat und auf den höchsten Stand seit zwei Jahren wird teilweise erklärt mit der Sorge der Anleger, dass sich die von der Trump-Regierung vorgeschlagenen Zölle und Steuersenkungen als inflationär erweisen könnte. Das könnte die Fed veranlassen, die Leit-Zinsen weniger zügig zu senken als noch Anfang November, vor dem Ausgang der US-Präsidentschaft, erwartet. Asiatische Aktien zeigten sich einerseits angesichts der Stärke des Dollar, andererseits wegen der anhaltenden Sorgen um die chinesische Wirtschaft belastet.
Trump will, wie berichtet, ein „Department of Government Efficiency“ (DOGE) einrichten, dem Elon Musk und Vivek Ramaswamy vorstehen sollen. Sie werden es leicht haben, eine Menge offensichtlicher Verschwendung aufzudecken.
1982 beauftragte Präsident Reagan den Geschäftsmann J. Peter Grace mit der Leitung einer Kommission, die sich mit der Verschwendung und Ineffizienz der Regierung befassen sollte. Ihr Bericht ermittelte ein Einsparungspotenzial von 424 Mrd. Dollar über einen Zeitraum von drei Jahren, mit viel höheren langfristigen Auswirkungen. Der Kongress stimmte einigen wenigen Punkten zu, ignorierte aber die meisten Empfehlungen.
1993 beauftragte Bill Clinton Vizepräsident Al Gore mit der Leitung einer Reforminitiative. Sie war etwas erfolgreicher, vielleicht weil es damals die seltene Kombination aus einem demokratischen Präsidenten und einem (kooperativen) republikanischen Kongress gab. Mit Hilfe einer boomenden Wirtschaft und höherer Steuersätze gelang es einige Jahre später sogar, den Haushalt für kurze Zeit auszugleichen. Aber die Regierung blieb groß, unhandlich und oft ineffizient.
Und „intransparent“: Armstrong Economics berichtet, das Pentagon vermisst 824 Mrd. Dollar, über die keine Rechenschaft abgelegt werden kann. Dies ist das siebte Mal in Folge, dass das Verteidigungsministerium in einer Buchprüfung zugeben musste, Hunderte von Milliarden Dollar „verlegt“ zu haben. Konsequenzen zogen diese Prüfungen noch nie nach sich. Das wäre doch ein guter Ansatzpunkt für DOGE!
Bespielhaft ist auch der 891 Mrd. Dollar schwere Inflation Reduction Act (IRA) – angefangen vom irreführenden Titel über die Geschwindigkeit, mit der das Gesetz durch den Kongress ging bis hin dazu, dass über zahlreiche Änderungen und Zusätze ein Werk entstanden ist, das auch Senatoren nicht ganz verstehen. Nach den Worten seiner Befürworter ist es der größte Akt der Klimapolitik in der Geschichte der USA.
891 Mio. Dollar? IRA wird zu Ausgaben in Höhe von etwa 3 Bill. Dollar für Zuschüsse, Subventionen und Ähnliches sowie zu weiteren 3 Bill. Dollar an damit zusammenhängenden, durch Mandate und Vorschriften entstehenden Folgeausgaben führen. Zum Vergleich: Das ist weit mehr als die Kosten von Obamacare und sogar mehr als die vier Bill. Dollar, die die USA (inflationsbereinigt) für den Zweiten Weltkrieg ausgegeben haben (nach dieser Quelle).
Wird der neue republikanische Kongress diese gesetzgeberische Ungeheuerlichkeit rückgängig machen? Allen voran hat Trump das versprochen. Die IRA ist eine riesige Geldspritze, bei weitem nicht nur in Bezug auf Klima-Aktivitäten. Die von den Vorteilen profitieren, werden nicht darauf verzichten wollen, dazu zählen auch Bundesstaaten unter republikanischer Führung. Was auf der einen Seite Verschwendung ist, ist auf der anderen Einkommen.
