China – keine Entwarnung

Das massiv gehebelte chinesische Finanzsystem bleibt eines der bedeutendsten Risiken für die Weltwirtschaft. Eine Finanzkrise in China hätte signifikante zerstörerische Effekte auf den globalen Ausstoß zur Folge. Insbesondere Länder mit starker Ausrichtung auf China, wie Singapur, Süd-Korea und Australien wären betroffen.

Je stärker die Verschuldung in China steigt, je länger die anderen strukturellen Probleme in dem Land anhalten, desto stärker wird Weltwirtschaft destabilisiert, wenn es zum Ausbruch einer Finanzkrise kommt. Strukturelle Probleme betreffen u.a. das Ungleichgewicht zwischen Konsum und Investitionen und den überhitzten Immobiliensektor.

China repräsentiert nun 16% des globalen BIP und hat 2012 etwa 30% zum Wachstum des globalen BIP beigetragen. Damit ist eine signifikante Größenordnung erreicht.

Der folgende Chart zeigt, dass die private Verschuldung des nicht-Finanz-Sektors mit rund 170% einen kritischen Pegel erreicht hat, bei dem andere Länder zuvor in eine Finanzkrise geraten sind.

Der chinesische Verschuldungspegel hat sich in den zurückliegenden vier Jahren mehr als verdoppelt, hauptsächlich getrieben durch massive Unernehmensverschuldung, die politisch gewollt war, um die hohen Wachstumsraten beibehalten zu können. Auch wenn sich in China zuletzt Stabilisierungszeichen zeigten, lässt der hohe Verschuldungsgrad Zweifel an deren Bestand aufkommen.

Den Zeitpunkt für den Ausbruch einer solchen Finanzkrise vorherzusagen, ist jedoch äußerst schwierig. So kam es z.B. erst im Herbst 2008 zu einem offenen Ausbruch der US-Immobilienkrise, obwohl schon 2006 der kritische Verschuldungspegel erreicht war.

Der Autor des Berichts, dem der obige Chart entnommen ist, schreibt: In seiner Karriere hat es noch nie eine Periode von mehr als fünf Jahren gegeben, in der es keinen heftigen finanziellen Unfall gab. Der Mexiko-Krise von 1982 folgte der Aktien-Kollaps von 1987, dann gab es die Kreditklemme von 1989. Es folgte der Bond-Markt-Kollaps in 1994, dann kam die Asienkrise 1997/1998. Von 2000 bis 2002 platzte die Technologieblase, dann folgte von 2007 bis 2009 die US-Immobilienkrise.

Der Chart des Hang Seng Index zeigt, dass eine langfristige Richtungsentscheidung ansteht.

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