S&P 500 – auf den Konsumsektor achten!

Der Konsum-Sektor hat seit dem Einbruch des S&P 500 Ende Januar eine besonders starke Entwicklung gezeigt. Er konnte seit dem unmittelbar zuvor markierten Hoch um 8,2% zulegen. Der breite S&P 500 brachte es nur auf 2,3%.

Seit seinem Hoch von Ende September befindet sich der Konsum-Sektor (S&P 500 Consumer Discretionary Sector – Nicht-Basis-Konsumgüter) auf dem Weg zum 38er Retracement des Aufwärtsimpulses aus Anfang Februar 2016. Hier liegt auch ein wichtiger Unterstützungspegel, sowie die Aufwärtslinie aus Anfang 2016. Fehlen noch rund 3,7% bis dorthin vom aktuellen Stand aus. Kann sich der Index dort stabilisieren, wäre nichts weiter „angebrannt“, es handelte sich lediglich um die Abarbeitung der Mindestanforderung an eine Korrekturbewegung. Die hat mit minus gut 16% gegenüber dem vorherigen Hoch allerdings ein beträchtliches Ausmaß. Damit wären alle Gewinne seit Jahresanfang ausradiert (Chartquelle).

Der S&P 500 ist da jetzt schon weiter, er notiert gut einem Prozent unter dem Stand von Jahresanfang und mit fast fünf Prozent auch schon klar unter seiner Aufwärtslinie (hellgrün) aus Anfang 2016. Nach einem Rebound in der zurückliegenden Woche an die vorher gebrochene Abwärtslinie vom Allzeit-Hoch aus Ende Januar ging es am Freitag nochmals deutlich bergab. Die an diesem Tage veröffentlichte erste Schätzung des US-BIPs für das dritte Quartal (siehe hier!) half den Bullen nicht (Chartquelle).

Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass der S&P 500 nun bis zum Support bei 2600 durchrutscht. Zum Ende der zurückliegenden Woche konnte auch der Pegel bei rund 2678 nicht gehalten werden, der aus Sicht der Volumenentwicklung (siehe hier!) eine besondere Bedeutung hat.

Man kann argumentieren, dass der Wochenschlusskurs von 2660 noch in dessen Einzugsbereich liegt, zumal der volatile Handelstag am Freitag von ausgeprägten Dochten (nach oben und unten) bestimmt war. Das bleibt abzuwarten – wenn der Index sich nicht zügig wieder aufmacht und diesen Pegel überzeugend nimmt, steht „2600“ auf der Agenda. Der S&P 500 ist zudem noch nicht überverkauft genug, so dass eine nachhaltige Kehrtwende in der aktuellen Situation nicht sehr wahrscheinlich ist.

Der statische Pegel von rund 2600 bildete in der Korrektur nach dem Allzeithoch von Ende Januar letztlich den Boden, von wo aus es wieder aufwärts ging. Hier verläuft aktuell auch die Oberseite eines langfristigen Aufwärtskanals aus 2009 (braun). Zudem liegt bei rund 2580 das 38er Retracement des Aufwärtsimpulses aus November 2016, dem Zeitpunkt der Wahl Trumps zum US-Präsidenten und dem Start der Dow-Phase "spekulativer Exzess". Der Pegel von circa 2580 hat unter Volumengesichtspunkten ebenfalls eine hohe Relevanz.

Aus der Zusammenballung all dieser Marken halte ich einen Test des Bereichs von rund 2600 für sehr wahrscheinlich. Hier wird sich zeigen, ob längerfristig ausgerichtete große Anleger wieder zufassen und so für Stabilität sorgen. In diesem Zusammenhang ist dann auch wichtig, was der eingangs besprochene Sektor-Index für den Einzelhandel treibt. Sollte der weiter durchhängen, ist besondere Vorsicht geboten.

Wenn die Zone bei 2580 bis 2600 jedoch unter hohem Volumen nach unten durchstossen wird, wird es für die Aktienbullen sehr "windig".

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