Das angesprochene Problem der Verschwendung von Steuergeldern ist nicht auf die USA beschränkt. In Deutschland veröffentlicht der Bund der Steuerzahler hierzu jährlich ein Schwarzbuch. Besonders auffällig ist, dass seit Bestehen der Ampel-Regierung die Ausgabenposition für Photographen in die Höhe geschnellt ist, auch die Ausgaben für Visagisten kommen nun auf eine nennenswerte Größenordnung. Die Posten sind zwar vergleichsweise klein, sind aber bezeichnend für den Selbdarstellungsdrang der grünen Königsfamilie.
Nvidia lieferte ein weiteres herausragendes Quartal mit über den Erwartungen liegenden Umsatz und Nettogewinn. Die Gewinne für das Quartal (19,4 Mrd. Dollar) waren höher als die Gesamteinnahmen für das Jahr 2021 (16,7 Mrd. Dollar). In den zurückliegenden zwei Jahren hat das Unternehmen die Erwartungen in jedem Quartal übertroffen. Die Gewinnerwartungen liegen jetzt bei 4,33 Dollar pro Aktie für das nächste Geschäftsjahr (GJ 2026). Mit einer Marktkapitalisierung von 3,5 Bill. Dollar ist Nvidia heute das wertvollste börsennotierte Unternehmen der Welt. Dennoch werden die Aktien zu einer relativ günstigen Bewertung vom 33-fachen des voraussichtlichen Gewinns gehandelt. Und: Bei Nvidia geht es nicht nur um KI. Das Unternehmen ist ein Teil der Technologie der parallelen Daten-Verarbeitung, deren Potenzial weit größer ist als KI.
Trump nominiert Robert Kennedy Jr. für die Leitung des Gesundheitswesens, um mit der Korruption in den Bundesbehörden aufzuräumen, sie auf den „Goldstandard der Wissenschaft“ zurückzuführen und die Epidemie chronischer Krankheiten zu beenden. Kennedy ist der Ansicht, dass diese chronischen Krankheiten immer häufiger durch giftige Stoffe in der Umwelt verursacht werden und dass diese Stoffe einer unabhängigen Prüfung unterzogen werden sollten. Mit einem Budget von mehr als 3 Bill. Dollar und 80.000 Mitarbeitern ist das Gesundheitsministerium voller Beamter, die sich Kennedys Ideen widersetzen könnten. Aber die Anleger warten nicht darauf, ob Kennedy seine Ideen in der Bürokratie durchsetzen kann. Der Gesundheitssektor liegt weit hinter den anderen zehn Sektoren des S&P 500 zurück.
Die S&P 500 Biotechnologie- und Pharma-Aktienindizes stiegen von Anfang des Jahres bis zum 23. August, als Kennedy seine Präsidentschaftskandidatur aufgab und Trump unterstützte, um 16,3% bzw. 21,5%. Seitdem sind sie stark gesunken. Der Biotech-Index hat rund 1,7% verloren und der Pharma-Index notiert nur noch 3,4% höher als zu Jahresbeginn (Chartquelle).
Das Institute on Taxes and Economic Policy erörtert die Auswirkungen von Trumps vorgeschlagenen Zöllen. Wenn 2026 ein 60%-iger Zoll auf aus China importierte Waren und einen 20%-iger Zoll auf aus anderen Ländern importierte Waren erhoben wird, würden die Zölle für Einkommen von weniger als 29.000 Dollar eine Steuererhöhung in Höhe von 5,7% ihres Einkommens in diesem Jahr bedeuten. Die reichsten ein Prozent, die über ein Einkommen von mehr als 915.000 Dollar verfügen, werden mit nur 1,4% zusätzlich besteuert (Quelle).
