Der Rattenfänger von Hameln

Am am Montag begonnenen WEF-Jahrestreffen in Davos nehmen zahlreiche internationale Führungskräfte, Zentralbanker, Wall Street-Manager und Prominente teil. Wie „Bild“ berichtet, sei „selbst das älteste Gewerbe der Welt beim Schweizer Weltwirtschaftsgipfel vertreten“.

Die Organisation hat erheblich an Reputation eingebüßt. Dazu trug u.a. eine Werbekampagne des WEF bei. In einem Video hieß es: „Ich besitze nichts, habe keine Privatsphäre, und das Leben war noch nie besser". Kritisiert wurde der Versuch der Organisation, das Fehlen von persönlichem Eigentum und Privatsphäre als etwas Erstrebenswertes darzustellen. Die Autorin des Ende 2016 erstmals erschienenen Videos, Ida Auken, ist Mitglied der WEF-Organisation „Young Global Leaders“ und war dänische Umweltministerin.

Die Kampagne, die von einem Werbevideo und mehreren Artikeln begleitet wurde, ist inzwischen größtenteils aus dem Internet entfernt worden (über Web-Archiv verfügbar). Ein Tweet des WEF ist jedoch weiterhin abrufbar und belegt die Urheberschaft.

Der Geschäftsführer des WEF, Adrian Monck, schiebt die Schuld für die Aufregung um dieses Video auf das rechtsgerichtete Message Board „4chan“. Diesem hatte er im vergangenen August in einer kanadischen Zeitung bewusste, gegen das Weltwirtschaftsforum gerichtete Fehlinformation vorgeworfen. Monk holte dabei auch die Keule raus – viele Kritikpunkte seien rassistisch und antisemitisch. Ein mehrfaches Armutszeugnis für diesen WEF-Vertreter.

Das für mangelnde Transparenz bekannte WEF stellt in diesem Jahr besonders sein Engagement für die Umwelt-, Sozial- und Governance-Agenda (ESG) heraus. Die Auswirkungen des Klimawandels und die Bedeutung der ökologischen Nachhaltigkeit könnten nicht mehr ignoriert werden, heißt es. Auch sei das Wohlbefinden der Arbeitnehmer während der COVID-19-Pandemie zu einem wichtigen Thema geworden.

Der neue Twitter-Besitzer und Gründer des weltweit größten Herstellers für Elektroautos Tesla, Elon Musk, ist kein Fan von ESG. „Das S in ESG steht für satanisch", twitterte er. Es ist nicht sein erster Vergleich in dieser Richtung, er hatte das WEF bereits im November als „des Teufels" bezeichnet. 2008 nahm das WEF Musk in die Liste der „Young Global Leaders" auf. Musk behauptet, er sei zum WEF eingeladen worden, habe aber abgelehnt. Er trat erst im Dezember erneut über Twitter Behauptungen entgegen, er habe enge Beziehungen zum WEF.

WEF-Gründer Klaus Schwab warnt in einem Video davor, dass ein globaler Cyberangriff die COVID-19-Krise im Vergleich dazu wie eine „kleine Störung" aussehen lassen könnte. Ein solcher Angriff könnte „die Energieversorgung, das Transportwesen, die Krankenhausversorgung, unsere Gesellschaft als Ganzes zum Erliegen bringen würde". Mit beängstigender Musik und provokativen Bildern soll die düstere Botschaft unterstrichen werden.

Das ist genau die Masche des WEF – es werden apokalyptische Bedrohungen an die Wand gemalt, die Bürger sollen in Angst und Schrecken erstarren und folgen. Von Schwab & Co selbst zu den mildesten Seuchen in 2000 Jahren gezählt, war die Covid-Pandemie zugleich als ideale Möglichkeit gesehen worden, die Ziele des WEF zu verankern, den großen Reset.

Theatralisch heißt es im Buch „Covid 19 – The Great Reset“ dazu: Die Fehler und Verwerfungen im „grausamen Licht der Corona-Krise“ zu sehen, könnte uns dazu zwingen, gescheiterte Ideen, Institutionen, Prozesse und Regeln durch neue ersetzen. Der Weg des Großen Resets wird uns zu einer besseren Welt führen: inklusiver, gerechter und respektvoller gegenüber Mutter Natur, so Schwab.

Das Schema ist immer das gleiche: Der WEF führt uns aus existentiellen Bedrohungen heraus in eine lichte Zukunft wie etwa in dem Video „Ich besitze nichts, habe keine Privatsphäre, und das Leben war noch nie besser". Der Rattenfänger von Hameln… Damals wie heute – gut, wenn man ihm nicht folgt.

[Unter Verwendung von Material aus "Elon Musk mocks WEF"]

Ergänzung:
Siehe zum Thema "Cyber-Attacke" auch hier!

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