Unwetter in Spanien – alles menschengemacht?

Die Auswirkungen des Starkregens in der spanischen Provinz Valencia sind dramatisch. Über 200 Menschen haben ihr Leben verloren, die Zahl dürfte noch steigen. Aufgebrachte Bewohner des Gebiets haben das spanische Königspaar und Ministerpräsident Sanchez attackiert, als sie jetzt die Region besucht haben.

Politiker und Quantitästsmedien machen (selbstverständlich) den menschengemachten Klimawandel für die Katastrophe verantwortlich und schüren Panik. Soche Wettereignissen würden künftig immer häufiger auftreten, heißt es.

Diese Starkregenfälle sind aber nicht so selten, wie das momentan überall zu lesen ist. Ursache ist ein Wetter-Phänomen mit der Abkürzung DANA („depresión aislada en niveles altos“). Die Erscheinung tritt im September und Oktober häufiger auf, wenn sich die ersten atlantischen Tiefausläufer mit feuchtkalter Luft über das warme Mittelmeer schieben. Deren kalte Temperaturen treffen in höheren Luftschichten auf durch das Meer erwärmte aufsteigende feuchte Luftmassen. Es entstehen große, schwere Regen-Wolken. Stürme treiben sie in Tiefdruckgebieten an die iberische Halbinsel, wo sie sich an den Küstengebirgen abregnen.

Je wärmer das Wasser des Mittelmeeres ist, desto heftiger fallen die Regenfälle aus. Die Wassertemperatur des Mittelmeeres war in diesem Jahr besonders hoch. Über 20 Grad steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem solchen „Gota Fría“ („kalter Tropfen“) kommt, der früheren Bezeichnung für DANA. In der Vergangenheit trat dieses Wetterereignis etwa alle 15 Jahre auf. Es ist mit einem karibischen Hurrikan oder einem asiatischen Taifun vergleichbar.

Die diesjährigen Regenmengen waren nicht abnorm hoch, wie die folgende Tabelle der in der Provinz Valencia niedergegangenen Rekord-Mengen der jüngsten rund 70 Jahre zeigt. Die Regenmenge der zurückliegenden Woche („2024: 29 octubre Chiva“) bewegt sich ziemlich genau im Mittel der aufgelisteten Extreme (Chartquelle).

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Wer einmal am spanischen Mittelmeer unterwegs war, insbesondere weiter südlich Richtung Andalusien, wird sicher die teilweise sehr ausgedehnten, meist ausgetrockneten Flusstäler bemerkt haben. Die werden bei bestimmten Wetterereignissen rasend schnell zu reißenden Strömen.

Das Hinterland der Hafenstadt Valencia ist eine ausgedehnte Ebene, im Norden erheben sich Küstengebirge. Das prädestiniert die Region für solche DANAs. Aktuell waren die Orte Chiva und Paiporta besonders betroffen. Ein von der Niederschlagsmenge vergleichbares Ereignis zog 2007 den Ort Alzira besonders in Mitleidenschaft.

Da sich die diesjährige Regenmenge nach den Angaben der spanischen staatlichen Wetteragentur AEMET im langjährigen Mittel bewegte – was kann die besonders starken Verwüstungen und den hohen Verlust an Menschenleben erklären?

In Spanien wurden in den zuückliegenden Jahren viele Dämme und Staumauern entfernt. Das geschah im Rahmen europäischer Vorhaben zur Renaturierung von Flüssen. Schon 2021 führte Spanien die Liste der europäischen Länder an, in denen Flussbarrieren (Dämme, Deiche, Wehre und dergleichen) abgebaut wurden.

Diese Maßnahmen hatten früher die Wassermassen der „Gota Fría“ aufgefangen und damit große Überschwemmungsschäden verhindert. Nach deren Bau entstanden in den zurückliegenden Jahrzehnten in diesen früher als überschwemmungsgefährdet geltenden Gebieten neue Wohnsiedlungen und Häuser. Mit der Entfernung der Bauwerke sind diese Gebiete nun wieder besonders gefährdet – wie sich in diesem Jahr zeigte.

Der in Spanien bekannte Musiker Miguel Bosé schrieb: „Ich bin erschüttert und überwältigt von der Katastrophe, die sich in Valencia, aber auch in Cuenca und Albacete ereignet hat. Aber vor allem bin ich voller Zorn, weil der Verlust all dieser Menschenleben, all dieser Häuser, Felder und Besitztümer unbestreitbar auf kriminelle Praktiken zurückzuführen ist, die von Regierungen durchgeführt werden. Dazu gehören die Zerstörung von Dämmen und Stauseen und vor allem der Einsatz von Geoengineering, Chemtrails oder HAARP (…) Die Menschen müssen aufwachen und aufhören zu glauben, dass dies alles auf den Klimawandel zurückzuführen ist, den man früher globale Erwärmung nannte.“

Der Wetter- und Klimaforscher Nauzet Morgade beschäftigt sich in einem Video mit Hintergründen der Geschehnisse aus seiner Sicht. Anhand von acht Stunden vor der Katastrophe festgehaltenen Satellitenbildern kommt er zu dem Ergebnis, dass das Unwetter in Valencia durch Radare in Spanien und Marokko provoziert wurde. Er will irreguläre Wolkenformationen beobachtet und eine gewisse Koinzidenz von Ereignissen festgestellt haben.

Es zeigen sich Parallelen zur Flutkatastrophe im Ahrtal im Jahr 2021. Obwohl bekannt war und ist, dass es hier in größeren zeitlichen Abständen immer wieder zu starken Flutereignissen kommt, wurden nach und nach die Flussufer immer stärker zugebaut, der Fluss teilweise kanalisiert und Überschwemmungsgebiete zu Bauland erklärt. Dazu kam noch: Schon einige Tage vor der Katastrophe warnte das Europäische Flutwarnsystem EFAS – erstmals bereits am 10. Juli 2021. Zwei Tage vor der Flut zeigte EFAS bereits die höchste Alarmstufe an der Ahr. Die Behörden in Rheinland-Pfalz und vor Ort haben sie nicht entsprechend umgesetzt.

In der Region Valencia wie im Ahrtal liegt die Ursache für die Katastrophe nicht im Klimawandel. Aber sie ist menschengemacht.

[Unter Verwendung von Material aus dieser Quelle; anderes ist im Text verlinkt]

Ergänzung
Anfang 2022 ist der Unterwasservulkan Hunga-Tonga in der Südsee ausgebrochen, der 150 Millionen Tonnen Wasser in die obere Atmosphäre geschleudert hat. Wasserdampf ist ein wesentlich stärkeres "Treibhausgas" als CO2, was zusammen mit dem El Niño Ereignis zu erhöhten Temperaturen beigetragen haben dürfte. Außerdem kommt das Wasser nach und nach zurück auf die Erde (und zwar aufgrund von Windströmungen eher auf der Nord-Halbkugel). Siehe u.a. hier (auch mit Daten zu Schäden wegen Extrem-Wetter) und hier!

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