JPMorgan Asset Management geht davon aus, dass sich der Aufschwung der US-Aktien bis 2025 fortsetzen wird, angetrieben durch starke Unternehmensgewinne und Wirtschaftswachstum. „Nichts deutet darauf hin, dass die Rallye hier zu Ende geht“, sagt David Kelly, Chief Global Strategist bei JPMorgan Asset Management. „In den nächsten zwei Jahren wird es ein anhaltendes Wirtschaftswachstum geben, und im Allgemeinen werden die Erträge steigen.“
Goldman Sachs, Morgan Stanley und die Bank of America befragen Berichten zufolge Investoren über ihre Verwendung von Hebeleffekten bei bedeutenden Risikotransfers, da die Regulierungsbehörden Bedenken hinsichtlich der Finanzstabilität haben. Die Aufsichtsbehörden in den USA und Europa sind besorgt, dass die Hebelwirkung bei diesen Geschäften das tatsächliche Bankrisiko verschleiern und in Stressphasen negative Rückkopplungsschleifen erzeugen könnte.
Jared Dillian: Wie ich Sentiment verwende – meine Vorgehensweise unterscheidet sich von der anderer Leute. Ich betreibe qualitative Forschung, die durch technische Daten unterstützt wird.
Die große Mehrheit der Menschen in diesem Spiel versucht, die Finanzwelt zu quantifizieren. Aber das Finanzwesen widersetzt sich allen Versuchen der Quantifizierung. Ja, das ist sogar heute noch so – sonst hätten wir vollkommen effiziente Märkte. Ich bin der Meinung, dass auch Fundamentaldaten selten funktionieren. Manchmal, ja. Aber selten. Die Stimmung hat einen höheren Vorhersagewert als Fundamentaldaten oder technische Daten allein, wenn es darum geht, große langfristige Trends aufzudecken.
Die größten Chancen liegen in den Extremen der Stimmung – sie zu erkennen und mit ihnen zu handeln ist meine Aufgabe. Wenn Sie denken, dass das wie Voodoo klingt… nun, ehrlich gesagt, ist es das auch irgendwie. Aber im Finanzwesen funktioniert Voodoo.
Wie Sie die Stimmung als Investitionsgrundlage nutzen können:
Beobachten Sie soziale Medien: Ich gebe lieber meinen Bloomberg- als meinen Twitter-Account auf.
Nehmen Sie den Hörer in die Hand und sprechen Sie mit den Leuten
Hören Sie sich an, worüber andere Menschen sprechen (z.B. der Uber-Fahrer-Indikator)
Protokollieren Sie, was The Economist, Barron's usw. sagen (der Indikator für die Titelseite von Zeitschriften)
Wenn Sie eine stimmungsorientierte Idee haben, schauen Sie, was die Charts sagen, Charts spiegeln Emotionen wider. Natürlich gibt es noch viel mehr zu beachten, und es gibt eine lange Liste von Dingen, die man nicht tun sollte, aber das ist ein guter Einstieg in die allgemeine Stimmungsanalyse, so Dillian.
Die japanische Gesamtinflation fiel im Oktober auf 2,3% und damit auf den niedrigsten Stand seit Januar, die Kerninflation lag ebenfalls bei 2,3%. Rund 55% der Ökonomen erwarten, dass die Bank of Japan die Zinsen im Dezember um 25 Basispunkte anheben wird.
Ausländische Investoren verkauften im September und Oktober chinesische Staatsanleihen im Wert von 38 Mrd. Dollar und kehrten damit einen beliebten Handel um, bei dem Währungsswaps und Anleihekäufe für hohe Renditen genutzt wurden. Ausgelöst wurde diese Entwicklung durch Pekings Konjunkturmaßnahmen, die die Anleiherenditen und die Volatilität der Währungen erhöhten und den Handel weniger attraktiv machten.
Tom McClellan: Die Mitglieder der neuen Regierung wissen wahrscheinlich nicht, dass die steigenden Arbeitslosenquoten im Jahr 2025 eine größere Herausforderung darstellen werden. Diese Erwartung ergibt sich aus dem Diagramm dieser Woche. Die Schwankungen des 10,6-Jahres-Zyklus der Sonne zeigen sich in der Regel mit einer Verzögerung in den Wirtschaftsdaten, einschließlich der Zinskurve und der Arbeitslosenquote. Das Diagramm vergleicht die monatliche Sonnenfleckenzahl mit der U-3-Arbeitslosenquote, wobei ein Zeitversatz von 3 Jahren verwendet wird. Um es deutlicher auszudrücken: Die Veränderungen der Sonnenfleckenzahl spiegeln sich in der Regel etwa drei Jahre später in der Arbeitslosenquote wider.
