Im Netz des WEF

Mit „Global Leaders of Tomorrow“ und dem Nachfolgeprogramm „Young Global Leaders“ rekrutiert das World Economis Forum (WEF) weltweite Influencer für sein Klientel. Das erst genannte Programm lief von 1993 bis 2003, seitdem läuft das zweite.

Das WEF wählt bestimmte Personen quer durch alle Bereiche der Gesellschaft aus, die dann ein fünf Jahre dauerndes Trainingsprogramm durchlaufen. Es ist sicher kein Zufall, dass sich darunter auch Leute mit einem „gebrochenen“ Lebenslauf befinden. Diese, so das Kalkül, könnten besonders empfänglich für die Indoktrinierungen seitens des WEF sein.

Young Global Leaders (YGL) haben die Möglichkeit, so steht es im „The Forum of Young Global Leaders Annual Report 2018-2019“, „…Führungserfahrungen auszutauschen und ihre Rolle in der Welt neu zu definieren. Jedes Programmteil ist so konzipiert, dass diese außergewöhnlichen Führungskräfte mit neuen Ideen, Menschen und Umgebungen in Kontakt kommen, die ihre Perspektiven und Fähigkeiten erweitern. Letztendlich werden sie konfrontiert mit neuen Möglichkeiten, die oft den Verlauf ihrer Karriere verändern. Nicht weniger als 80% der YGLs bestätigen, dass ihre berufliche und persönliche Entwicklung im Verlauf des Programms bereichert wurde, was sie zu mehr Engagement, globalem Bewusstsein, Empathie und Sensibilität für die Herausforderungen der Welt gebracht hat.“

Hinter dem Wortschwall kommt die Absicht klar zum Vorschein, die "Leader" mit der Aussicht auf eine steile Karriere zu locken, wenn sie die Inhalte des WEF verinnerlichen. Engagement, globales Bewusstsein, Empathie und Sensibilität – nette Wort-Hüllen, was steckt dahinter?

Das WEF beschreibt seine Aufgabe so: „Das Weltwirtschaftsforum bietet den 1000 weltweit führenden Unternehmen eine Bühne, um eine bessere Welt zu schaffen. Als eine Mitgliederorganisation führt das Forum Firmen zu Projekten und Initiativen zusammen -online und offline- und ermöglicht es ihnen, sich mit geschäftlichen, regionalen und systemischen Themenfeldern zu beschäftigen.“

Der Schlachtbegriff, unter dem das WEF agiert, heißt „public-private-Partnership“. Mitglieder des WEF verständigen sich mit anderen sogenannten Willigen auf ein Vorhaben, dann werden so schnell wie möglich vollendete Tatsachen geschaffen. Die Regierungen dürfen dazu die de-jure-Legitimation geben. Das wird so auch in einem Memorandum of Understanding zwischen WEF und UN festgehalten. Dieses dediziert undemokratische Vorgehen ist auch ein Inhalt des „Great Reset“ – erst kommt der Wille der Kapitalseite, die Regierungen dürfen dann dazu nicken.

Um dieses Vorgehen umzusetzen, ist ein dichtes globales Beziehungsnetz erforderlich. Dessen Knoten sind die "Global Leaders of Tommorrow" (GLT) und heutzutage die "Young Global Leaders" (YGL). Diese Leute sollen eine möglichst breite Basis in den jeweiligen nationalen Gesellschaften schaffen, daher wird z.B. auch der Kulturbereich erfasst. Genauso muss der Politik-Bereich durchdrungen werden und selbstverständlich die Wirtschaft und auch die Wissenschaft, nicht zu vergessen die Medien.

Im Aufsichtsrat des WEF sitzen Leute wie Larry Fink, dessen Firma BlackRock als größter Vermögensverwalter der Welt gilt, oder Kristalina Georgiewa, die Chefin des IWF, der mächtigsten globalen Finanzorganisation. Chrystia Freeland ist im Kuratorium des WEF zu finden, sie ist Finanzministerin und Vize-Premier von Kanada. Und sie zählt zu den Eleven von Schwab im Rahmen der GLT, bzw. YGL. Damit ist klar: Der "Great Reset" wird weiterhin mit Macht vorangetrieben, Klaus Schwab wird im Hintergrund die Strippen ziehen und die graue Eminenz der globalen Elite geben.

