Robotik und Automation: Starke Entwicklung

Der VDMA sieht für die im Fachbereich Robotik und Automation zusammengefassten Branchen für 2011 ein Umsatzwachstum von 18 Prozent auf 8,9 Mrd. Euro. Das reicht nahe an das Ergebnis des Rekordjahres 2008 (9,3 Mrd. Euro) heran, nachdem der Umsatz im 2010 um 21 Prozent auf 7,5 Mrd. Euro gestiegen ist. Damit stieg der Umsatz wieder auf das Niveau des Jahres 2006, nachdem die Krise in 2009 auf das Umsatzniveau des Jahres 2002 zurückgeworfen hatte.

Nicht nur in den wichtigsten Exportmärkten (China, Südkorea, ASEAN), sondern auch im Inland wird großes Potenzial für weitere Umsatzsteigerungen gesehen. Nordamerika, sowie die mittel- und osteuropäischen Staaten mit noch verhältnismäßig niedrigem Automationsgrad haben noch Nachholbedarf. Als wichtiger Treiber wird nach wie vor die Automobilindustrie gesehen.

2010 war der Export Motor für die schnelle Erholung, die Auslandsumsätze stiegen um 31 Prozent. China wurde in allen drei Teilbranchen zum mit Abstand größten Exportmarkt vor Nordamerika und den mittel- und osteuropäischen Ländern. Der Umsatz im Inlandsmarkt stieg um zwölf Prozent. Die Entwicklung wurde v.a. von der Automobilindustrie getrieben, die früh begann, wieder erheblich in Fertigungen im In- und Ausland zu investieren. Sie bleibt mit einem Anteil von fast 60 Prozent der größte Abnehmer von Robotik und Automation.

Der Umsatz der Hersteller von Robotik lag 2010 mit rund zwei Mrd. Euro um 24 Prozent über dem Ergebnis von 2009. Für 2011 wird weiteren mindestens plus zehn Prozent gerechnet. Die International Federation of Robotics (IFR) meldet die Lieferung von 115.000 Industrierobotern im Jahr 2010. Damit hat sich die Zahl der weltweit verkauften Einheiten im Vergleich zum schwachen Vorjahr fast verdoppelt. In 2011 soll der Einheiten-Absatz um weitere 10 bis 15 Prozent steigen.

Durch die Katastrophe in Japan sind Lieferketten gestört, was vorübergehend zu verlängerten Lieferzeiten bei Komponenten führen kann. Ob das auch die Lieferzeiten bei Robotern beeinflusst, bleibt abzuwarten, heißt es.

Die Montage- und Handhabungstechnik erzielte 2010 ein Umsatzwachstum von 17 Prozent auf 4,3 Mrd. Euro. Der Export ist 2010 um fast 29 Prozent gestiegen. Die Auftragseingänge stiegen um über 60 Prozent. Der sich daraus ergebende Umsatz wird aber erst 2011 und 2012 realisiert. Für 2011 wird ein Umsatzwachstum von mindestens 24 Prozent erwartet. Damit wird die Branche fast wieder an das Spitzenniveau von 2008 herankommen.

Die Industrielle Bildverarbeitung steigerte ihren Umsatz in 2010 um 32 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro – das ist ein neuer Rekord. Der Inlandsumsatz erreichte mit einer Steigerung von 23 Prozent fast wieder das Spitzenergebnis von 2008. Für 2011 wird mit einer Umsatzsteigerung von 11 Prozent gerechnet. Der Anteil der Automobilindustrie liegt mit etwa 25 Prozent unterhalb des Durchschnitts der Robotik und Automation insgesamt, hat aber mit einem Wachstum von fast 70 Prozent maßgeblich zu dem guten Ergebnis beigetragen.

Charts und Angaben: VDMA

Anmerkung:
Auch hier das gleiche Bild wie bei allen fertigungsnahen Branchen: Sehr starke Entwicklung, Triebkrafte sind der Export (China) und die Automobilindustrie. Man rechnet damit, in 2011 mehr oder weniger wieder das Rekord-Niveau von 2008 zu erreichen.

Zu viel Optimismus v.a. auch angesichts der konjunkturbremsenden Maßnahmen in China?

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