Das ist gerade jetzt relevant, denn vor drei Jahren stieg die Sonnenfleckenzahl rapide an, als der neue Zyklus in Gang kam. Es wird erwartet, dass die Sonnenfleckenzahl in ein paar Monaten ihren Höhepunkt erreicht, und das bedeutet, dass die steigende Arbeitslosigkeit uns noch eine Weile begleiten wird.
Sie können in diesem Diagramm auch sehen, so McClellan, dass es einige Fälle gab, in denen die Arbeitslosenquote nicht den führenden Anzeichen des Sonnenfleckenzyklus folgte. Es gab große Entlassungen am Ende des Koreakrieges und in den frühen 1970er Jahren, als das arabische Ölembargo die US-Wirtschaft hart traf. Das sind verständliche Ausnahmen. Der starke Anstieg der Arbeitslosigkeit in den Jahren 2007-09 ist im Zusammenhang mit dem Sonnenfleckenzyklus etwas schwieriger zu erklären. Der ehemalige Fed-Vorsitzende Alan Greenspan hat die Zinssätze in den frühen 2000er Jahren zu tief gedrückt, was zu der Immobilienblase führte, die 2005-06 ihren Höhepunkt erreichte und in die Große Finanzkrise von 2008 mündete. Es war nicht hilfreich, dass die Fed 2007 besonders hart arbeitete, um Greenspans falsche Niedrigzinsphase auszugleichen.
Man könnte sich fragen, warum Sonnenflecken Auswirkungen auf die Wirtschaft haben können und warum es eine Verzögerung von drei Jahren gibt. Wir haben seit mehr als sieben Jahrzehnten Beweise dafür, dass diese Beziehung funktioniert, schreibt Tom McClellan. …ist eben evident…
Die vorläufige Zahl der saisonbereinigten versicherten Arbeitslosigkeit betrug für die am 9. November endende Woche 1.908.000, ein Anstieg um 36.000 gegenüber dem revidierten Wert der Vorwoche. Dies ist der höchste Stand der versicherten Arbeitslosigkeit seit dem 13. November 2021, als sie 1.974.000 betrug (Quelle).
The Capital Spectator: Wenn man nur einen einzigen Wirtschaftsindikator zur Überwachung der Wirtschaft heranziehen könnte, wäre die Entwicklung der Arbeitsplätze eine gute Wahl. Betrachten Sie sie als den Treibstoff für den Konsum, der fast 70% der Wirtschaftstätigkeit ausmacht. Die gute Nachricht ist, dass der Arbeitsmarkt auf der Grundlage mehrerer konventioneller Indikatoren immer noch solide aussieht. Ein alternativer Indikator lässt jedoch Zweifel daran aufkommen, was im Jahr 2025 zu erwarten ist.
Die wichtigste Erkenntnis: Wenn der jährliche Verlauf der Differenz der Arbeitsplätze in der Privatwirtschaft und der Gesamtsumme der Arbeitsplätze negativ wird, fällt diese Veränderung in der Regel mit einer schwachen Wirtschaftslage zusammen, die oft mit einer Rezession gleichgesetzt wird. Die Ausnahme von der Regel ist die aktuelle Serie negativer Werte: Die Differenz-Zeitreihe ist seit 19 Monaten in Folge negativ.
Dennoch zeigt der Indikator, dass der Arbeitsmarkt anfällig zu sein scheint. Anfällig für was und wann? Es ist unklar, aber es ist offensichtlich, dass die fulminante Erholung bei den Beschäftigtenzahlen, die etwa von Mitte 2021 bis zum ersten Quartal 2023 vorherrschte, zu einem relativ schwachen Trend verblasst ist. Bislang hat sich dies nur begrenzt auf die Gesamtwirtschaft ausgewirkt, so James Picerno.