Ich habe die Personal-Informationen des WEF zu den beiden Programmen von 1993 an durchforstet. Bis 2003 sind es rund 850 Namen, die als GLT erwähnt werden. Zwischen 2004 und heute kommen noch einmal rund 1.400 YGL hinzu. Meine Auswahl ist recht willkürlich mit Schwerpunkt auf Deutschland und Europa, sowie auf Wirtschaft und Politik. Sicher habe ich die eine oder andere Person nicht im Blick gehabt. Aber es wird doch schnell klar, wie weitreichend und eng geknüpft das Netz des WEF mittlerweile ist. Zahlreiche an entscheidenden Stellen in Wirtschaft und Politik sitzende Personen stammen aus der Kaderschmiede des WEF.

[Zu den nachfolgenden Tabellen: Die einzelnen Bereiche "Medien", "Politik", "Wirtschaft", "Kultur" und "Wissenschaft" können über die jeweiligen Reiter unterhalb ausgewählt werden. Die beruflichen Stationen ("Funktion") stellen nicht zwangsläufig den aktuellen Stand dar. Ein "???" bedeutet, dass eine Zugehörigkeit zwar berichtet wird, ich aber dazu in den Informationen des WEF nichts finden konnte.]

Viele Teilnehmer von 1993 sind mittlerweile bekannte Größen. Die deutsche Politik ist gut vertreten mit Angela Merkel, Peter Hintze (CDU), Wolfgang Kubicki (der „Liberale“, FDP) und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP, war u.a. mal Justizministerin).

Insgesamt tauchen in den Unterlagen des WEF mindestens 20 Minister, darunter auch Frau Baerbock (YGL von 2020), 8 Staatspräsidenten und 12 Premierminister auf. Der YGL Emmanuel Macron, vormals Rothschild-Banker, ist jetzt Staatspräsident Frankreichs.

Politik
Viktor Orban, Premierminister von Ungarn, saß auf der Schulbank wahrscheinlich gleich neben Nicolas Sarkozy, dem kleinen früheren Präsidenten Frankreichs. Ob es sie beide im Arm zuckte, als Oberlehrer Schwab den Klassenraum betrat, ist nicht überliefert. Tony Blair, der spätere britische Premierminister, war dabei, ebenso José Manuel Barroso, der spätere Präsident der EU-Kommission. Juan Manuel Santos war von 2010 bis 2018 Präsident von Kolumbien. José María Aznar brachte es zum spanischen Premierpreminister.
Der WEF-Gründer Schwab rühmt sich, dass auch Vladimir Putin bei ihm die Schulbank gedrückt hat, ebenso wie Boris Johnson. Und seine Freude kennt keine Grenzen, als er in einem Interview 2017 auf den kanadischen PremierTrudeau zu sprechen kommt: Das WEF hätte das kanadische Kabinett durchdrungen. Aber auch in Argentinien sei man gut unterwegs, frohlockt er, ebenso in Fankreich.
1995 drückte Jean-Claude Juncker die Schulbank in Davos. Er war mal Premierminister von Luxembourg, wo man als große ausländische Firma viele Jahre so gut wie keine Steuern zu zahlen brauchte. Dann wurde er EU-Kommissionspräsident und prägte den Spruch: „Wenn es ernst wird, muss man lügen.“ Am besten fängt man damit schon an, wenn es noch nicht ernst ist, dann kann man es…
Guido Westerwelle, ehemals deutscher Außenminister, war 1997 dabei. Scheint eine Tradition zu sein – jetzt lernt ja auch Außenministerin Baerbock in Davos.
Bei dieser illustren Auswahl darf auch das „Party-Girl“ Sanna Marin nicht fehlen. Sie ist seit 2019 Ministerpräsidentin in Finnland. Ihr „Mitschüler“ Verhofstadt ermunterte sie jüngst. „Tanz weiter“, zwitscherte er.
Hier sollte als YGL auch die Theologin Ida Auken, ehemalige Umweltministerin Dänemarks, nicht unerwähnt bleiben. Sie ist die Autorin des WEF-Artikels „Welcome To 2030: I Own Nothing, Have No Privacy And Life Has Never Been Better“ (siehe z.B. hier), nach dem der berüchtigte Video-Clip „You’ll own nothing and you’ll be happy" gedreht wurde (siehe z.B. hier).


