S&P 500 – zunächst weiter unter Druck?

Der S&P 500 hat die zurückliegende Woche mit einem Minus von einem Prozent beschlossen, der Nasdaq gab 3,2% ab, er zeigt seit der zweiten Hälfte September keine relative Stärke gegen über dem breiten Aktienmarkt mehr. Das gilt nicht nur für die prominente FAANG-Gruppe aus Aktien wie Facebook, Apple, Amazon, Netflix und Google, sondern auch für niedrig kapitalisierte Werte insgesamt.

Der S&P 500 hat seine Aufwärtslinie aus Ende Juni gebrochen und testete am Freitag intraday seine EMA50, schloss jedoch darüber. Im NDX wurde die für das mittelfristige Kursgeschehen relevante Linie per Schlusskurs unterboten.

Auf kurze Sicht spricht viel dafür, dass der S&P 500 dem NDX folgt und seine EMA50 (aktuell 2876) nicht halten kann. Kritisch ist dabei das Hoch aus Ende Januar bei 2871, Schlusskurs war am Freitag 2886. Dann wäre das nächste dynamische Ziel die Unterseite des Aufwärtskanals aus Frühjahr 2016 (hellgrün) bei aktuell 2770. Bei 2790 liegt zudem eine wichtige statische Unterstützung. Daher würde ich diesen Bereich als kurzfristiges Ziel ansehen (Chartquelle).

Mit Oktober startet die Saison der Quartalsberichte, in der die Unternehmen Auskunft über den Verlauf von Gewinnen und Umsätzen in den zurückliegenden drei Monaten geben. Da die Bewertung im S&P 500 ein luftiges Niveau erreicht hat, wartet man mal lieber zunächst ab, wie die ersten Zahlen ausfallen, bevor man sich neu ausrichtet. Abwarten bedeutet aber in der aktuellen Phase eher, dass die Schwerkraft zuschlägt und die Kurse drückt.

Dafür spricht auch, dass die Volumenverteilung an der NYSE seit Ende September wieder auf Distribution steht. Zudem ist das Bollingerband erneut verengt, was für einen Volatilitätsausbruch spricht. Dass sich der erneut kursseitig nach oben auflöst, ist weniger wahrscheinlich.

In der aktuellen fragilen Konstellation ist der Index besonders anfällig gegen "Störungen". Schon kleine Anlässe können dann für schnelle, größere Kurseinbrüche sorgen.

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