Flash-PMIs: Synchrone Expansion?

Der Flash-PMI Composite Output für die Eurozone zeigt im Dezember einen Wert von 52,1 nach 51,7 im November. Der Fertigungs-PMI zeigt mit 52,7 sogar ein 31-Monats-Hoch. Der Auftragseingang ist im Dezember so schnell gewachsen wie seit Juni 2011 nicht mehr.

Auf Länder-Ebene kommt es zunehmend zu Divergenzen. In Frankreich gehen die Fertigungsaktivitäten den zweiten Monat in Folge zurück, der Fall war im Dezember so stark wie seit Mai nicht mehr. In Deutschland steigen die Aktivitäten auf ein Niveau, das zuletzt in der ersten Jahreshälfte 2011 erreicht worden war. Der Output stieg hier den achten Monat in Folge.

Die Beschäftigung im privaten Sektor der Eurozone fiel im Dezember im 24sten Monat in Folge. Der Unterschied zum Vormonat war allerdings marginal. In Deutschland stieg die Beschäftigung zum dritten Mal in vier Monaten. In Frankreich gingen im zweiten Monat in Folge Arbeitsplätze verloren.

Chris Williamson, Chef-Volkswirt bei Markit, kommentiert: “Der Anstieg des PMI zwei Monate in Folge ist eine große Erleichterung und bringt die Erholung in die Spur zurück. Das bedeutet, dass die Unternehmen im Schlussquartal das stärkste Wachstum seit der ersten Jhareshälfte 2011 sehen mit Wachstum über zwei Quartale in Folge. Allerdings deutet die Entwicklung des PMI auf ein BIP-Wachstum von lediglich 0,2% im vierten Quartal hin und legt nahe, dass die Erholung schwach und fragil bleiben wird. (…) Am meisten beunruhigt, dass der Aufschwung in den Mitgliedsländern unbalanciert ist. Frankreich sieht zunehmend wie der neue kranke Mann in Euuropa aus. (…) Deutschland hingegen steuert im vierten Quartal auf ein BIP-Wachstum von 0,5% zu.”

Der Flash-PMI der USA sinkt im Dezember um 0,3 auf 54,4. Im vierten Quartal ist die Fertigungs-Aktivität nach Markit aber so stark gestiegen wie seit Jahresbeginn nicht. Das Output-Wachstum steuert auf einen Wert von annualisiert 4% zu und treibt die Schaffung neuer Arbeitsplätze an.

Der US-Produktionsindex ist im November mit einer Jahresrate von 3,3% gestiegen und bleibt damit im Rahmen des übergeordneten, seit März 2010 etablierten Aufwärtstrends. Allerdings fehlt nicht mehr viel bis zu einer Trendbeschleunigung, wie sie zwischen Mai 2010 und Mai 2011, sowie zwischen März und September 2012 zu registrieren war (Phasen mit „Trend hi“).

Der Flash China Manufacturing PMI fällt im Dezember auf 50,5 nach 50,8 im November. Das ist ein drei-Monats-Tief. Der Fertigungs-Ausstoss geht auf 51,8 zurück nach 52,2 im Vormonat. Markit erwartet, dass sich das chinesische BIP-Wachstum im vierten Quartal bei etwa 7,8% y/y stabilisiert.

Guggenheim Investments sieht die Weltwirtschaft am Beginn der ersten globalen, synchronen Expansion seit 2007. Zum Beleg wurden die PMIs und andere Indikatoren für die Fertigungsaktivitäten in ein vier-Quadranten-Bild gepackt.

Der Verweis auf 2007 ist nicht unbedingt das, wovon Makrobullen gerne träumen. Denn in jenem Jahr gab es Anfang August deutliche Hinweise auf die sich zusammenbrauende Finanzkrise. Dem zum Trotz markierte der S&P 500 Anfang Oktober 2007 ein Allzeithoch, das bis zum Frühjahr 2013 Bestand hatte.

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