Wirtschaft
Ein gewisser Bill Gates ist für 1993 erwähnenswert, der spätere Impf-Wohltäter der Welt, der sich seine positive Presse etwas kosten lässt. Auch Leif Johansson von Ericsson war seinerzeit dabei. Richard Branson von Virgin Group Ltd taucht auch in der Teilnehmer-Liste auf, ebenso Jorma Ollila von Shell Oil.
Reto Francioni, Chef der Deutschen Börse AG kam 1994 als GLT nach Davos. 1995 folgte Steve Ballmer Bill Gates nach. Die beiden hatten lange bei Microsoft miteinander zu tun, Ballmer war viele Jahre dort CEO. Carlos Ghosn war bis Anfang 2019 CEO Renault-Nissan-Mitsubishi. Er wurde Ende 2018 in Japan wegen des Verdachts der Untreue verhaftet. Als er gegen Kaution aus der Untersuchungshaft frei kam, floh er. Eine UN-Arbeitsgruppe bezeichnete Ghosns Inhaftierung als Freiheitsberaubung.
1997: Andreas Renschler war bei der Daimler AG und ist jetzt bei Volkswagen für den Bereich Nutzfahrzeuge zuständig. Ulrich Schumacher begann seine Karriere bei Siemens, wechselte dann zu Infineon. Nach Stationen bei Francisco Partners (ist nichts Heiliges) und Grace Semiconductor landete er bei Zumtobel. Uwe Doerken war CEO von DHL Worldwide, jetzt ist er bei Blue Ridge Partners, einer bedeutenden Unternehmensberatung.
Jeff Bezos, Amazon.com, war 1998 dabei. Ich weiß nicht, warum, der kann doch sowieso schon alles. Bill Gross war mal „Anleihekönig“ bei Pimco, wechselte dann zu Janus Capital und bloggt heutzutage. Abigail Johnson, Fidelity, gehört auch zum Kreis der 1998er.
Ralph Dommermuth, CEO von 1&1, traf 1999 vermutlich in Davos, oder wo auch immer Schwab seine Nachhilfestunden abhalten lässt, auf Andrea Fischer von den Grünen. Sie war bis 2001 Gesundheitsministerin. Peter Schöpf war als Generalsekretär der Schweizer Nationalbank dabei.
2001: Sebastian Freitag ist Managing Director von Freitag & Co. GmbH. 2002 in Frankfurt gegründet zählt das Unternehmen heute nach eigenen Angaben zu den führenden deutschen Investment Banking Firmen.
2017 war Rajiv Shah als YGL in Davos. Er ist Präsident von The Rockefeller Foundation, USA. Das hat Gewicht.
Crampton und Meyer (beide YGL 2020) haben beim The Commons Project zusammen gearbeitet, eine von der Rockefeller Foundation unterstützte Organisation. Sie soll, wie es heißt, die Auswirkungen der COVID-Pandemie abmildern, indem es den Menschen ermöglicht wird, ihre Gesundheitsinformationen unter Wahrung der Privatsphäre weiterzugeben. Die WHO erarbeitet in diesem Zusammenhang ein „Framework“ für einen grünen Pass. Crampton ist mittlerweile bei GreenLight Biosiences. Die Firma befasst sich u.a. mit der MRNA-Technologie. Da sieht man, wie nahe die Dinge aus Sicht des WEF beieinander liegen.


Medien
1993: Aus dem Mediengeschäft (im weiteren Sinne) kommt Klaus Eierhoff aus dem Hause Reinhard Mohn GmbH (Bertelsmann). David Roy Thomson kommt von der Nachrichtenagentur Thomson Reuters.
1995: Thomas L. Friedman arbeitet für die New York Times mit Schwerpunkt Außenpolitik. Der Chinese Boming Wang ist u.a. Editor-in-Chief des Caijing Magazines und der ersten chinesischen Finanzzeitung namens Securities Market Weekly.
1999 wird Matthew Bannister von Schwab unter die Fittiche genommen. Er war große Teile seines beruflichen Lebens bei der BBC. Bannister wurde 2019 als bester „Best Music Presenter“ ausgezeichnet.
2001 war Mathias Döpfner, CEO von Axel Springer ein Global Leader for Tommorrow. Das Tommorrow von damals ist heute und Döpfner ist immer noch CEO. Auch David M. Webb wurde beschult. Der frühere Investment-Banker ist Herausgeber von Webb-site.com, die unternehmerische und wirtschaftliche Nachrichten in und für Hong Kong produziert. Daneben ist er mit M&A-Aktivitäten beschäftigt.
Jimmy Wales ist Gründer von Wikipedia. Er zahlt zu den YGL, genauso wie der Bertelsmann-Mann Marcel S. Reichart, wie auch Alessandra Galloni, Editor-in-Chief bei Thomson Reuters und wie Mina Oraibi, Editor-in-Chief beim argentinischen National Newspaper.
Nicht unerwähnt bleiben soll auch Carola Ferstl, Moderatorin beim Börsen- und sonstigem Funk "n-tv".