Für die Zeit zwischen Thanksgiving und Weihnachten wird eine rege IPO-Tätigkeit erwartet, da Unternehmen wie Venture Global LNG und ServiceTitan einen Börsengang planen. Damit könnte es die aktivste Feiertagssaison für Börsengänge seit 2021 werden.
Die Bewertungen von US-Unternehmensanleihen werden auch im Jahr 2025 angespannt bleiben, prognostizieren die Analysten von Goldman Sachs, doch dürften die erwarteten Renditen die Anlageklasse attraktiv halten. „Wenn es bis zum Jahresende nicht zu einem Ausverkauf kommt, werden die Anleger im Jahr 2025 wahrscheinlich mit den stärksten Bewertungseinschränkungen seit mehr als zwei Jahrzehnten konfrontiert sein“, so die Analysten. „Aufgrund der nach wie vor starken Unterstützung durch die Renditen gehen wir davon aus, dass 2025 ein weiteres solides Jahr für die Gesamtrenditen sein wird.
Der S&P 500 hat am zurückliegenden Freitag bei 5969,34 geschlossen. Der Index notiert über der EMA50 (steigend bei 5807). Die am Freitag der Vorwoche zwischen 5942 und 5913 gerissene Abwärtslücke wurde geschlossen. Der Index notiert knapp unter seinem Allzeithoch (Schlusskurs) vom 11. November bei 6001,35. (Chartquelle).
Der S&P 500 hat in der zurückliegenden Woche etwas „abgezirkelt“ an der Oberseite der fast 100 Punkte großen Aufwärtslücke vom 6. November konsolidiert, bevor die erwähnte Abwärtslücke am Donnerstag bei 5947 überwand.
Auf der Unterseite liegt bei 5868 ein statischer Support, darunter dann bei 5674 das bedeutendere Allzeithoch aus Mitte Juli. Hier notiert auch das 38er Retracement des Aufwärtsimpulses aus Anfang August. Bei 5567 folgt das 50er Retracement.
Auf der Oberseite liegt über dem Allzeithoch (Schlusskurs) vom 11. November bei 6001,35 das intraday-ATH von 6017. Anziehen könnte dann noch die Aufwärtslinie aus Ende Oktober 2023 (grün).
Die Marktindikatoren notieren mit 29:0 per Saldo leicht bullisch.. Der TQUAL-Indikator, gebildet aus RSI, Stochastik und MACD internationaler Aktienindices bleibt im neutralen Bereich bei einer bestätigten Abwärts-Tendenz. Der Verlauf der Rendite von Ramsch-Anleihen zeigt weiterhin hohe Risikoneigung etwas über dem Rekordwert aus Anfang Oktober an (der Wert vom zurückliegenden Freitag ist nicht enthalten).
Die Volumenverteilung im S&P 500 ist jetzt in Akkumulation gekippt. Das ist per se ein bullischer Umstand. Die Stimmungsindikatoren: Das Verhältnis SPX/VIX wie auch das Put/Call-Verhältnis zeigen sich abnehmend bullisch. Der VIX, Angstmesser an Wall Street, ist am Freitag deutlich gesunken auf 15,24 und bleibt unter seiner EMA50 (17,71). Die wiederum verläuft über der EMA250. Das legt nahe, dass der S&P 500 besonders dem Einfluss des VIX unterliegt. Der VIX dürfte jetzt wieder abfwärts tendieren und damit den S&P 500 stützen.
Die fraktalen Oszillatoren der TimePatternAnalysis sehen bei Aktien lineare Eigenschaften als dominant an. Bärische Kursmuster überwiegen und nehmen ab, bullische nehmen zu. Nach all dem dürften die Bullen wieder Fuß gefasst haben. Die Prognose der TimePatternAnalysis für den S&P 500 zeigt zunächst aufwärts bis in den Bereich um 6030.
Die Charts der zusammengefassten Marktindikatoren, der Auswertung der Rendite der Ramsch-Anleihen, sowie der fraktalen Oszillatoren der TimePatternAnalysis und die Übersicht über die automatisch generierten Trading-Tipps werden börsentäglich auf der Startseite aktualisiert.