Kultur
1993 war die Kultur mit Bono, Lead-Sänger von U2, und mit Edgar Bronfman, seinerzeit CEO von Warner Music Group (WMG) vertreten.
1994 fiel mir Stefan Schwarz auf. Da es mehrere Personen gleichen Namens gibt ist mir unklar, um wen es sich handelt. Könnte es dieser sein? Er begann mit 18 Jahren eine Ausbildung beim MfS in der Hauptverwaltung Aufklärung (DDR) und studierte in Leipzig Journalistik. Er ist Autor einiger Bücher.
Ich bin etwas betrübt, 1997 Wynton Marsalis hier zu finden, ein begnadeter Trompeter. Er ist Artistic Director des Jazz Lincoln Center.
1999: Achinoam Nini ist Singer/Songwriter aus Israel. Sie setzt sich im Nahen Osten immer wieder für Frieden und Ausgleich zwischen Juden und Palästinensern ein.
Allgemein bekannt ist Leonardo DiCaprio. Er bezeichnet sich als Klimaaktivist und wurde als solcher 2016 vom WEF ausgezeichnet.


Wissenschaft
1993 besuchten zwei Wissenschaftler den Unterricht. Der eine war Lawrence H. Summers, Wirtschaftsprofessor von Harvard. 1993 war er noch Chefökonom der Weltbank. Der zweite ist John L. Thornton, Jurist. Er war bis 2003 bei Goldman Sachs, aber dann wurde der Chefposten nicht schnell genug frei. Aktuell lehrt er in Peking, ist damit aber anscheinend nicht ausgefüllt. Und so ist er auch noch bei Barrick Gold tätig. Außerdem ist er emeritierter Vorsitzender von „The Brookings Institution“, einem Think Tank.
1995 erscheint Paul Krugman, Wirtschaftsprofessor in Princeton. Ob er etwas von Juncker gelernt hat, der im selben Jahr da war, ist nicht bekannt.
1998 taucht auch eine Ann-Kristin Achleitner auf. Die promovierte Juristin und Ökonomin ist Professorin für Betriebswirtschaftslehre, betätigt sich als Risikokapitalgeberin und ist Mitglied in Aufsichtsräten verschiedener börsennotierter Konzerne. Achleitner, mehrere gleichnamige Personen erscheinen im „Who is who“ der deutschen Finanz-Wirtschaft.
Josef Penninger, Professor und Scientific Director des Institute of Molecular Biotechnology in Österreich hatte es nicht weit bis Davos. Er zählt zu den YGL. Und sein Arbeitsgebiet passt gerade (Molekularbiologie).


Ich werde häufig gefragt, warum insbesondere in den zurückliegenden zwei Jahren die meisten Länder auf der Welt wie im Gleichschritt vorgegangen sind. So als seien sie Marionetten ein und desselben Spielers. Manche sagen dann, dass das doch nur über eine Verschwörung geht. Ich glaube, der Schlüssel liegt in der mentalen Gleichschaltung. Diejenigen, die es in die jeweiligen nationalen Regierungen geschafft haben, haben alle eine ähnliche Einstellung zu gesellschaftlichen Themen, sind ähnlich "sozialisiert" worden auf ihrer Karriereleiter. Solche Schulungen, wie sie der WEF veranstaltet, gehen genau in dieselbe Richtung. Die Teilnehmer werden auf Linie gebracht und handeln dann von selbst auf ähnliche Art.

Quellen:
Young Global Leaders
World Economic Forum’s “Young Global Leaders”
In diesem Link die Jahreszahl „2001“ durch das gewünschte Jahr (1993 bis 2001) ersetzen

Nachtrag:
(28.2.22) Ein Leser bringt einen interessanten Aspekt zur Charakterstruktur der „Auserwählten“ des WEF: Es dürfte sie alle eine narzistische Persönlickeitsstörung einen. Schwab will ja nicht wirklich starke Persönlichkeiten, die dann vielleicht selber unabhängig von ihm handeln. Da ist der Narzist ideal. Er blendet nach aussen, innen ist er dagegen sehr unsicher. Er nimmt seine Sicherheit aus der elitären Zugehörigkeit zum Kreis von Schwabs Auserwählten.
(12.5.22) Cynthia Freeland ist Enkelin eines nach Kanada emigrierten Nazi-Kollaborateurs. Sie gehörte als Journalistin zu den Young Global Leaders des Weltwirtschaftsforums, trieb später das sogenannte Freihandelsabkommen CETA voran, half in diesem Februar als kanadische Finanzministerin die Truckerproteste durch Kontosanktionen gegen Demonstranten niederzuschlagen und demonstrierte kürzlich mit den Symbolen der ukrainischen, antisemitischen-nationalistischen Partisanenarmee UPA (siehe hier!).

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