Für die kommenden paar Tage (Black Friday!) dürfte sich der Index weiter nach oben orientieren und in einem Aufwärtskanal aus Anfang September die Oberseite (grün) fokussieren. Bei einem Fall unter die Unterseite des Kanals (rot) würde sich das Bild im bullischen Sinne schnell eintrüben.
Die Ausnahmestellung der USA – die Wirtschaftsleistung ist vergleichsweise stark, aber die Vermögensentwicklung ist außergewöhnlich – siehe auch hier!.
Nachtrag
(26.11.24) Staatliche Verschwendung/Betrug/Missbrauch – bisher von DOGE aufgedeckt:
Der Kongress gab 516 Mrd. Dollar für Programme aus, deren Ermächtigungen zuvor nach Bundesrecht ausgelaufen waren. Mehr als die Hälfte davon (320 Mrd. Dollar) entfiel auf Programme, deren Ermächtigungen vor mehr als einem Jahrzehnt ausgelaufen waren.
Das Pentagon ist bei seinem siebten STRAIGHT AUDIT durchgefallen und ist nicht in der Lage, Rechenschaft darüber abzulegen, wohin die Ausgaben in Höhe von 824 Mrd. Dollar geflossen sind. Das ist ungefähr so viel wie das polnische BIP.
Im Jahr 2023 haben Bundesprogramme 236 Mrd. Dollar an unzulässigen Zahlungen geleistet.
Etwa 200 Mrd. Dollar der Pandemieausgaben/des Konjunkturprogramms flossen in Betrug/Missbrauch, sei es in Unternehmen, die sich nicht für PPP-Darlehen qualifizierten, in Scheinfirmen, die gar nicht existierten, usw.
45 Mio. Dollar für ein Stipendium für Vielfalt und Integration in Birma
Mehr auf dem X-Kanal von DOGE
Das könnte Sie auch interessieren:
- Was andere Medien sagen vom 03.12.2024
- S&P 500 – vier Gewinnmonate und jetzt? vom 31.08.2024
- S&P 500 – zwischen KI-Hype und Zins-Angst vom 25.05.2024
Sehr geehrter Herr Singer,
ich verfolge schon seit längerem Ihren Blog. Ich finde diesen in jeglicher Hinsicht neutral und informativ.
Sie schreiben das rein technisch es eigentlich zu einer Rezession kommen könnte. Für mich fühlt sich das eher an wie warten auf Godot. Kommt die überhaupt noch.
Auch die Märkte zeigen aktuell ein anderes Bild.
Wann oder unter welchen Bedingungen könnte man diese auf dem Schirm haben?
Grüße
Guten Tag,
herzlichen Dank für Ihr Interesse und Ihre Anerkennung!
Es ist tatsächlich so, dass nahezu alle Kriterien, die in der Vergangenheit eine Rezession anzeigten, dies auch jetzt tun. Sie versagen meiner Meinung nach, weil das gesamte Gefüge von realer und finanzieller Wirtschaft mit "Corona" und den "Maßnahmen" durcheinander gebracht wurde.Die nie dagewesene Liquiditätszufuhr hat alles überschwemmt, könnte man auch sagen.
Hinzu kommt das Sentiment. Mit KI als Kern-Innovation wird auf einen langen Zyklus mit drastisch steigender Produktivität gewettet. Und mit Tump wird eine straff Angebots-orientierte Wirtschaftspolitik erwartet (ähnlich Reagan), eine neue Blüte des Neoliberalismus.
Kommt eine Rezession noch? Daran habe ich keinen Zweifel.
Aus Sicht von Trump wäre es vermutlich taktisch klug, gleich zu Beginn seiner Amtszeit eine Rezession herbeizuführen (was keinen großen Aufwand braucht angesichts etwa des Arbeitsmarktes). Die Rezession kann Trump Biden in die Schuhe schieben und sich dann feiern, wenn er (vorgeblich mit seinem Programm) aus der Krise herauskommt. Zudem macht es eine Rezession einfacher, Maßnahmen durchzusetzen, die auf der Linie seiner Agenda liegen.
Grüße zurück!